In Freistunden für die Schule lernen?
Eine Freundin hat eine 14-jährige Tochter, die in die Gesamtschule geht. Ab und an haben die Schüler auch eine Freistunde in der sie das Schulgelände aber nicht verlassen dürfen. Die Lehrer meinen, dass sie ja in der Zeit für die Schule lernen können, damit die Noten verbessert werden. Einige in der Klasse machen das auch.
Aber ist die Freistunde wirklich für das Lernen da oder ist es nicht eher Freizeit? Dürft oder durftet ihr das Schulgelände nicht verlassen, wenn ihr Freistunden habt oder hattet? Kann das wirklich ein Muss sein, dass man in der Schule bleiben muss? Ich kenne das eigentlich so, dass sogar Schüler, die nahe an der Schule wohnten nach hause gehen konnten, weil es ja Freizeit war.
Ja, ich glaube mich zu erinnern, dass wir das auch nicht durften, wenn wir eine Freistunde hatten. Aber es war auch so, dass das nicht sehr oft vorkam, außer, wenn ein Lehrer krank war. Und auch dann wurden die Stunden meistens suppliert. Aber die wenigsten haben bei uns in der Freistunde wirklich etwas für die Schule gemacht.
Da wurde eher immer ein wenig herumgealbert und entspannt. Ich finde es auch nicht schlecht, wenn die Kinder sich zwischendrin in einer Freistunde einmal austoben können. Es gibt bei uns auch Schulen, in denen die Kinder nicht einmal in der Mittagspause das Schulgelände verlassen dürfen. Das hat denke ich irgendetwas mit der Haftbarkeit der Schule zu tun.
Aber zu unserer Zeit war das alles noch etwas unkomplizierter, als es heute ist. Heute gibt es wirklich für alles Gesetze und man muss sich streng daran halten, weil man sonst mit einem Fuß im Gefängnis steckt.
Wir hatten Freistunden erst ab der elften Stufe. Zuvor wurde noch im Klassenverbund unterrichtet und Unterrichtsausfall wurde dann noch mit einem Vertretungslehrer abgesessen. Später durften wir dann entweder das Schulgelände verlassen oder es hat keiner genau hin geschaut. Ich hatte eigentlich das Glück, dass ich nur mittwochs regulär zwischendurch Freistunden hatte und das waren gleich drei am Stück.
Ich bin in der Zeit oft nach Hause gefahren und habe dann die Zeit für Klausurenvorbereitung genutzt. Dafür hatte ich dann nach dem Unterricht nichts mehr zu tun. Das fand ich ganz angenehm. Wenn sich mal spontan eine Freistunde ergeben hat, weil ein Lehrer erkrankt ist, sind wir dann auch oft in ein Cafe gegangen oder im Sommer in den Park.
nordseekrabbe hat geschrieben:Aber zu unserer Zeit war das alles noch etwas unkomplizierter, als es heute ist. Heute gibt es wirklich für alles Gesetze und man muss sich streng daran halten, weil man sonst mit einem Fuß im Gefängnis steckt.
Meine Schulzeit liegt schon über 20 Jahre zurück, aber das Schulgelände verlassen durfte damals auch erst, wer in der Oberstufe ist. Unter- und Mittelstufe mussten Freistunden und Pausen grundsätzlich auf dem Schulgelände verbringen. Folglich haben wir Freistunden bis dahin immer irgendwie in der Aula abgesessen und uns unterhalten, den Konzertflügel genutzt, herumgealbert, Hausaufgaben gemacht oder abgeschrieben oder auch mal gelernt. Das kam immer auf die Tagesform an.
Bei einer Freistunde war es uns auch nicht erlaubt das Schulgelände zu verlassen, ein paar Schüler haben das aber trotzdem immer gemacht. Ein paar Schüler haben auch noch schnell Hausaufgaben gemacht, ein paar gelernt, wenn noch etwas anstand und der Rest hat einfach in der Zeit Spaß gehabt, sich unterhalten und so weiter. Eine Pflicht zum Lernen besteht natürlich nicht, aber es macht ja Sinn, wenn man bald einen Test hat, solche Zeit zu nutzen.
Wirkliche Freistunden hatte ich auch erst in der Oberstufe und wie ich diese verbracht habe, war eher von der Tagesform abhängig. Wenn ich Besorgungen in der Stadt erledigen musste, habe ich diese natürlich erledigt, manchmal habe ich da auch Referate vorbereitet, Hausaufgaben für den nächsten Tag gemacht oder Gruppenarbeiten für bestimmte Projekte erledigt, gerade wenn man sich in der Gruppe schlecht in der Freizeit treffen konnte.
In den Freistunden hatte man sich auch auf dem Gelände aufzuhalten und dieses nicht verlassen. Erst wenn man volljährig war, wurde das gestattet. Damit man in der großen Mittagspause mit 16 Jahren das Gelände verlassen durfte, musste man einen Muttizettel vorlegen der das ganze auch bestätigt hat für jeden einzelnen Tag. Bei normalen Freistunden zählte das nicht, dort hatte man sich leise zu verhalten auf dem Gelände und idealerweise hat man diese Zeit dann auch schon genutzt zum lernen oder seine Hausaufgaben zu machen, damit man dann bereits fertig war wenn Schulschluss war.
Wir durften das Schulgelänge sowohl in Freistunden als auch in der Mittagspause erst später verlassen, einfach für den Fall, dass dem Schüler etwas passiert, wenn er das Gelände verlässt. Meine ehemalige Klassenlehrerin meinte dazu allerdings auch nur "Lauft halt nicht vor ein Auto", und wir der Satz andeutet, wurde mit der Regelung nicht allzu streng durchgegriffen.
In den Freistunden sind meine Freunde und ich allerdings trotzdem meist auf dem Gelände geblieben, selbst dann, als wir es hätten verlassen dürfen. Wir saßen dann im Aufenthaltsraum oder an einem anderen freien Ort mit Tisch und Stühlen, und haben mal Hausaufgaben gemacht, mal gelesen oder mal was gespielt. Ausnahme war, wenn man noch irgendetwas brauchte, das konnte man dann schnell kaufen gehen. Aber abgesehen davon gab es auch eher wenig Grund, das Gelände zu verlassen, zumindest bei längerem Anfahrtsweg.
Wir hatten früher in der Schule keine Freistunden und meine Schule war nur fünf Minuten von mir daheim entfernt. Mein Neffe war aber auf einer speziellen Form des Gymnasiums und dort hatten die etliche Freistunden. Er meinte aber, dass es in diesen Stunden nicht möglich war, zu lernen. Diese eigneten sich gerade mal, um eine Hausaufgabe zu erledigen.
Wir hatten glücklicherweise nie viele Freistunden in der Schule. Und meistens lagen sie so ungünstig, dass es eh keinen Sinn machte, das Schulgelände zu verlassen. Oft saßen wir dann zusammen und haben Karten gespielt oder uns unterhalten. Ab und zu sind wir auch zur Tankstelle gegangen und haben uns mit Süßigkeiten eingedeckt. Andere wiederum haben ihre Hausaufgaben abgeschrieben, weil sie sie mal nicht gemacht haben. Aber so wirkliche Freistunden gab es bei uns nie.
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