Vor Regelstudienzeit fertig werden, ungern gesehen?
Ich habe das vorherige Semester schon einige Seminare mehr belegt, als eigentlich empfohlen, bin aber wunderbar damit zurechtgekommen, so dass ich das nun wieder so handhaben werde. Wenn ich nun einen anderen Praktikumsplatz finde, der etwas früher beginnt, als der, den ich schon habe, stehen die Chancen gut, dass ich das Studium in drei, anstatt in vier bis fünf Semestern beende.
Ich hatte schon einige Dozenten und auch im Sekretariat mal gefragt, ob das alles so hinhaut, wie ich mir das vorstelle. Das wurde mir überall bestätigt, wobei ein Dozent, der auch noch Studiengangsleiter ist, nicht gerade begeistert schien.
Er meinte, dass die Regelstudienzeit ja schon ihren Sinn hätte und dass es besser wäre, wenn man manche Seminare nacheinander, anstatt gleichzeitig belegt. Allerdings sehe ich das nicht unbedingt so, da ja alle Seminare unabhängig voneinander besucht werden können und nicht unbedingt aufeinander aufbauen.
Habt ihr es auch schon erlebt, dass manche Dozenten es nicht so gerne sehen, wenn man noch vor der Regelstudienzeit fertig mit dem Studium wird? Im Prinzip kann ihnen das doch eigentlich egal sein, so dass es mich schon wundert, wie reagiert wurde.
Ich denke es geht den Dozenten dabei dadrum, dass man sich vernünftig Zeit nimmt den Stoff auch aufzunehmen.
Wenn du sehr viele Kurse/Seminare in einem Semester machst liegt die Vermutung für die Dozenten nah, dass du durchrauschst und nur für die Prüfungen lernst.
Verständlich, dass es da Dozenten gibt, die das nicht so gerne sehen. Die nehmen sich schließlich auch die Zeit um alles gut und anschaulich aufzubereiten. Es ist wohl die Angst, dass das dann wenig wert geschätzt wird.
Auch wenn ich "viel mehr" mache, als eigentlich nötig, dann sind es ja trotzdem nicht viele Seminare. Ich komme dann ja trotzdem nicht zehn Wochenstunden, was ja wirklich nicht so viel ist. Ich kann natürlich auch "herumtrödeln" und alles so machen, wie es eigentlich vorgesehen ist. Allerdings würde ich mich dann wahrscheinlich sehr unterfordert fühlen.
Vielleicht sind es einfach Erfahrungen, die man gemacht hat. Oftmals überfordern sich Studenten gerne und nehmen sich zu viel vor, was sie dann nicht schaffen können. Bei dir scheint das ja nicht der Fall zu sein, aber trotzdem werden Erfahrungen zu dieser Meinung geführt haben. An deiner Stelle würde ich einfach so weiter machen und deinen Dozenten zeigen, dass es auch besser geht.
Kommt doch sehr darauf an was man studiert. Es gibt durchaus Studiengänge, in denen die Semester und auch Kurse aufeinander aufbauen und es kaum machbar ist, diese vorher zu belegen. Denn wie willst du das Fortgeschrittenen Wissen aufnehmen und verstehen können wenn die Grundlagen noch fehlen und nicht vorhanden sind?
Mag sein, dass man in einigen Bereichen durchaus schneller fertig werden kann da man die Kurse vorziehen kann, aber eben nicht in jedem Bereich und schon gar nicht so einfach. Oftmals sieht man es selbst aber auch nicht, dass einiges aufeinander aufbaut und damit haben einfach die Dozenten bereits Erfahrung.
Denn diese können das durchaus einschätzen weil sie es schon einige Zeit lang machen und da fände ich es auch reichlich albern wenn ein frischer Grünschnabel vor mir steht und mir erzählt, dass er in 3 anstatt der notwendigen 5 Semester fertig wird einfach nur weil er der Meinung ist genug Zeit zu haben damit die Kurse zeitlich belegt werden können. Mit den Verständnis ist das noch eine ganz andere Sache und wer kein Überflieger ist, der kommt dadurch auch schnell an die Wissensgrenze und kommt dann nicht weiter.
Warum sollte es ihnen egal sein? Immerhin gibt es die Studiengebühren nicht mehr und wenn sich einer so überschätzt und am Ende länger braucht als angenommen, dann nimmt er weiteren den Platz weg und verursacht weitere Kosten. Daher wird so etwas gerne ausgebremst und dann doch an die Regelstudienzeit erinnert. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber die kann man an einer Hand abzählen die das am Ende auch wirklich schaffen und packen.
Denn vornehmen kann man sich vieles und auch schön reden vom zeitlichen her, aber wie willst du wissen was in den Kursen alles dran kommt wenn du diese noch nicht einmal belegt hast? Kannst du es mit Sicherheit sagen, dass das nicht auf Wissen aus einem anderen Kurs aufbaut? Ich denke nicht. Von daher wäre ich ebenfalls skeptisch.
Doch, das kann ich mit Sicherheit sagen, ob du glaubst oder nicht. Ich studiere ja nicht Mathe und kann das schon sagen. Es ist nun einmal so, dass man jedes einzelne Seminar in jedem einzelnen Semester belegen kann - somit sind Erstis zusammen mit Leuten, die im zehnten Semester studieren. Da baut nichts aufeinander auf. Das war bei meinem Bachelorstudium nicht anders und das ist nun auch nicht anders. Mein Bachelorstudium fiel mir alles andere als schwer, wobei der Master mir nun sogar noch viel leichter fällt, allein, weil ich viel weniger Kurse belegen muss.
Ich sehe ja auch an meinen Leistungen, dass ich nicht überfordert bin. Ansonsten hätte ich doch schlechte Noten und müsste mich megamäßig reinhängen, oder? Das ist ja beides aber nicht der Fall und ich habe auch nur positives Feedback bekommen. Und ja, ich weiß, dass nichts aufeinander aufbaut, weil ich ja jetzt auch schon zwei Kurse vorgezogen habe.
Im Endeffekt hatte ich es sogar bereut, dass ich nicht noch mehr Kurse vorgezogen habe. Nicht unbedingt aus dem Grund, um möglichst schnell fertig zu werden, sondern einfach aus dem Grund, um dann vielleicht auch freiwillig mehr belegen zu können, weil mich das alles eben sehr interessiert und ich es schade finde, wenn man wie vorgesehen nur sechs Stunden wöchentlich hat. Das befriedigt mich nicht so richtig.
Wie gesagt, es war ja nur der eine Dozent etwas skeptisch, die anderen konnten das aber gutheißen. Dass du das nicht gutheißt, wundert mich ohnehin nicht, das wäre ja mehr als verwunderlich, wenn man sich mal deine Kritik anschaut, die du generell immer hier äußerst, egal um welchen Beitrag oder Thread es geht. Aber ich muss ja auch niemanden außer mir mit meinem Studium glücklich machen.
Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir ging es in meinem Studium damals ähnlich. Ich war in einem Fach auch wesentlich rascher als die angedachte Mindeststudienzeit. Und nein, ich war auch weder übereifrig, noch überfordert noch sonst etwas. Es waren eben nicht allzu viele Seminare und Co zu besuchen. Auch bei mir gab es kaum aufbauende Seminare. Ja schon, ein paar, aber auch wenn man die hintereinander gemacht hat, was ich auch gemacht habe, hätte ich locker ein bis zwei Semester früher fertig werden können.
Tja und ich hatte genau das Gleiche Problem. Es war nicht nur gerne gesehen, sondern damals wurde mir sogar gesagt, dass es eine Mindeststudiendauer gibt und bevor diese Zeit nicht abgelaufen ist, darf man nicht zur Diplomprüfung antreten. Ich musste also zwangsläufig auf die Bremse treten. Was dann sogar zur Folge hatte, dass ich irgendwie ordentlich ins "Faulenzen" kam. Ich hätte also eigentlich ein bis zwei Semester früher fertig werden können, musste dann aber zwangsweise auf die Bremse treten und habe dann irgendwie versäumt wieder das Gaspedal zu finden. So habe ich dann im Endeffekt wegen meiner Diplomarbeit sogar ein Semester länger gebraucht.
Ich habe in meiner Studienzeit auch die Beobachtung gemacht, dass es von einigen Professoren nicht gern gesehen ist, wenn man das Studium irgendwie möglichst schnell durchziehen möchte. Wenn die sowas erfahren haben dann wurde auch explizit betont, dass es nicht darauf ankommt den Stoff für kurze Zeit in den Kopf zu bekommen um die Klausur zu bestehen, auch wenn man sogar gut darin abschneidet. Wichtig wäre es, dass man sich so lange mit dem Thema befasst hat, dass man es auch dauerhaft verinnerlicht hat.
In meinem Fach war die Tendenz eher, dass fast alle etwas länger brauchten als die Regelstudienzeit. Die Anzahl der Kurse pro Semester war zwar übersichtlich, aber die meisten Professoren hielten ihre Lehrinhalte jeweils für besonders wichtig und haben teilweise sogar empfohlen zwei besonders arbeitsintensive Kurse nicht im gleichen Semester zu machen obwohl es im Studienplan eigentlich so vorgesehen war.
In meinem Studium wäre das definitiv nicht möglich gewesen, da bestimmte Kurse nur in bestimmten Semestern angeboten worden sind und man immer bestimmte Voraussetzungen erfüllen musste, um die Kurse belegen zu können. Soll heißen, wenn ich im Sommersemester bestimmte Kurse belegen konnte (die auch nur da angeboten worden sind), musste ich das vorherige Wintersemester erfolgreich absolviert haben. Ich finde es aber auch gut so, wenn man die Kurse nacheinander belegen muss.
Ich hatte in den höheren Semestern auch nicht viele Seminare zu belegen, im zweiten und dritten Semester zum Beispiel bin ich auf 4 Seminare zu je vier Wochenstunden gekommen. Im ersten Semester waren es 10 Grund-Veranstaltungen und deutlich mehr Semesterwochenstunden. Aber wenn man neben dem Studium 20 Wochenstunden arbeiten muss, ist es ganz praktisch, wenn der Stundenplan nicht so extrem vollgestopft ist und man auch gebremst wird, deutlich mehr zu belegen. Ich habe zumindest beruflich davon profitiert.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1271mal aufgerufen · 12 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2513mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben? 674mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Unangenehm, wenn Chips Knoblauch-Aroma haben?
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1205mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 564mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?