Hat Backen für euch einen meditativen Charakter?
Ich habe eine Freundin, die wirklich leidenschaftlich gerne backt. Sie erzählte mir, dass das Backen für sie gar einen meditativen Charakter hat. Dabei könne sie voll und ganz abschalten, sich nur auf sich selbst konzentrieren und im Zuge dessen viel Kraft tanken.
Das Gute ist, dass ihr Freund ebenso leidenschaftlich gerne Kuchen ist, und sie auch durch ihre Familie definitiv genug "Abnehmer" hat. Habt ihr auch schon die Erfahrung gemacht, dass Backen bei euch mit einer Meditation zu vergleichen ist? Oder ist es eher eine Tätigkeit, die ihr als "Erledigung" anseht?
Ich liebe das Backen auch sehr. Deswegen ist das auch etwas, was mich entspannt, aber vor allem kann ich so etwas Gutes mit meinem Sohn zusammen machen und wir beide haben unseren Spaß dabei. Er hilft mir nämlich auch leidenschaftlich gerne dabei. Entspannen kann ich mich aber schon dabei und ich finde es auch gut, wenn ich anderen Menschen damit eine Freude machen kann. So freuen sich viele Menschen ja mal über einen Kuchen, aber auch im Alltag finde ich es gut, wenn ich selber mein Brot und meine Brötchen machen kann, etwas zu schaffen ist ja etwas, was einen positiv stimmt.
Ist das nicht eher eine Typsache? Ich persönlich finde Backen schrecklich und kann dem eher wenig abgewinnen. Ich mag weder Brot essen noch irgendwelche Kuchen, daher fällt schon mal sehr viel weg, was man Backen kann und was ich überhaupt essen wollen würde.
Meine Leidenschaft gehört eher dem Kochen, egal welcher Art. Ich koche lieber herzhafte Gerichte und kann dabei wunderbar entspannen oder abschalten. Beim Backen jedoch bin ich eher frustriert, es macht mir keinen Spaß und ich sehe darin keinen wirklichen Mehrwert für mich. Bei mir ist es sogar so, dass ich mich durch das Backen total unterfordert fühle und es mich nicht erfüllt. Glücklicherweise ist mein Partner eher der Schoko-Typ und will eher selten mal Kuchen essen, sodass ich sehr selten mal backe.
"Meditativer Charakter"? "Kraft tanken"? Das ist mir echt zu abgehoben und ich koche und backe schon gerne. Wobei Backen aber tatsächlich etwas Erledigungscharakter hat, weil der Kreativität starke Grenzen gesetzt sind. Man kann an den Rezepten nicht so viel ändern weil sie dann vielleicht nicht gelingen oder nicht wie erwartet schmecken. Und man kann nicht in den Prozess eingreifen. Eine Sauce kann ich hundert mal abschmecken wenn ich Lust habe, ein Kuchenteig muss in dem Moment, wenn er in den Ofen geschoben wird, perfekt sein.
Nein, dafür backe ich zu schlecht und zu selten. Ich muss mich immer arg konzentrieren und vergesse dann doch irgend etwas. Allein ein Ei zu trennen erfordert bei mir geradezu heroische Level an Auge-Hand-Koordination. Und dann finde ich die Knethaken nicht, oder den Vanillezucker oder mir rutscht die Hand aus und es gerät zuviel Backpulver an den Teig - nein, meditativ ist etwas anderes. Tee trinken zum Beispiel. Da kann nicht so viel schiefgehen.
Hat nicht jeder Mensch ein Hobby oder eine geliebte Tätigkeit, bei der er voll und ganz abschalten, genießen und entspannen kann? Für den einen ist das das Musikhören, für einen anderen vielleicht Sport, und der dritte meditiert nun mal beim Backen. Warum das jetzt besonders ungewöhnlich oder abgehoben sein soll, erschließt sich mir nicht. Auch muss der Ausdruck "meditieren" in meinen Augen nicht unbedingt spirituellen Charakter haben. Ich verstehe darunter eher die Gelegenheit, sich einmal ganz in Ruhe von Alltagsbelastungen und Terminstress zu lösen und die Gedanken zu schönen und angenehmen Dingen abschweifen zu lassen.
Mir persönlich gelingt so etwas am besten beim Spazierengehen oder beim Zeichnen, aber ich koche und backe auch gerne und empfinde es als angenehmen Ausgleich zum hektischen Alltag. Da ich nur noch selten und überwiegend an freien Tagen frisch koche, komme ich da sehr viel besser zur Meditation als an Werktagen, wo ich arbeiten muss, und kann deswegen schon sagen, dass diese Tätigkeit auf mich eine beruhigende Wirkung hat.
Natürlich kenne ich auch Druck und Frust beim Kochen, wenn man beispielsweise eine Partyplatte für einen besonderen Anlass herrichten muss und alles perfekt und termingerecht fertig bekommen will, oder aber, wenn ein erster Versuch eines neuen Rezepts misslingt. Aber wenn ich frei von solchen Stressfaktoren bin, kann ich die Arbeit in der Küche auf jeden Fall genießen.
Das hat ja nichts mit dem Backen an sich zu tun, sondern damit, einer Tätigkeit nachzugehen, die einem richtig viel Spaß macht und die einen erfüllt. Manchen geht es eben mit dem Backen so, anderen mit anderen Tätigkeiten. Das muss man ja nicht nur auf das Backen beschränken, sondern das kann im Prinzip so gut wie alles sein. Hauptsache, es macht einem Spaß, man kann dabei abschalten und entspannen.
Ich mag es beispielsweise nicht, zu backen. Ich esse sehr selten mal süßes Gebäck und wenn dann auch nur wenig, so dass ich mich nicht wirklich auf das freuen kann, was ich backe. Genügend Abnehmer hätte ich für mein Gebäck dann auch nicht. Zudem macht mir das Backen an sich auch keinen Spaß. Ich kann mich nicht wirklich entspannen oder abschalten, da ich dabei keine Freude empfinde.
Ich koche hingegen sehr gerne und das hat dann viel eher einen meditativen Charakter. Besonders gut entspannen und abschalten kann ich außerdem auch beim Joggen oder Lesen oder auch Puzzeln oder Malen. Das macht mir alles wesentlich mehr Spaß, als zu backen und da habe ich für mich persönlich auch einfach mehr davon.
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