Typische Verhaltensweisen bei Fortbildungen und Vorträgen
Ein Freund von mir ist Lehrer in der Erwachsenenbildung. Er vertritt die Meinung, dass jeder immer wieder ein wenig in seine Schülerrolle zurückfällt, sobald er längere Zeit sitzen und zuhören muss. Dabei kommen Verhaltensweisen wie Reden mit dem Nachbarn, Malen, Spielen mit dem Smartphone oder „Schlafen mit offenen Augen“ vor.
Ich musste ein wenig schmunzeln als ich das gehört habe. Auf der heutigen betrieblichen Weiterbildung habe ich mich selbst aber auch andere Kollegen dabei ertappt, dass genau diese Verhaltensweisen auftreten können. Stellt ihr diese bei euch auch fest? Und gibt es noch andere typische Verhaltensweisen auf Fortbildungen die man immer wieder beobachten?
Tatsächlich muss ich zugeben, dass mir das auch noch gelegentlich in langweiligen Fortbildungen und Vorträgen passiert. Früher in der Schule habe ich manchmal einfach meinen Block und einen Stift zur Hand genommen und angefangen, kleine lustige Zeichnungen zu malen, wenn ich das Gefühl hatte, beim Zuhören ansonsten einzuschlafen.
Ich muss auch sagen, dass ich durch die Beschäftigung manchmal sogar aufnahmefähiger geworden bin als durchs reine Dasitzen und Nach-vorne-Starren, und dass es teilweise nicht schlecht funktioniert hat, sich auf die Kritzeleien und den Vortrag gleichzeitig zu konzentrieren. Manchmal bin ich natürlich auch abgedriftet und war gar nicht mehr beim Thema, aber zumindest habe ich dann niemand anderen gestört.
Letztens musste ich zu einer Einweisung für Mitarbeiter, die einfach sterbenslangweilig und unfassbar lang war, und da habe ich dann auch in ein Notizbuch gekrickelt, das ich dabei hatte. Irgendwie kam mir dann auch die Erinnerung an die Schul- und Unizeit, wobei ich es etwas amüsant fand, dass ich auch als Erwachsener noch die gleichen "Macken" beibehalten habe.
Die meisten anderen Personen im Saal haben sich eher mit Smartphones und Tablets abgelenkt und wachgehalten, aber solche Dinge beschäftigen mich nicht lange und erfüllend genug. Beim Zeichnen habe ich hingegen immer Spaß und kann so viele Stunden am Stück effektiv totschlagen. Andere beliebte Methoden aus der Schule waren Spielchen wie Hangman, Käsekästchen und Tic-Tac-Toe, aber das funktioniert nun mal nur mit einem Spielpartner, und das erschien mir in dieser Veranstaltung doch etwas unangebracht.
Das hat doch primär gar nichts mit der Schule zu tun. Genau genommen hält der Lehrer bei einem Frontalunterricht ja auch einen Vortrag, sodass man die meiste Zeit zuhören muss und irgendwann abschaltet und sich anderweitig beschäftigen muss, um nicht einzuschlafen. Denn das Gehirn möchte ja selbst aktiv werden und nicht immer nur von Informationen berieselt werden. Würde der Unterricht anders gestaltet werden als im Vortragsstil, würden Schüler anders agieren.
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