Erbrochenes vom Tier weniger eklig, als von Mensch?
In einem anderen Thread hatte ich ja schon erwähnt, dass meine Nachbarin Krach mit ihrem Mann hat weil dieser sich weigert, ebenfalls mit anzupacken, wenn die Katze sich erbricht. Er findet das zu eklig. Meine Nachbarin regt sich nun tierisch über ihren Mann auf, weil er so zimperlich sei und alles an ihr hängen bleibt, wobei sie es gar nicht verstehen kann, wieso er sich so ekelt.
Sie meinte zu mir, dass Erbrochenes vom Tier immerhin weniger eklig sei, als vom Menschen, so dass er sich nicht so anstellen solle. Findet ihr das Erbrochene eures Haustieres tatsächlich weniger eklig, als vom Menschen? Würde es euch da weniger etwas ausmachen, das wegzuwischen?
Ich finde es auch weniger eklig. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es beim Menschen schlimmer riecht und das finde ich einfach schlimmer. Bei meinem Hund geht das mit dem Erbrochenen schon. Schön ist es sicherlich nicht, aber ich finde es nicht so schlimm. Das Tier kann ja in dem Fall auch nichts dafür und wenn man das vor Augen hat wirkt es auch nicht mehr so schlimm.
Mir geht das auch so, dass ich sämtliche Ausscheidungen von Tieren besser ertragen kann als von Menschen. Gut, Erbrochenes oder auch Kot finde ich jetzt auch bei Hunden nicht toll. Aber ich bin bei Tieren im Zweifelsfall dann doch toleranter und ekele mich weniger. Schwer zu sagen, woran das liegt. Vielleicht daran, dass ich fast alle Tiere generell einfach mal niedlich finde.
Einen Menschen muss ich schon sehr gut kennen und ihm nahe stehen, damit ich es ertragen kann, mit Ausscheidungen konfrontiert zu werden, etwa wenn sich der Partner übergibt, das geht dann gerade noch so. Tiere haben bei mir einfach grundsätzlich einen „Knuddel-Faktor“, sodass schon viel passieren muss, damit ich mich im Umgang mit einem Tier ekele. Zumal ich von Tieren auch nicht erwarte, dass sie sich mal zusammenreißen und es noch zur Kloschüssel schaffen, sie erbrechen sich auch nicht, weil sie zu viel mit Alkohol gefeiert haben, sie tun mir einfach leid, wenn es passiert. Wenn ein Mensch zu viel getrunken hat und sich dann übergeben muss, habe ich da dementsprechend etwas weniger Mitleid.
Ich würde nicht wirklich sagen, dass Erbrochenens von Tieren weniger ekelig ist. Zu Erbrechen ist ja nun auch etwas natürliches und kann uns allen mal passieren. Ich glaube für die Person, die erbrochen hat, wird es noch unangenehmer, wenn sie sieht, dass sich jemand so davor ekelt. Ich habe zwei Jahre als Gruppenleitung im Kindergarten gearbeitet und einige Magen- Darm- Grippe Erkrankungen miterleben müssen. Wenn Kinder sich dann mal übergeben haben, weil es ihnen erst Mittags schlechter ging, habe ich mir Handschuhe angezogen und das Erbrochene sauber gemacht.
Natürlich ist es nicht angenehm, aber liegen bleiben kann es ja auch nicht. Meine Kolleginnen hatten so einen Ekel davor, dass ich meistens das Erbrochene beseitigt habe. Bei Erwachsenen sehe ich das auch so. Meistens ist es ja dann auch um einiges mehr. Ich denke mir dann immer, dass es ekliger wäre es so zu lassen, als es zu beseitigen. Je eher ran, desto eher weg. Natürlich musste auch ich mich überwinden und toll werde ich das sicherlich auch nie finden.
Bei unserem Hund ist es somit ähnlich. Er hatte sich vor kurzem auch einen Magen und Darm Infekt zugezogen und hat sein komplettes Frühstück wieder erbrochen. Ich muss ehrlich sagen, dass dies ja nun nicht wirklich wenig bei einem Schweizer weißen Schäferhund ist. Es wegzumachen ist dann aber doch weniger ekelig, als es noch liegen zu lassen, da der Geruch ja dann doch nicht angenehm ist.
Somit denke ich, dass es eigentlich gleich ist. Ob ich nun das Erbrochene unseres Hundes reinige oder das eines Kindes. Auch bei Erwachsenen ist es halt ein Muss. Nicht angenehm, teilweise sicherlich auch ekelig, aber schlimmer wenn das Erbrochene länger liegen bleibt.
Ob es weniger ekelig ist, ist sicherlich schwer zu sagen. Ich denke, dass man sich als Haustierbesitzer irgendwann daran gewöhnt, dass man auch Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen seines Tieres wegmachen muss. Bei uns ist es auch so, dass mein Partner damit ein größeres Problem hat und ich daher meistens putzen muss.
Ich glaube nicht, dass es direkt weniger ekelig ist. Aber bei einem Tier weiß man ja, welches Futter es bekommt und findet es deswegen vielleicht weniger schlimm, wenn man das Erbrochene dann aufwischen muss.
Ich denke, dass man Erbrochenes oder generell Ausscheidungen vom Haustier als weniger eklig empfindet, weil man eben zum ersten daran gewöhnt ist, da man regelmäßig damit konfrontiert wird, und zum zweiten, da die Ausscheidungen von Katzen in der Regel nicht so ein Volumen erreichen wie die eines Menschen.
Von Hunden, Katzen oder anderen Kleintieren ekeln wir uns vielleicht nicht, aber wie sieht es bei Pferden, Kühen oder Schweinen aus? Ich denke schon, dass ich mich dort ekeln würde, da es von der Masse etwas ganz anderes ist als von einem Kleintier und es entsprechend auch penetranter riecht.
Meiner Ansicht nach ist alles eine Frage der Gewöhnung. Wenn jemand Kinder hat, muss er diese ja auch wickeln und wird an gewisse Ausscheidungen gewöhnt sein. Genauso, wenn das Kind sich krankheitsbedingt erbrechen muss. Daher hat das für mich nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob es sich um Ausscheidungen von Mensch oder Tier handelt.
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