Könnt ihr eure Ängste und Phobien alle logisch begründen?

Ich muss gestehen, dass ich recht viele Ängste und auch einige Phobien habe. Ich habe beispielsweise panische Angst vor Spritzen und bekomme jedes Mal einen Schweißausbruch, wenn ich nur eine Spritze sehe. Allerdings habe ich da in meiner Kindheit sehr schlechte Erfahrungen beim Blutabnehmen machen müssen, so dass die Angst vor Spritzen bis heute geblieben ist und sich eher immer mehr verschlimmert.

Nicht alle meine Ängste kann ich jedoch wirklich logisch begründen. Ich habe eine Phobie vor diesen Riesenschnaken. Wenn ich so etwas nur sehe, dann fange ich an zu zittern und zu weinen, wobei das aber schon immer so war. Dagegen ist meine Angst vor Spinnen wirklich überhaupt nichts. Ich weiß aber gar nicht, woher meine Angst vor den Riesenschnaken denn kommt. Immerhin stechen diese nicht einmal, soweit ich weiß und tun ja nicht wirklich etwas. Könnt ihr alle eure Ängste und Phobien logisch begründen?

Ich habe in gewisser Weise Angst vor Pferden und das kann ich auch nicht wirklich logisch begründen oder erklären. Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern, dass ein Pferd mir jemals etwas getan haben soll. Es sind ja sehr friedliche Tiere, wenn man sie nicht provoziert. Daher weiß ich überhaupt nicht, woher das kommt.

Das Wesen einer Phobie ist ja die rational erscheinende Grundlosigkeit. Psychologisch ist eine Phobie nur so etwas wie ein Stellvertreter für einen anderen, unbewussten Konflikt. Es gibt Ängst, die sind so irrational, dass man sie sich absolut nicht herleiten kann. So gibt es zum Beispiel ein Forum für Menschen, die panische Angst vor Knöpfen haben. Im Endeffekt kann man vor allem eine Phobie haben, die Liste ist auf jeden Gegenstand, selbst jedes Wort der Welt anwendbar.

Ich selber habe dezente Züge von Klaustrophobie, aber das kann man sich noch als Angst vor Kontrollaufgabe herleiten und erklären. Phobien im eigentlichen Sinn habe ich nicht, auch wenn ich niemals eine Tarantel oder ähnliches anfassen würde, das verbuche ich aber unter "gesteigertem Ekel". Heutzutage wird der Begriff der Phobie im Sprachgebrauch genau wie der des Traumas ohnehin etwas inflationär gebraucht.

Ich habe seit meiner Kindheit Höhenangst und diese ist auch logisch begründet. Ich habe früher sehr gerne an Bäumen geklettert und bin dann eines schönen Tages von einem Baum heruntergefallen, was schon ziemlich heftig für mich damals war. Von da an habe ich immer Angst herunterzufallen, wenn ich eine gewisse Höhe erreicht habe.

Ich denke, dass jede Angst oder Phobie eine logische Begründung hat, nur dass man eben oft nicht weiß, was genau dahinter steckt. Manchmal sitzt es einfach zu tief oder hat ein regelrechtes Trauma ausgelöst, sodass man sich eigentlich nicht weiter mit der Ursache beschäftigen möchte. Aber Ängste können heutzutage sehr gut therapiert werden.

Ich habe panische Angst vor Zahnärzten. Das hängt damit zusammen, dass ich als Kind eine Zahnärztin hatte, die den Beruf verfehlt hat und eher Metzgermeisterin hätte werden sollen. Die hat gerne mal auf Betäubung verzichtet und sogar eine Wurzelbehandlung bei meinen Eltern ohne Betäubung durchgezogen, weil das "unnötig" sei. Durch sie habe ich panische Angst vor den Zahnarztinstrumenten, besonders vor dem Geräusch des Bohrers und auch wenn ich danach nie wieder solche schlimmen Zahnärzte hatte, ist die Panik immer noch da.

Prinzessin, bei der Angst vor Spritzen handelt es sich sicherlich um eine Phobie. Aber bist du bei Insekten wie Spinnen und Schneider sicher, dass es wirklich Angst und kein Ekel ist? Viele Menschen verwechseln das in dem Fall und meinen, dass sie sich vor dem Tier fürchten, aber in Wirklichkeit finden sie es einfach nur ekelhaft. Allein durch das Aussehen der Tiere.

Ich finde auch, dass man gar nicht alle Ängste plausibel erklären kann. Manche Menschen haben Angst vor etwas, dass für andere ganz normal oder alltäglich ist. Vielleicht wie zum Beispiel ein Telefonat zu führen, zu reisen oder ähnliches und nicht jedes Mal kann man dann genau sagen, wovor man Angst. Wenn man Angst vor Ärzten, Spritzen oder dergleichen hat, dann ist das ja oftmals mit negativen Erfahrungen behaftet.

Ich habe Probleme mit den Fahrten auf der Autobahn. Ich hatte da schon fast einen Unfall, bei dem es gerade noch so gut ausgegangen ist und das nur die Fahrkünste meines Partners. Seitdem bin ich total verkrampft, wenn es auf die Autobahn geht. Durch einen Unfall auf einem Konzert habe ich auch Angst in großen Menschenmassen. Ich bekomme dann auch Panik, wenn dort gedrängelt und schubst wird.