Komisch, wenn bei jedem Studienwahltest anderes Ergebnis?

Bevor ich letztes Jahr mit meinem Studium anfing, hatte ich nach dem Abitur so eine Phase, wo ich mir Gedanken gemacht habe, welcher Studiengang der passende für mich wäre. Damals habe ich dann auch drei verschiedene Studienwahltests gemacht, wobei aber total verschiedene Ergebnisse heraus gekommen sind, die gegensätzlicher gar nicht sein könnten.

Bei dem ersten Test kam beispielsweise heraus, dass BWL das perfekte Studienfach für mich wäre. Das finde ich in so fern amüsant, weil ich Vorlesungen aus diesem Bereich besucht hatte und ich fand sie todlangweilig. Beim zweiten Test kam heraus, dass die Fächer Biologie, Physik oder Chemie am besten für mich geeignet wären. Das finde ich insofern amüsant, weil ich Physik und Chemie schon immer ätzend fand und diese Fächer direkt nach der 10. Klasse abgewählt habe, bei Biologie ging das leider nicht, sonst hätte ich das auch gemacht.

Beim dritten Test wurde mir als erstes dazu geraten, Religionswissenschaften bzw. Theologie zu studieren, auf dem zweiten Platz stand der Lehrerberuf und erst an dritter Stelle wurde mir mein Studienfach geraten. Mein Studienfach wurde erst beim letzten Test erwähnt, vorher überhaupt gar nicht. Ich finde solche fachlichen Unterschiede schon ziemlich extrem.

Findet ihr es auch komisch, wenn bei jedem Studienwahltest ein anderes Ergebnis heraus kommt oder ist das normal?

Ich habe auch solche Teste gemacht, als ich mich in der Abiturphase befand. Die Ergebnisse passte nicht ganz, aber komplett falsch fand ich sie nicht. Es wurde mir etwa empfohlen, dass ich einen Verwaltungsberuf erlerne. Das fand ich damals komisch, weil mir das langweilig erschien. Aber inzwischen habe ich gemerkt, dass ich gerne einfach nur den ganzen Tag vorm PC sitze und das vielleicht durchaus zu mir gepasst hätte. Da war der Test gewissermaßen besser als meine eigene Einschätzung.

Mir wurde auch mal Informatik empfohlen. Ich denke, das hätte mich schon auch interessiert, aber ich hätte Zweifel, ob ich den Mathe-Anteil des Studiums geschafft hätte. Insgesamt hat der Test also meine Präferenzen schon gut erfasst, aber es wird nicht so viel Rücksicht darauf genommen, dass das Studium dann vielleicht Bestandteile hat, die einem schwer fallen und die deswegen nichts für einen sind.

Ich denke, dass solche Tests eine sehr gute Möglichkeit sind, um eben Denkanreize zu geben und die eigenen Präferenzen zu analysieren. Denn so denkt man ja darüber nach, ob die Vorschläge tatsächlich in Frage kommen oder so gar nicht zu einem passen werden. Denkanreize sind immer gut, denn nur so kommt man weiter.

Wäre schließlich schade, wenn so gar keine Denkimpulse kommen würden, die man dann reflektieren und analysieren kann. Daher finde ich das auch nicht schlimm, wenn bei den Tests unterschiedliche Ergebnisse bei raus kommen. Denn die Entscheidung trifft man immer noch selbst und kein Test.