Mit zunehmendem Alter immer zufriedener werden?

vom 03.07.2019, 06:47 Uhr

Menschen sollen umso zufriedener werden, je älter sie werden. Die schlimmste und unglücklichste Zeit soll die Zeit in den 20ern sein, die von Unsicherheiten geprägt sein soll. Anschließend werden die Menschen aber immer zufriedener und sogar glücklicher, da Dinge besser genossen werden können.

So zumindest einige Wissenschaftler. Wie denkt ihr darüber? Könnt ihr diese Ansichten aus euren Erfahrungen durchaus bestätigen? Oder seht ihr da keinen Zusammenhang? Kennt ihr vielleicht auch Menschen in den 20ern, die sehr zufrieden und glücklich mit sich waren? Oder ist das eher die Ausnahme?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin jetzt 29 und sehr zufrieden. Ich war in der Pubertät sehr unzufrieden und unglücklich, aber so mit Anfang 20 fühlte ich mich schon deutlich besser, zufriedener und vor allem überhaupt nicht fragend und nicht angekommen, sondern sehr angekommen und geliebt. Also auf mich trifft das so nicht unbedingt zu. Wobei ich nun aber auch nicht sagen würde, dass ich mit jedem Jahr noch zufriedener werde, das hält sich eigentlich konstant würde ich mal sagen.

Ich denke, dass das im Alter dann auch wieder nachlassen kann, wenn vielleicht der Partner gestorben ist, man wenig Familie hat und einen keiner mehr besuchen kommt, dann ist man sicherlich auch nicht zufrieden, weil man vorher schön gelebt hat, sondern wird ebenso unglücklich sein. Letztendlich ist Zufriedenheit aber auch etwas, was wir selber steuern können, wie wir Dinge betrachten, auswerten und was wir daraus machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Auf mich trifft diese Entwicklung durchaus zu. Glücklicherweise sind den meisten Menschen doch ein paar Jahrzehnte zwischen Pubertät und fortgeschrittenem Verfall gegönnt, in denen sich auch mal etwas zum Positiven entwickeln kann. Die Unsicherheiten werden weniger, die Persönlichkeit festigt sich und die zunehmende Lebenserfahrung hilft meines Erachtens auch, die Dinge gelassener zu sehen.

Wenn nicht gerade Krankheiten und Schicksalsschläge aller Art dazwischenkommen, halte ich so eine Entwicklung auch nicht für besonders außergewöhnlich. Wenn man noch jung ist und die ersten Erfahrungen mit Niederlagen, Scheitern und Peinlichkeiten macht, fühlt sich das sehr viel schlimmer an als beim gefühlt fünfzigsten Mal.

Außerdem verliert sich das ängstliche Um-sich-selbst-Kreisen auch so ziemlich, weil man tatsächlich merkt, dass sich die anderen Leute einen Dreck darum scheren, ob die Handtasche unmodern ist oder was auch immer. Und dazu kommen noch eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit und Eigenverantwortung, die mir auch sehr liegen. Ich muss niemanden mehr um Erlaubnis fragen und mich auch nicht rechtfertigen, wenn ich ein Eis zum Abendessen möchte oder mir einen neuen Job suchen oder verreisen, weil es sowieso keinen interessiert.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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