Attraktiv, direkt in einer Füßgängerzone zu wohnen?

vom 27.06.2019, 10:58 Uhr

Eine Freundin von mir wohnt sehr innenstadtnah und in einer Fußgängerzone. Direkt vor ihrer Haustür befinden sich zahlreiche kleinere und größere Läden, Restaurants und auch eine Straßenbahn- und Bushaltestelle. Der Vorteil, so zu wohnen, liegt natürlich ganz klar darin, dass man alles in der Nähe hat und eigentlich immer etwas los ist. Das ist natürlich gerade als junger Mensch sehr schön.

Mir ist allerdings auch ganz stark die Lautstärke aufgefallen. Zwar nicht durch Autos, aber allein schon durch die vielen Menschen und der Straßenbahn, die im Minutentakt in beide Richtungen an ihrer Wohnung vorbei fährt. Sie meinte, als sie neu eingezogen sei, war die permanente Geräuschkulisse für sie teilweise auch problematisch, aber daran habe sie sich so schnell gewöhnt, dass sie diese inzwischen so gut wir gar nicht mehr wahrnimmt.

Wäre es für euch denkbar, so zu wohnen, oder braucht ihr eher viel Ruhe um euch?

» Viktoria_ » Beiträge: 398 » Talkpoints: 32,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Für mich wäre das überhaupt nichts, auch ohne Kinder wäre mir das da wirklich zu laut. Wir hatten uns mal eine Wohnung angesehen, die direkt in der Stadt war, einfach weil wir da noch nicht wussten wo das genau ist und es als praktisch empfunden hatten, aus der Naivität heraus, die man noch hat, wenn man noch bei den Eltern lebt. Mir war das wirklich zu laut. Wenn man das Fenster geöffnet hat, war das ein furchtbarer Lärm, auch in den Abendstunden noch, da wir erst spät die Besichtigung hatten. Ich brauche einfach auch meine Ruhe.

In irgendwelchen Nebenstraßen wohnt es sich da schon deutlich angenehmer, aber wenn Geschäfte direkt unter einem sind ist es einfach sehr laut. Ich lebe lieber mit meinen Kindern im Dorf, da haben wir recht viel Ruhe und sie können herumtoben wie sie wollen, da wir nur von Grün umgeben sind. In Großstädten kann man aber auch ruhige Ecken finden und da wohnt es sich auch schön.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Meine Wohnung war damals überhaupt nicht laut. Das war zwar Altbau, aber die Fenster waren neu mit Dreifachverglasung. Und Schlafzimmer, Wohnzimmer und Büro lange mit Blick auf einen begrünten Innenhof. Wenn man da auf dem Balkon saß hätte man denken können, dass man irgendwo auf dem Land ist, weil es so ruhig und grün war.

Aber das hatte auch Nachteile. Ein Parkplatz hat natürlich nicht zur Wohnung gehört und irgendwo direkt vor der Tür parken ging natürlich auch nicht. Ich habe das Auto dann verkauft, weil ich mit der Bahn zur Arbeit kommen konnte, aber bei einer Nachbarin war das nicht möglich und sie musste dann teilweise so weit weg parken, dass sie die Straßenbahn gebraucht hat um nach Hause zu kommen.

Tatsächlich gab es auch gar nicht so viele Einkaufsmöglichkeiten, wie man denkt. Klar, ich hatte H&M und Co. direkt vor der Haustür, aber die richtig großen Supermärkte, die teilweise Sachen anbieten, die man in den kleineren Innenstadtfilialen nicht findet, sind alle in Industriegebieten und da kommt man am besten mit dem Auto hin, das ich aber nicht mehr hatte.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Nein, also das käme für mich niemals in Frage, weil das einfach zu laut ist. Ich würde auch grundsätzlich nicht über einem Geschäft wohnen wollen und möchte meine Ruhe haben, wenn ich Freizeit habe. Mag sein, dass man den Krach irgendwann nicht mehr hören würde, aber das spielt für mich keine Rolle. Die Nachteile überwiegen für mich, da solche zentralen Wohnungen erstens schweineteuer sind und zweitens gäbe es keine Parkplätze in unmittelbarer Nähe. Drittens ziehe ich Grünflächen (nicht bloß Blumentöpfe auf dem Balkon!) vor.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die Wohnung, die ich früher auf der Arbeit immer eine Woche bewohnt habe, würde ich sofort nehmen. Garage im Hof, große Bäume und eine Grünfläche vor den Fenstern und himmlische Ruhe. Dazu die U-Bahn direkt vor der Haustür, fünf Minuten zum Hauptbahnhof, zum Stadtpark mit Zoo, zum Konzerthaus, zum Theater, zum Planetarium und zum Gastronomiebezirk. Dazu vier Kinos, vier große Supermärkte und ein Discounter in direkter Nähe.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


So pauschal kann man das gar nicht beantworten, es gibt Städte und Fußgängerzonen, die sehr ruhige und grüne Ecken haben können. Meine Großeltern hatten früher ein Haus am Ende der Zone, mit Garten hinten und Hof zum Parken, direkt an einem kleinen Gewässer. Nach hinten raus hat man absolut gar nichts gehört, da ist es ja in manchen Wohnsiedlungen mit Mehrfamilienhäusern wesentlich lauter.

Wenn ich mich an das Haus erinnere, erinnere ich mich an Ruhe und Grün, Garten und Wasser. Nur eine Straße weiter begann dann schon der Trubel, das bunte Leben mit seinen vielen Geschäften und Leuten, Laden an Laden, Restaurants und Geschäfte. In einem solchen Haus würde ich definitiv nicht wohnen wollen, vermutlich bekäme ich klaustrophobische Anwandlungen, wenn ich aus der Haustür treten würde und mitten in der Innenstadt wäre. Auch die Parksituation finde ich in der Regel suboptimal.

Als Abiturientin wollte ich allerdings unbedingt möglichst innenstadtnah wohnen, um direkt alles vor Ort zu haben, vor allem natürlich die Kneipen und Geschäfte. Heute finde ich es schöner, wenn es um meine Wohnung möglichst viel Grün gibt und man schnell aus dem Ort draußen ist.

» Verbena » Beiträge: 4956 » Talkpoints: 0,44 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Für mich wäre das nicht wirklich etwas. Ich fahre ja schon recht viel Auto und da stört mich an den Innenstädten immer, dass es so wahnsinnig schwer ist einen Parkplatz zu finden, wenn ich mir nicht für 50 Euro oder mehr im Monat einen Parkplatz mieten will. Wenn ich da sehe, wie oft ich bei uns in der Innenstadt umherfahren muss, wenn ich da mal zu einer belebten Zeit unterwegs bin, nervt mich das allein schon kolossal.

Aber auch der Lärm und der Trubel würde mich auf Dauer stören. Vor allem aber hätte ich Angst, da meine Kinder allein rauszuschicken. Sei es weil zu viel Verkehr da ist oder weil man einfach zu wenig Leute dort kennt und keiner so richtig auf den anderen aufpasst.

Wir wohnen am Stadtrand. Da gibt es auch alles, ich habe gute Verkehrsanbindungen, aber eben auch die Ruhe, die das Landleben so mit sich bringt. Hier können auch 100 Leute mit dem Auto zu Besuch kommen und alle kriegen in 2 Minuten einen kostenlosen Parkplatz. Die Kinder können alleine rausrennen, jeder kennt hier jeden und weiß auch so ziemlich welche Kinder wo hingehören und wo man eher aufpassen muss.

Und wenn ich doch mal in die Stadt will, komme ich da eben auch schnell hin. Aber irgendwie habe ich mittlerweile festgestellt, dass ich die ganzen tollen Vorzüge der Innenstadt mit Kinos, Geschäften und Restaurants, eigentlich doch nur recht selten brauche. Das hätte ich früher nicht so gedacht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin kein Stadtmensch und halte es in Städten auch nicht lange aus, gerade wenn diese groß und laut sind. Von daher wäre es auch nichts für mich in einer Fußgängerzone zu wohnen. Das mag in einer Kleinstadt noch etwas anderes sein, aber generell würde ich das eher ablehnen. Mir wäre das einfach zu viel Trubel und ich denke, dass man da wenig Entspannung findet. Parktisch ist es sicher, dass man eben viele Geschäfte ums sich hat und diese schnell erreichen kann, aber das wäre es mir nicht wert. Vor allem nachts möchte ich doch Ruhe haben, damit ich eben schlafen kann. Im Sommer sind dann sicherlich noch viele Menschen unterwegs und es wird lauter zugehen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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