Eure Meinung zu einer Nachrichtensendung in leichtem Deutsch

Im schwedischen Fernsehen gibt es Nachrichten in "leichtem Schwedisch". Das Ziel ist, dass auch viele Migranten diese Nachrichten verstehen können. Dabei werden auch diverse Wörter noch leichter umschrieben. Diese Sendungen werden täglich gesendet.

Wie sieht Eure Meinung zu einer Nachrichtensendung in leichtem Deutsch aus? Wäre solch eine Sendung mittlerweile in Deutschland schon notwendig und würde diese Sendung auch dazu führen, dass Leute aus bildungsfernen Schichten auch die Nachrichten lieber und besser verfolgen würden?

Ich glaube, dass es durchaus auch leichte Nachrichten auf ein paar Sendern gibt und man deswegen alleine nicht leichte Nachrichten machen muss, damit Menschen sie verstehen. Meiner Meinung nach sollte es aber durchaus schon Nachrichten geben, die man auch als Ausländer verstehen kann. So wäre es doch eigentlich schön, wenn man zum Beispiel Untertitel in anderen Sprachen einstellen könnte bei den Nachrichten. So kann man leichter die Sprache lernen.

Ob das wirklich nötig ist, weiß ich nicht. Wenn ich mir mal so RTL II - Nachrichten angucke, würde ich schon behaupten, dass diese sowohl für Leute die noch kein gutes Deutsch können als auch für Leute "aus bildungsfernen Schichten" ganz gut verständlich sind.

Zudem gibt es doch auch Kindernachrichten, meine ich. Die sind ja auch einfach zu verstehen und ich finde es gar nicht abwegig, zum Sprache lernen auch mal Kindersendungen zu sehen oder Kinderbücher zu lesen.

Also, eine unbedingte Notwendigkeit für Nachrichten in leichter Sprache sehe ich nicht. Dennoch finde ich die Idee prinzipiell gut, weil wir nun einmal nicht nur Muttersprachler hier haben. Ich glaube aber nicht, dass die Sprache selbst zu mehr Nachrichtenkonsum bei diversen Schichten führen würde.

Ich finde das ehrlich gesagt ganz gut, wenn es - ausführliche - Nachrichtensendungen in leichtem Deutsch für die Migranten geben würde. Dabei wäre auch das Sprachtempo sehr wichtig, denn was bringen denn die "leichten" Nachrichten auf RTL II, wenn da ein Muttersprachler vor sich hin rattert und das Tempo zu schnell für die Migranten ist, um mitzukommen?

Viele Migranten wollen sich ja über aktuelle Geschehnisse informieren, fühlen sich aber abgehängt, da das Sprechtempo im deutschen Fernsehen einfach viel zu schnell ist für Lernende, um da mitzukommen. Da ist es doch kein Wunder, wenn die Migranten sich dann massenweise Fernsehkanäle in ihrer Muttersprache reinziehen und so möglicherweise gewisser ausländischer Propaganda auf den Leim gehen und dies im Extremfall zu einer Spaltung des Landes führt.

Wenn ich mal von mir und meinen Erfahrungen mit französischen Nachrichten ausgehe, dann hätte mir eine einfachere Version früher auf jeden Fall geholfen. Das Tempo ist im Französischen natürlich eher ein Problem als im Deutschen, aber in Nachrichtensendungen kommen ja auch viele Fachbegriffe vor, mit denen man beim Lernen einer Fremdsprache erst auf sehr hohem Niveau konfrontiert wird, wenn überhaupt.

Von daher wären leichter verständliche Nachrichtensendungen auch für Kindern nicht schlecht. Im Grundschulalter interessiert man sich ja durchaus schon, was in der Welt so vorgeht, aber Fachbegriffe aus Politik und Wirtschaft wirken eher abschreckend. Meine Eltern haben damals versucht mir das zu erklären, aber das machen längst nicht alle.