Wie oft Liebesbekundungen vom Partner erwarten?

Ich bin nicht der Typ, der dauernd von seinem Partner hören muss, wie wichtig ich ihm bin und wie sehr er mich liebt. Natürlich finde ich es schön, wenn ich das durchaus mal gesagt oder auch durch Taten gezeigt bekomme. Liebe kann man ja auch durchaus zeigen, ohne es immer sagen zu müssen.

Bei einer Freundin ist es jedoch so, dass sie mindestens einmal am Tag von ihrem Partner hören möchte, dass er sie liebt. Sie meint, dass das einfach für sie dazu gehören würde und man das ja nicht oft genug sagen oder auch hören könnte. Ich denke, dass man nicht täglich aussprechen muss, dass man den Partner liebt. Vielleicht verlieren diese Wort dann irgendwann an Bedeutung und gehen eher als tägliches Ritual unter.

Wie oft erwartet ihr Liebesbekundungen von eurem Partner? Macht ihr euch da Sorgen, wenn ich mal eine Zeit lang nicht hört, dass er euch liebt oder ihr ihm wichtig seid? Möchtet ihr da auch täglich wenigstens einmal ein "Ich Liebe Dich" hören?

Meiner Meinung nach sollte man sich die "magischen 3 Worte", das "Ich liebe Dich", nicht zu häufig sagen, da sie für mein empfinden mit der Häufigkeit irgendwie an Bedeutung verlieren. Mein Expartner und ich haben uns diese Worte nur in besonderen Momenten gesagt.

Ansonsten bin ich der Meinung, dass Taten da mehr sagen, als Worte es tun. Die Zuneigung, die man mir gibt, die Zeit und die Gefühle, die man in mich investiert, die Freude, die man mir macht, die Bedeutung, die man füreinander hat - all das ist mir sehr viel mehr Wert, als ein täglich dahingesäuseltes "Ich liebe Dich".

Ich möchte schließlich nicht, dass man mir so etwas nur sagt, weil ich es hören möchte, sondern weil es Wirklich die Wahrheit ist, die in diesem Moment unbedingt gesagt werden will. Allerdings kenne ich auch Paare, die es da nicht so genau nehmen und sich in sehr vielen Situationen im Laufe des Tages verbal ihre Liebe bekunden. Ich denke, das ist etwas sehr individuelles, jeder denkt und empfindet da vielleicht anders.

Ich bin der Ansicht, dass Liebesbekundungen viel zu inflationär eingesetzt werden und dadurch dann eben an Bedeutung verlieren. Wenn es nach mir ginge, könnte ich komplett auf Worte verzichten. Denn Worte können lügen, aber Taten eben nicht. Man kann durch Taten viel deutlicher zeigen, wie sehr einem ein Mensch wichtig ist.

Mein Partner und ich sind, wenn wir unter uns sind, oftmals geradezu widerwärtig am Turteln. Wir haben niedliche Kosenamen und versichern uns mehrmals täglich unter Verwendung ausgewählter Metaphern, wie sehr wir uns doch lieben. Wir sind beide zumindest miteinander extrem kommunikativ und drücken unsere Verbundenheit vor allem mit Worten aus. Natürlich helfen wir uns auch gegenseitig, bringen uns Schokolade mit und falten die Unterwäsche des jeweils anderen, aber, "Liebesbekundungen" gehören nach fast 20 Jahren ganz selbstverständlich dazu.

Da gibt es auch nichts zu erwarten oder sich Sorgen zu machen, weil das Süßholzgeraspel allmählich ausbleibt, sondern es gehört ganz normal zu unserem privaten Umgangston. Da den meisten anderen Leuten davon aber verständlicherweise leicht schlecht wird, halten wir uns in der Öffentlichkeit oder unter anderen Leuten eher zurück mit dem Gesäusel. Aber an Liebesbekundungen, egal welcher Natur, fehlt es uns eindeutig nicht.

So lange man deutlich macht, dass man sich nicht egal ist, spielt es doch eigentlich keine Rolle wie oft man diese drei Worte sagt. Vor allem sind Menschen doch auch sehr unterschiedlich, was das angeht und wollen dies auch unterschiedlich oft hören. Ich muss das nicht ständig hören, wenn mir mein Mann auch so zeigt, dass er mich liebt und das ich ihm wichtig bin. Es bedarf ja nicht immer Worte um so etwas deutlich zu machen und dennoch höre ich es ganz gerne, wenn er es sagt, aber ich würde dahingehend auch nichts einfordern. Selber sage ich es auch nur, wenn mir der Sinn danach steht.

Mir ist es schon wichtig, dass mein Partner mir hin und wieder auch sagt, dass er mich liebt, ich ihm wichtig bin oder so etwas in der Art. Natürlich kann man das auch alles mit Taten zum Ausdruck bringen, aber ich will so etwas doch hin und wieder auch gesagt bekommen. In meiner letzten Beziehung kam das nämlich quasi nie vor und da habe ich dann einfach gemerkt, dass mir das fehlt und dass ich das auch brauche.

Ich erwarte auf keinen Fall, dass mein Partner mir das jeden Tag sagt - ich mag es auch nicht, wenn man so etwas nebenbei und beiläufig sagt, sondern finde es besser, wenn man da den richtigen Moment abpasst. Es sollte meiner Meinung nach schon etwas Besonderes sein, das man auch nicht ständig zu hören bekommt. Zwischendurch kann man sich eben mit Taten seine gegenseitige Liebe zeigen.

Ich möchte es aber schon hin und wieder auch einfach hören, was mein Partner für mich empfindet. Im Gegensatz dazu habe ich manchmal auch einfach das Bedürfnis, das meinem Partner zu sagen. Manchmal kommt das öfter vor, manchmal seltener. Es kommt eben darauf an, wie oft wir uns sehen und ob es passende Momente dafür gibt oder nicht.

Ich erwarte im Grunde gar nichts und zu gar keinen Zeiten. Mein Partner kann mir sagen, was er denkt und fühlt, wann er es möchte und dann ist es spontan, ehrlich und so gemeint. Wenn ich jetzt eine gewisse Erwartungshaltung an den Tag lege, was wirft das für ein Bild auf ihn?

Er muss mir zweimal die Woche sagen, dass er mich liebt? Sowas macht man, wenn man es wirklich in dem Moment sagen möchte und nicht, weil die Freundin es geradezu erwartet oder der Partner. Das ist nicht mein Dingen und da wäre ich persönlich sogar raus. Denn ich sage es auch nicht einmal die Woche. Ich sage es, wenn mir danach ist, wenn ich meine, dass es gesagt werden muss oder wenn ich es in dem Moment auch intensiver verspüre, sagen zu wollen.

Ich kann also nicht sagen, dass ich da irgendwelche Erwartungen an die bevorstehenden Liebesbekundungen habe. Ganz im Gegenteil. Ich möchte, dass es dann gesagt wird, wenn mein Freund das möchte, so fühlt und gerade das Empfinden hat, es sagen zu müssen. Niemals würde ich da eine Häufigkeit voraussetzen und finde nicht, dass man dies so macht.