Sind emotionale Menschen produktiver im Job?

vom 27.06.2019, 08:03 Uhr

Angeblich sollen Menschen, die ihre Emotionen im Job unterdrücken, weniger produktiv sein als Menschen, die ihre Emotionen zeigen. Denn das Unterdrücken der Emotionen würde viel Kraft kosten, die dann anderweitig fehlt. Ich bin da ehrlich gesagt skeptisch und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.

Denn ich kenne auch emotionale Menschen, die das offen zeigen, die sich dann so stark auf ihre eigenen Emotionen fokussieren und dass es ihnen besser geht, dass alles andere darunter leidet. Wie denkt ihr darüber? Zeigt ihr eure Emotionen im Job? Wie wirkt sich das auf eure Produktivität aus? Seht ihr da einen Zusammenhang oder ist das eher eine Frage der Einstellung oder des Charakters?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, wenn man immer alle Emotionen zeigen würde, wäre man seine Stelle ganz schnell wieder los. Ich kenne zumindest niemand, der seinen Chef jeden Tag die Meinung geigt und immer noch in seine Stelle hat oder der sich immer wieder mit den Kollegen anlegt und dann seine Stelle behält. Manche Emotionen muss man unterdrücken, damit man seine Arbeit behält. Wobei das auch nicht wirklich kräftezehrend ist, wie ich finde, wenn man sich dann darüber mit jemanden austauschen kann. Letztendlich denke ich nicht, dass ehrliche emotionale Menschen produktiver arbeiten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Hängt das nicht vor allem von der Art des Jobs ab? Ich könnte mir vorstellen, dass es in manchen Branchen naturgemäß emotionaler zugeht oder zumindest weniger Schaden dadurch entsteht. Wenn ich hinter den Kulissen oder alleine daheim deftig fluche und motze, weil mal wieder nichts vorangeht, ist das eher akzeptabel als im Kindergarten oder im Altersheim. Und in künstlerischen und kreativen Berufen wird ja oft gerade mit Emotionen gearbeitet, da sind die stocksteifen Stoiker, die sich nichts anmerken lassen, eher fehl am Platz.

Die Frage ist auch generell, was mehr von der Arbeit ablenkt: Schimpfen, zetern oder begeistert in die Hände klatschen einerseits, oder still vor sich in köcheln andererseits? Ich kann aus Erfahrung sagen, dass man beim ach so ungesunden Unterdrücken von Emotionen zumindest den 29 anderen im Großraumbüro erheblich weniger auf den Sack geht. Sprich, ist wirklich so viel gewonnen, wenn sich einer ausleben kann und die Kollegenschaft entweder ansteckt oder ablenkt, sodass die kollektive Produktivität eher sinkt?

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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