Vorlesungen ohne Mitschrift - Studenten eher unkonzentriert

vom 03.06.2015, 17:10 Uhr

Ich habe eine Vorlesung an der Uni wo der Dozent eigentlich gar nichts anschreibt und wirklich die ganze Zeit nur irgendwelche Folien vorliest. Die Power Point Präsentation wird nach und nach abgearbeitet und die Studenten brauchen eigentlich keinen Block und gar nichts, denn es kommen auch keine großartigen Informationen oder Bemerkungen, die nicht auf diesen Folien stehen würden. Es ist also wirklich komplett unnötig, sich etwas zu notieren oder so.

Ich habe festgestellt, dass die meisten Studenten während einer solchen Vorlesung eher unruhig und unkonzentriert sind, weil einfach nichts von einem verlangt wird. Einige trinken und essen und andere gehen raus und kommen wieder oder kommen mitunter auch nicht mehr wieder. Die wenigsten können wirklich konzentriert zuhören. Wie ist das bei euch, könnt ihr einer Vorlesung folgen wo von euch selbst im Grunde nichts verlangt wird und ihr euch nichts notieren müsst? Oder schweift ihr da mit der Zeit auch schnell ab?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Solche Vorlesungen kenne ich auch. Ich finde sie total überflüssig. Ich hatte an meiner früheren Uni so eine Vorlesung, wo der Dozent nur ganz monoton das vorgelesen hat, was auf der Folie gestanden hat. Wenn man eine Frage gestellt hat, um etwas genauer zu wissen, hat er nur das wiederholt was auf seiner Folie gestanden hat und das wars. Er schien keinerlei Interesse daran zu haben, alles in eigene Worte zu packen und vernünftig zu erklären.

Dementsprechend dünnte sich die Anwesenheit der Studenten ziemlich aus und die Anwesenden haben stattdessen irgendetwas anderes gemacht und nicht aufgepasst. Ich hatte irgendwann genug und bin nicht mehr hin gegangen. Ich meine, wozu? Lesen kann ich auch selbst dafür bin ich schon groß genug. Ich brauche keine Lehrperson, die mir alles vorliest als wäre ich dämlich und unfähig.

Ich hatte aber auch schon Vorlesungen, da war nicht einmal eine Powerpoint Präsentation vorbei und das war dann im wahrsten Sinne des Wortes eine Vorlesung. Der Dozent stand nur vorne und hat irgendetwas gebrabbelt und nicht mal irgendwelche Zahlen oder so an die Tafel geschrieben. Das war ziemlich ermüdend und demotivierend, sodass ich da irgendwann auch nicht mehr hingegangen bin.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich mag es auch viel lieber, wenn man während den Vorlesungen auch selbst etwas mitschreiben muss, weil der Dozent Informationen liefert, die nicht auf den Folien stehen. Immerhin ist man in solchen Fällen quasi dazu gezwungen, aufzupassen, weil man die ganze Zeit schauen muss, ob wichtige Informationen kommen oder nicht. Wenn das der Fall ist, dann muss man sich diese natürlich auch sofort notieren, da sie nicht auf den Folien stehen und man sie auch nicht so einfach nachlesen kann. Man muss dann die ganze Zeit über aufpassen und kann sich nicht ablenken lassen, da man sonst vielleicht etwas Wichtiges verpasst.

Wenn der Dozent wirklich nur alle Folien vorliest und selbst keine wichtigen Informationen liefert, die nicht auf den Folien stehen, bin ich auch eher unkonzentriert und vor allem auch gelangweilt. Man hat dann auch eigentlich keinen Grund, aufzupassen, weil man jederzeit alles nachlesen kann. Vor der Klausur muss man dann ja ohnehin noch einmal lernen, so dass es nicht schlimm ist, ob man nun während der Vorlesung aufpasst oder nicht.

Man schweift auch einfach schnell mit den Gedanken ab, wenn man gar nichts zu tun hat und auch selbst kaum nachdenken muss. Es kommt dann schnell vor, dass man etwas anderes macht, da man genau weiß, dass man nichts verpassen kann. Von daher kann ich es gut verstehen, dass es in solchen Vorlesungen, in denen tatsächlich fast nur vorgelesen wird, eher unruhig zugeht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe ja diese interaktiven Vorlesungen viel lieber, wo dann das Plenum - also die Studierenden - aktiv mit einbezogen werden. Ich finde, dass der Lerneffekt da viel größer ist, wenn die Vorlesung in einer Art Dialog stattfindet und die Studierenden dazu angeregt werden, mitzudenken und mitzudiskutieren.

Mir ist da ein Professor besonders in Erinnerung geblieben. Der hat die Vorlesung wirklich extrem spannend, interaktiv und interessant gestaltet. Ich mochte seine Vorlesungen sehr gerne und habe sie nach Möglichkeit nie versäumt. Es ist in meinen Augen sehr selten, dass ein Professor nicht nur in der Wissenschaft eine Koryphäe ist, sondern auch didaktisch sehr hohe Kompetenzen aufweist. Meist hapert es ja gerade an der Didaktik bei den Wissenschaftlern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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