Karriere im Beruf und Kind vereinbar?

Gerade bei Frauen tun sich ja mitunter bei der Berufs- und Familienplanung Probleme auf und gerade dann wenn man sehr Karriereorientiert ist. Nun ist ja Karriere für meine Begriffe relativ zu sehen und vor solch einer Problemstellung habe ich bisher auch noch nie gestanden, aber so unlösbar kommt mir das nun auch nicht vor. Kennt ihr derartige Fälle oder habt da schon selbst Erfahrungen sammeln können, wo es darum ging Karrierepläne und Kinderwunsch in Einklang zu bringen? Kann das durchaus gelingen oder wird das eher ein ziemlicher Spagat?

Tatsächlich muss man sich gut organisieren. Das Ding ist einfach, dass die Kinder ja Aufmerksamkeit brauchen und durchaus auch so ihre Hobbys haben, es ist aber kein Ding der Unmöglichkeit das auch unter einen Hut zu bekommen, wenn man noch einen Partner an seiner Seite hat. Wobei es natürlich auch auf den Beruf ankommt und wie sehr der mit dem Tagesablauf mit einem Kind vereinbar ist.

Wenn man nun beispielsweise in 3 Schichten arbeitet und auch der Partner in einem festen System ist, stelle ich es mir einfach schwer vor da eine gute dem Kind gerecht werdende Lösung zu finden. Letztendlich ist aber niemand in seinem Job gefangen und man kann dann auch auf andere Bereiche ausweichen, sich weiterbilden und woanders Karriere machen.

Außerdem spielt auch eine Rolle wie einspannbar die Großeltern des Kindes sind. Wenn man weiß, dass man das Kind mal abgeben kann oder es feste Großelterntage in der Woche gibt, dann kann man leichter arbeiten. Leicht ist es meiner Meinung nach also nicht immer, aber man kann es durchaus schaffen, wenn man sich darauf einlässt. Man muss eben sehen was bei einem selber geht und was man wie organisiert bekommt.

Arbeiten muss heute wohl jeder, auch die, die Kinder haben. Dass man dann aber auch Karriere machen kann ist wirklich nur dann möglich, wenn man viele Leute hat, die einem helfen. Vor allem einen Partner, der auch ein wenig zurücksteckt. Aber man sollte sich überlegen, ob man Kinder bekommen hat, um sie weg zu organisieren oder weil man sie aufwachsen sehen will.

Ich kenne durchaus auch Leute, die Kinder haben und auch wo mindestens ein Elternteil Karriere gemacht hat. Das andere Elternteil arbeitet auch Vollzeit und das Kind ist ständig irgendwo anders. Wenn nicht in der Kindertagesstätte, dann bei Nachbarn, den Großeltern (abwechselnd bei den beiden Großmüttern und Großvätern) und es schläft auch ständig irgendwo anders, weil auch Nachtschichten anstehen. Das nenne ich "weg organisieren" und ich weiß nicht, ob es für die Bindung an Mutter und Kind oder Vater und Kind wirklich gut ist.

Ich denke schon, dass das möglich ist, wenn einer von beiden Elternteilen karrieretechnisch zurück steckt. Bei uns ist es so, dass mein Partner so gar keinen Wert auf Karriere legt und mir daher den Vortritt lässt. Es ist auch schon abgesprochen, dass er mit den Kindern zu Hause sein wird, da ihm so etwas mehr Spaß machen würde als mir. Für uns käme es gar nicht in den Sinn, die Kinder "wegzuorganisieren". Wir sind beide der Meinung, dass man in dem Fall gar keine Kinder kriegen sollte, wenn man sich keine Zeit für sie nehmen möchte.