ADS oder ADHS auch ohne Psychopharmaka in den Griff bekommen

vom 23.06.2019, 13:11 Uhr

Bei dem Enkelkind einer Bekannten wurde ADS diagnostiziert. Das Kind ist in der ersten Klasse und soll nun Psychopharmaka bekommen. Ritalin ist wohl Medikament Nummer eins bei ADS oder ADHS. Aber die Eltern weigern sich ihrem Kind dieses Medikament zu geben. In der Schule wurde der Mutter bereits gesagt, dass das Kind dann in eine Förderschule muss und nicht in der Klasse bleiben kann, weil sie den gesamten Unterricht stört. Nimmt das Kind aber nachweislich die Tabletten, dann kann sie in der Schule bleiben.

Nun sind die Eltern ziemlich zwiegespalten und wollen ihrem Kind keine Psychopharmaka geben, aber sie wollen auch, dass dem Kind eine gute schulische Ausbildung gewährleistet ist. Was tun? Kann man ADHS oder ADS auch ohne Psychopharmaka in den Griff bekommen oder muss man zwangsläufig damit leben, dass das Kind diese Medikamente bekommt? Kann die Schule ein Kind dann so einfach von der Schule verweisen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe mal eine Reportage über ADS und ADHS gesehen und war ganz erstaunt darüber, wie einfach man sofort zu Medikamenten greift. Dabei haben viele Hilfen wie Sportvereine, Förderung der Kinder und Jugendliche dabei geholfen, dass sie durchaus ausgelastet waren und abends auch mal müde ins Bett gefallen sind. Dadurch waren bei einigen eben keine Medikamente notwendig und das war schon sehr erstaunlich.

Es ist doch einfacher für viele, zu Medikamente zu greifen, als sich selbst ein wenig auszutoben oder die Kids im Fußballverein mit vier mal die Woche 2 Stunden Training und Wochenende Spiele zu packen, was durchaus förderlich sein kann. Das haben aber auch schon etliche Berichte und Reportagen gezeigt. Von daher glaube ich auch ohne Medizinstudium daran, dass da auch etwas dran sein wird. Vielleicht nicht bei jedem, aber bei einigen.

Es wird aber auch wirklich Fälle geben, wo vielleicht nur Medikamente helfen? Ganz genau weiß ich es nicht, aber ich würde wohl auch erst alle Alternativen ausprobieren, ehe ich auf die Idee komme, sofort zu Medikamenten zu greifen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich hatte mal einen Lehrer, bei dem das auch diagnostiziert wurde und bei seinen Söhnen ebenfalls. Er selber hat nie Medikamente genommen, bei einen seiner Söhne hatte er es über ein paar Monate versucht, aber das hat das Kind so verändert, dass das wieder abgesetzt wurde. Er war der Meinung, dass man sich einfach nur mehr Mühe mit solchen Kindern geben müsste. So ein Kind strengt an und ist laut, aber letztendlich gab es diese Kinder immer schon und man kann sich auch darauf einlassen.

Er wurde auch von den Schulen schlecht behandelt, angemeckert und so weiter. Aus seinen Söhnen ist allesamt etwas geworden, keiner war auf einer Förderschule weil sich der Papa stark gemacht hat, aber das war sicher kein einfacher Weg. Die Kinder haben das auch immer weniger gehabt.

Selber habe ich keine Erfahrung damit, wobei ich es erstmal mit einem Ausgleich wie Sport, einem Verein oder sonst irgendetwas versuchen würde. Die Medikamente scheinen wirklich ganz schöne Hammer zu sein und es ist ja auch fraglich, was man da mit der Persönlichkeit seines Kindes macht und ob ein Kind, was so ist wirklich behandelt werden muss oder ob man es nicht einfach in seinem Rahmen fördern kann und versuchen kann einen guten Weg zu finden. Ich bin ehrlich, ich wüsste nicht, was ich machen würde und wie ich mich entscheiden würde, denn dies ist keine leichte Entscheidung, die man mal eben schnell trifft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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