Ist eure Uni Bibliothek behindertengerecht?

Ich habe mir gerade mal wieder ein paar Gedanken über unsere Uni Bibliothek gemacht und dabei ist mir aufgefallen, dass sie alles andere als behindertengerecht ist. Überall gibt es Stufen, die meisten Bücher erreicht man gar nicht, wenn man nicht mindestens zwanzig Stufen nach unten steigt und bereits am Eingang erwarten einen mehrere Stufen, die man mit einem Rollstuhl beispielsweise nicht bewältigen kann. Einen Aufzug gibt es im ganzen Gebäude auch nicht, was ich schon irgendwie verwunderlich finde, da es in der Uni an sich überall Aufzüge gibt, um eben solchen Barrieren zu vermeiden.

Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch ist. Ist eure Uni Bibliothek behindertengerecht? Gibt es eventuell spezielles Personal, das Personen behilflich ist, die beispielsweise an den Rollstuhl gebunden sind? Oder seht ihr dort noch Handlungsbedarf?

In der Universität Wien kann leider auch nicht immer zur Gänze ein barrierefreier Zugang ermöglicht werden, das liegt zum Teil auch daran, dass es aufgrund der historischen Baukonstruktion nicht immer ganz möglich ist. Dennoch merkt man, dass sie sich sehr große Mühe geben, um die Bibliotheken möglichst barrierefrei und behindertengerecht im Allgemeinen zu machen.

Selbst wenn es keinen barrierefreien Eingang gibt, gibt es draußen eine Klingel, wo dann ein Mitarbeiter kommt um beim Eintreten behilflich zu sein. Ebenso sind die Mitarbeiter wirklich sehr freundlich und helfen jederzeit weiter, wenn ein paar Bereiche dann doch nicht so ganz zugänglich sind.

Da eine Freundin von mir auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat sie mir schon oft davon berichtet. Wobei es bei ihr auch oft so ist, dass sowieso eine Freundin dabei ist, die behilflich sein kann. Aber wie gesagt, wenn sie alleine ist, hat sie sich noch nie so verzweifelt gefühlt, dass es gar nicht ging.

Ebenso gibt es auch für andere Behinderungen Erleichterungen. So zum Beispiel Beschriftungen in Brailleschrift, oder behindertengerechte Arbeitsplätze, Vergrößerungslupen, behindertengerechte Computer und so weiter. All diese Hilfen erleichtern auch vielen anderen einen Bibliotheksbesuch. Eine zeitgemäße Universität sollte diese Hilfestellungen als selbstverständlich ansehen.

Das ist je nach Uni sehr verschieden. Bevor ich die Hochschule gewechselt habe, konnte ich auch nur über die dortige Hauptbibliothek staunen. Nicht nur die Hauptbibliothek, sondern auch die Präsenzbibliotheken in den Instituten waren sehr behindertengerecht. Es gab überall Fahrstühle, die einen barrierefreien Zugang ermöglicht haben und für die "Normalsterblichen" eben zig Treppenstufen.

Die Institutsbibliotheken waren meist auf einer kleinen Ebene verteilt, bei uns war diese Präsenzbibliothek im sechsten Stock des Gebäudes. Die Hauptbibliothek umfasste 4 oder 5 Stockwerke mit Büchern auf jeder Etage. Da wäre es nicht so leicht gewesen ohne Fahrstuhl überhaupt hinzukommen.

An dieser Universität gibt es keine barrierefreien Bibliotheken. Nicht mal unser Institut ist barrierefrei, was am Denkmalschutz liegen könnte. Die Hauptbibliothek ist zwar moderner, aber selbst da ist kein Fahrstuhl oder sowas zu finden.

Die Bibliothek meiner Alma Mater war ziemlich barrierefrei - alle Bücher befangen sich auf derselben Etage, die entsprechend breit angelegt gewesen ist. Über der Bibliothek befanden sich nämlich die Kursräume oder die Büros der Dozenten und der Verwaltung. So wirklich zugänglich waren die Bücher in den obersten Regalen trotzdem nicht immer, gerade für Menschen im Rollstuhl. Aber Treppen musste man jedenfalls keine steigen, da alles über Fahrstühle direkt erreichbar war.