Würdet ihr gerne euer genaues Todesdatum kennen?

Es gibt mittlerweile viele Filme die sich mit dieser Frage beschäftigen oder in denen sie zumindest einmal kurz erwähnt wird. Ich sehe es aber nicht, dass alle Menschen darüber gleich empfinden und ich habe auch keine Post in diesem Forum dazu gefunden (nur einen, in dem gefragt wird, was man machen würde, wenn man nur noch ein Jahr zu leben hätte, aber ich will eben wissen, ob ihr euer gerade genaues Todesdatum wissen möchtet) und ich möchte euch deshalb diese Frage stellen.

Ich persönlich bin ein bisschen zwiegespalten in diesem Thema, weil ich auf der einen Seite denke, dass man viel besser planen könnte (man könnte zum Beispiel noch Dinge machen, die man vorher einfach übergehen würde, weil man immer wieder gesagt hätte, dass dafür später auch noch Zeit wäre) und auch nie Angst darüber haben muss, dass man bald sterben könnte ohne zu seinen Liebsten Tschüss gesagt zu haben.

Auf der anderen Seite kann es speziell in der Zeit kurz vor dem Tod sehr belastend sein, was bestimmt speziell die nachvollziehen können, die den Film "Dessen men's walking" angeschaut haben, in dem es ja um einen Mann geht, der aufgrund der angesetzten Todesstrafe sein Todesdatum schon fast sicher kannte.

Ich persönlich möchte es nicht wissen wollen, da sich mein Verhalten sicherlich extrem ändern würde und dies sicherlich nicht nur ins Positive. Man wird sicherlich Angstattacken bekommen sobald dieses Datum näher rückt und auch so kann ich mir es nicht vorstellen es wissen zu wollen. Manche Sachen sollte man einfach nicht wissen und dies ist eines davon.

Ich möchte es auf keinen Fall wissen. Wie ist das denn? Man weiß, wann man stirbt. Und wenn Tag X nahe rückt, wird man nur verrückt und panisch. Nein, danke. Ich möchte es nicht wissen, ich würde immer daran denken, dass ich dann und dann sterben werde. Und was ich bis dahin vielleicht noch machen möchte.

Wenn man seinen genauen Todestag kennen würde, dann hätte man den ganz großen Vorteil, dass man sich von allen wichtigen Menschen verabschieden könnte. Leider Gottes ist das nicht immer möglich, da ein Unfall nicht vorhersehbar ist. Zudem könnte man durch dieses Wissen sein Leben gut durchplanen. Man könnte es also schaffen, sich alle realisierbaren Wünsche noch vor dem Tod zu erfüllen.

Jedoch gibt es auch gewaltige Nachteile. Einerseits würde ich wohl jede Nacht über den kommenden Tag nachdenken. Vor allem in meinem letzten Lebensjahr würde alles unerträglich werden. Bei jedem Fest wäre man sich im Klaren darüber, dass man es feiert. So kann man das Leben doch nicht mehr genießen und das ist doch echt schade.

Alles in allem würde ich niemals wissen wollen, wann denn mein genaues Todesdatum ist. Man wäre einfach einem zu großem Druck ausgesetzt, der es unmöglich macht das Leben zu genießen. Und wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist, ist man eigentlich schon tot. Lediglich die Hülle, unser Körper, lebt noch weiter. Wäre es wirklich nötig, sein Todesdatum zu kennen, dann hätte sich die Natur etwas einfallen lassen!

Komisch, über diese Frage habe ich erst vor kurzer Zeit nachgedacht. Ich habe aber bis heute irgendwie noch keine wirklich klare Antwort auf diese Frage finden können, von daher muss ich ganz klar "Jain" sagen. Auf der einen Seite wüsste ich es schon ganz gerne, aber auch der anderen Seite sprechen auch einige sehr gute Argumente dagegen, den genauen Todeszeitpunkt seiner selbst zu wissen.

Für mich spricht irgendwie einiges dafür, der stärkste Grund dafür ist wohl ganz einfach die Neugier. Ich würde so gesehen schon gerne wissen, wann ich denn die Welt verlassen muss, damit ich mich eben zum einen darauf vorbereiten und zum andern auch mein Leben noch leben kann. Auch könnte man vorher Abschied von all seinen Freunden, Bekannten und von seiner Familie nehmen, was ja nicht immer selbstverständlich ist. Auch wäre es gut zu wissen, dass man ein alter Mensch wird und eines natürlichen Todes stirbt, nicht an Krankheit, durch einen Unfall oder sonstigen Umständen - Aber man hat eben absolut keine Gewissheit, ob dies überhaupt eintritt, weshalb ich wiederum überlegt habe, dass ich es eigentlich doch nicht wissen möchte.

Es nicht zu wissen ist für mich wohl die bessere Lösung, da ich Angst davor hätte, wenn es denn dann endlich so weit ist. Ich glaube, dass so gut wie jeder an seinem Leben hängt und die Welt nicht verlassen will. Auch möchte ich es nicht, dass ich mir ständig vor Augen führen muss, wie viele Tage ich noch zu leben habe. Ich glaube, dass mein eigener Tod mich dann schon im Leben eingeholt hat - Ich würde an nichts anderes mehr denken können, je näher das Datum rückt, der Tod würde dann irgendwann mein Leben kontrollieren und das würde ich absolut nicht wollen, egal, ob ich dann Gewissheit hätte und vorher noch alles tun könnte, was ich immer tun wollte.

Ich selbst will es also einfach auf mich zukommen lassen, ich glaube auch, dass sehr viele Menschen sich über sich selbst ärgern würden, wenn sie wüssten, wann ihr Leben zu Ende geht. Wenn wir alle mal bedenken, wie viel Zeit unseres Lebens wir alle verschwenden, dann kommen dort wirklich mehrere Jahre unseres Lebens zusammen, in denen wir etwas sinnvolles hätten tun können. Für mich wiegen also die Kontra-Argumente wesentlich stärker auf, weshalb ich nicht wissen möchte, wann ich sterbe.

Nein ich würde es nicht wissen wollen. Ich habe sowieso schon eine panische Angst davor zu sterben, und dann auch noch den Todestag zu wissen, würde mich verrückt machen. Der einzige Vorteil wäre darin, dass man sich noch von seinen Verwandten und Bekannten und Freunden verabschieden könnte, und die Sachen für nach den Tod erledigen könnte. Das einzige was ich noch irgendwie akzeptieren würde wäre, wenn ich wüsste, dass ich alt und grau bin wenn es passiert. Aber so ganz genau würde ich es auch nicht wissen wollen.

Ich würde das auch nicht wissen wollen und finde solche Informationen überflüssig. Für mich ist die Zukunft immer im Fluss und wandelbar. Heißt, wenn ich nächsten Montag sterben würde, weil ich Entscheidung X getroffen habe, kann es ja auch sein, dass ich an einem anderen Tag sterbe, wenn ich eine andere Entscheidung treffe. Im Endeffekt kann niemand so genau sagen, was die Zukunft bringt und ist nicht genau das das Interessante daran?

Von solchen extremen Beispielen wie einer Todesstrafe mal abgesehen ist das in der Realität natürlich gar nicht möglich, aber nehmen wir mal an es wäre möglich. Was würde das dann bedeuten? Die wenigsten würden sich doch mit dem Datum zufrieden geben und fröhlich ihre Bucket List abarbeiten wenn das Datum in der näheren Zukunft liegt.

Man wäre doch wohl eher mit der Frage nach der Todesursache beschäftigt und wie man diese denn am besten vermeiden kann. Und wie wir aus tausenden Filmen wissen müssten wir uns dann die Frage stellen, ob genau diese Vermeidungsversuche am Ende nicht vielleicht die Todesursache sein könnten. Wenn ich zum Beispiel an meinem errechneten Todestag aus Angst das Haus nicht verlasse und dann kracht ein LKW in mein Schlafzimmer, der mir nicht mal einen Kratzer zugefügt hätte, wenn ich wie üblich arbeiten gegangen wäre.