Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch
Ich bewerbe mich aktuell bei vielen Firmen um einen Ausbildungsplatz als Einzelhandelskaufmann. Derzeit habe ich keine Einladungen zu einem Vorstellungsgespräch bekommen, möchte aber für alle Fälle gerüstet sein. Ich überlege mir daher mich entsprechend auf ein Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Ich hatte in meinem Leben noch nie eins und weiß daher gar nicht wie so ein Gespräch abläuft.
Kann mir jemand vielleicht kurz beschreiben wie so ein Vorstellungsgespräch ablaufen kann und worauf ich besonders achten muss? Gibt es eigentlich eine Möglichkeit ein Vorstellungsgespräch zu üben? Meine Eltern haben es mit mir bereits probiert, aber ich nehme sie irgendwie nicht ernst. Wäre für jeden Tipp dankbar!
Also, ich kann dir nur von dem Vorstellungsgespräch meines Mann letzte Woche berichten.
Das Gespräch lief ungefähr so ab: Kurze Begrüßung, kurzes Geplänkel übers Wetter und die Anfahrt zum Vorstellungstermin und ob man es gleich gefunden hat.
Dann die kurze Erklärung seitens des Arbeitgebers, warum man ihn zum Vorstellungsgespräch eingeladen hat, somit nochmal kurzer Rückblick auf den Lebenslauf und die Bewerbung (Kurze Durchsprache des ganzen). Dann kamen Fragen warum man sich gerade vorstellen könnte bei der Firma zu arbeiten und was man so denkt, welche Tätigkeiten man zu erledigen hätte. Auch kamen Fragen zum Unternehmen selbst. Die wollten sehen, wie gut man sich auf das Gespräch vorbereitet hatte, Was man alles über das Unternehmen wusste und woher die Infos stammten.
Dann kam die Frage, ob man auch ein Probearbeiten absolvieren würde, und welche Gehaltsvorstellungen man hätte. Dann kam zum Schluss der obligaorisce Satz: Wir melden uns bei ihnen. und schwups war er aus der Tür. Das ganze Gespräch hat ca. eine dreiviertel Stunde gedauert.
Aber ich denke, jedes Gespräch läuft einwenig anders ab und außerdem kommt es auch darauf an, als was man sich bewirbt. Da du dich ja als Einzelhandelskaufman (Azubi)bewirbst, denke ich, wird erstmal ein Einstellungstest auf dich zukommen. Auf die kann man sich aber total gut vorbereiten. Im Buchhandel gibt es wahnsinnig viele Bücher zu solchen Tests. Da solltest du dir eins besorgen. Die sind wirklich sehr hilfreich. Da weiss man dann schon mal was auf einen zukommen kann. Wenn du dann den Test bestanden hast, wirst du erst zu einem Gespräch eingeladen. Also mach dir mal über das Gespräch nicht den Kopf, du musst erstmal durch den Test.
Sternchen hat das schon sehr gut beschrieben! Ich habe letztes Jahr selbst Azubis zum Industriekaufmann/frau "gecastet", also habe Tests beaufsichtigt und saß mit in anschliessenden Vorstellungsgesprächen. Die Tests waren gemischt, Rechtschreibung, Allgemeinwissen, logisches Denken und in dem Beruf vor allem auch Mathe! Je nach Branche werden da andere Schwerpunkte gesetzt.
Das Vorstellungsgespräch lief eigentlich genauso wie Sternchen das beschrieben hat. Zusätzlich gab es Fragen zu Hobbys (hier auf Englisch!) undwarum man sich als "flexibel" oder "teamfähig" sieht. Da sollte man sich vorher mal drüber Gedanken machen: Was sind meine Stärken oder Schwächen? Letztere sollte man sich schonmal geschickt vorformulieren, dass sie sich nicht zu negativ anhören!
Bleibt noch zu sagen - GANZ wichtig! - Lächeln! Das verleitet den Personaler auch zum Lächeln und die Grundstimmung ist positiv. Er muss dich dann nicht erst "auftauen" um dich kennen zu lernen sondern es geht gleich los. Das ist nämlich ein Problem: Wenn du dich verstellst, zu nervös oder unsicher wirkst, kann er dich nicht genau einschätzen. Also, keine Bange, das ist nichts wovor man Angst haben sollte. Weder der Test (man blamiert sich ja nicht!) noch das Gespräch. Wenn man da sitzt, dann will ja die Firma auch etwas von dir, also ist es nicht in ihrem Interesse dich einzuschüchtern oder dich anzublaffen. Sind alles auch nette Leute.
Aproppo Tests, da fällt mir noch ein schöner Test bei einer Bank ein, den ich mal gemacht habe, als ich mich zur Bankkauffrau (Azubi)beworben habe. Ich habe die ganze Zeit nur mit dem Kopf schütteln können.
Jedenfalls bestand dieser Test nur aus Psycho-Fragen. Was ist ihre Lieblingsfarbe, welche Blume mögen sie, wieviel gute Freunde haben sie, was ist ihre Lieblingszahl usw. War ziemlich erschreckend wenn man sich vorstellt, was die da auswerten. Naja, aber solche Tests sind ja nicht die Regel.
Normalerweise hast du einen solchen Test wie oben beschrieben. Grade weil du dich im EZH bewerben willst, solltest du deine Mathekenntnisse nochmal aufpolieren. Grade was das Bruchrechnen und Prozentrechnen angeht, da sollte man topfit drin sein.
Mein Tipp ist es einfach mal bei der Suchmaschine deiner Wahl nach Begriffen wie "Einstellungstest" oder "Bewerbungsgespräch Vorbereitung" zu suchen. Da gibt es eine Menge Material, dass schon eine wirklich gute Vorbereitung ermöglicht (perfekt vorbereitet kann man kaum sein, vor allem wenn man noch keine Erfahrung mit solchen Situationen hat). Wichtig ist eben, dass man locker und selbstbewusst bleibt und nicht schon bei den einfachsten Standardfragen ("Warum möchten sie denn unbedingt bei uns arbeiten?" etc.) ins Straucheln kommt.
Und mit ein bisschen Glück erwischt man jemanden der einfach nur einen Standardfragebogen der IHK runterrasselt, mit Fragen, die man alle vorher schonmal im Internet gelesen hat.
Vorstellungsgespräche sind ganz unterschiedlich. Da Du Dich für einen Ausbildungsplatz bewirbst, wird es bei Dir weniger ums Fachliche gehen. Viel mehr werden die Chefs auf Dein Auftreten, Dein Äußeres und Deine Persönlichkeit achten. Als erstes solltest Du aufpassen, dass Du ein gepflegtes Auftreten hast. Wichtig ist, ein frischer Haarschnitt, frisch gewaschene Haare, saubere Kleidung: Damit ist gemeint, keine zerrissene Jeans! Wenn Du Jeans tragen möchtest, ist das kein Problem: Feine Schuhe, ordentliche Jeans und ein Hemd. Wichtig ist, dass Deine Schuhe sauber sind: Keine Turnschuhe, die viel erlebt haben.
Führe dir vor dem Gespräch vor, was Deine Qualitäten sind. Du musst wirklich interessiert sein, an dem was Du tun möchtest und vor allem musst Du keine Angst haben. In der Regel hast Du ja vorher einen Test geschrieben – du hast also schon den ersten Schritt geschafft. Oder Du bist auch aufgrund Deiner ansprechenden Bewerbungsmappe, positiv aufgefallen, so dass die erste Hürde überstanden ist. Achte drauf, freundlich zu sein, nicht zu leise zu sprechen aber auch nicht zu brüllen. Versuche so zu sein, wie immer. Lass Dich von keiner Frage irritieren, wenn Du etwas nicht verstehst, fragst Du noch mal nach, wie es gemeint ist Denk dran, es sitzen auch nur Menschen gegenüber.
Bevor Du zu einem Gespräch gehst, solltest Du Dich über das Unternehmen informieren. Seit wann gibt es, wie viele Standorte, was ist das Motto der Firma usw. Suche Dir ein paar Fragen, die Du stellen kannst. Denn damit signalisierst Du wirkliches Interessen. Typische Fragen wären: „Wie würde mein Alltag in Ihrem Unternehmen aussehen?“ „Wie groß ist das Team?“ „Wie hoch sind die Übernahmechancen nach der Ausbildung?“.
Außerdem solltest Du Dich auf persönliche Fragen gefasst machen, wie zum Beispiel: „Wieso haben Sie sich für uns entschieden?“ Hier empfehle ich die vorher recherchierten Unternehmendaten einfließen zu lassen, wie z.B. die Größe, das Motto des Unternehmens.
Ich finde die beste Übung ist es, wenn man an so vielen Vorstellungsgesprächen wie möglich teilnimmt, sich also auch auf Minijobs oder Hilfskraftstellen bewirbt. Ich hatte in meinem Leben schon so einige Vorstellungsgespräche, teilweise sogar aus einer Laune heraus und nicht, weil ich den Job haben wollte. So lernt man, was für komische Fragen kommen können und bereitet sich am besten (mental) auf künftige Gespräche vor, weil man dann weiß, wie man das nächste Mal darauf reagieren könnte.
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