Als Pflegestelle froh sein, wenn Tier vermittelt ist?
Ich habe eine Bekannte, die schon mehrfach als Pflegestelle Hunde aufgenommen hat. Sie erzählte dann auch schon mal davon und sagte unter anderem auch, dass sie bisher einmal einen Pflegehund hatte, bei dem sie nachher froh war, als dieser eine Familie gefunden hatte und vermittelt wurde.
Der Hund hatte wohl nur Blödsinn im Kopf und hörte überhaupt nicht. Meine Bekannte hat dann auch versucht, den kleinen Burschen noch etwas zu erziehen. Sie meinte, dass er dennoch immer irgendwas anderes gefunden hat, was er anstellen konnte. So hat dann auch teilweise ihre Einrichtung gelitten und sie wäre froh gewesen, als sie das "kleine Monster" los gewesen sei.
Ich denke, dass manche Pflegestellen auch einfach froh sind, wenn das Tier endlich eine Familie gefunden hat, wo es seinen Lebensabend verbringen kann und nicht wieder im Heim oder sonst wo landet. Da freut man sich natürlich auch, was sicherlich ganz normal ist. Ich meine aber nun, dass man eben erleichtert ist, da das Pflegetier vielleicht sehr anstrengend war.
Habt ihr schon mal erlebt, dass eine Pflegestelle froh war, ein Tier endlich los geworden zu sein? Könnt ihr das nachvollziehen? Oder sollte man eben damit rechnen, wenn man sich als Pflegestelle zur Verfügung stellt?
Wenn man sich schon als Pflegestelle anbietet, dann muss man auch nicht erwarten, dass alle Tiere wunderbar erzogen sind und man mit ihnen perfekt zurecht kommt wenn sie geliefert werden. Das ist einfach eine Wunschvorstellung die mit der Realität nicht übereinstimmt und man damit einfach rechnen muss.
Je nach dem wie anstrengend das ganze ist und wie man sich dann mit diesem Tier schlägt, kann man durchaus sehr froh sein wenn diese Belastung weg fällt, da ein neues Zuhause gefunden worden ist für das Tier. Denn die Problemtiere vermitteln sich auch deutlich schlechter, als wenn man ein wohl erzogenes und tolles Tier hat und sitzt damit teilweise sehr lange zusammen bis sich jemand findet, falls sich überhaupt jemand findet und man das Tier dann dauerhaft auf der Nase hat.
Ich war ebenfalls eine Pflegestelle für Nagetiere. Ich war über jedes Tier froh, was irgendwann auch ein Zuhause gefunden hat, denn auch mein Platz war begrenzt und ich wollte auch nicht noch mehr Tiere dauerhaft bei mir sitzen haben. Leider sind sehr viele geblieben, da sie sich nie haben vermitteln lassen und niemand Interesse an Problemtieren hatten.
So auch meine Chinchillas, diese wurden in die Mülltonne gesteckt und angezündet. Sie waren komplett verbrannt, hatten kein Fell, waren nicht flauschig und brauchten besondere Vorkehrungen. Das wollte sich niemand antun zudem es optisch auch einfach unschön ausgesehen hat und man doch lieber etwas pelziges wollte. Da habe ich mir schon gedacht als sie bei mir angekommen sind, dass diese niemals ein Zuhause finden würden und sie wohl dauerhaft bleiben würden was sich auch bewahrheitet hat.
Vor gehabt hatte ich es jedenfalls nicht, dass ich selbst noch zum Chinchillahalter werde und sie sind mir manche Tage auch sehr auf die Nerven gegangen, waren Arbeitsintensiv durch die Verbrennungen und das neben meinen anderen Tieren, Studium und Vollzeitjob ging manchmal schon sehr an die Substanz.
Gut erzogene Hunde braucht man sicherlich nicht erwarten, wenn man eine Pflegestelle hat. Ich kann den Wunsch nach der Vermittlung aber durchaus verstehen. Es entstehen Kosten, es ist aufwendig von der Pflege her und man kann nicht erwarten, dass man das perfekte Tier bekommt. Dennoch hat man es sich ja auch ausgesucht und kann dann letztendlich auch zufrieden sein, wenn sich ein guter Besitzer findet.
Für mich sieht es eher danach aus als hätte man völlig falsche und unrealistische Erwartungen gehabt als man diese Stelle angeboten hat. Daher sollte man meiner Ansicht nach besser nachdenken bevor man sich so eine verantwortungsvolle Aufgabe aufbürdet. Ich kann Menschen nicht verstehen, die nicht zu Ende denken, dann vorpreschen und sich dann hinterher über die Belastung beklagen oder eben darüber, dass es nicht so läuft wie im Bilderbuch.
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