Auf Pausen verzichten und lieber früher Feierabend machen?

Ich habe gestern früh ein wenig Radio gehört, wobei dann über Pausen bei der Arbeit geredet wurde. Leute konnten auch anrufen, um über ihre Arbeitspausen zu erzählen, wobei auch ein Mann anrief, der sagte, er würde nie Pause machen. Stattdessen würde er dann früher nach Hause kommen und könnte sich da gemeinsam mit seiner Familie ausruhen. Das konnte die Moderatorin gar nicht glauben und wollte den Mann dazu bringen, ihr zu versprechen, dass er in Zukunft Pausen machen wird, weil es ungesund sei, so viel am Stück zu arbeiten.

Bei mir auf der Arbeit ist es so, dass man höchstens sechs Stunden am Stück arbeiten darf, arbeitet man nur eine Minute länger, wird einem die Pause automatisch von der Zeit und damit vom Lohn abgezogen, weil man dazu verpflichtet ist und eben schauen muss, dass man sich rechtzeitig ausstempelt. Wenn ich nur sieben Stunden arbeite, dann kommt es aber durchaus vor, dass ich gefragt werde, ob ich sechs Stunden und ohne Pause arbeiten will, um danach Feierabend zu machen. Das mache ich auch tatsächlich manchmal.

Verzichtet ihr lieber auf Pausen, wenn ihr dadurch lieber Feierabend machen könnt? Ist das bei eurer Arbeit überhaupt so einfach möglich? Könntet ihr auf eure Pause verzichten?

Ich finde Pausen unnötig und gehe auch lieber früher nach Hause, das haben wir sogar im letzten Schuljahr so gemacht, keine Mittagspause mehr und dafür schon um 13 Uhr statt um 15 Uhr nach Hause gehen. Pausen auf der Arbeit sind ja eigentlich nicht wirklich erholsam.

Das ist bei uns gar nicht möglich, die Pausen einfach durchzuarbeiten. Wir haben zwar Gleitzeit, aber hier ist es so, dass nach 6 Stunden Arbeit eine halbe Stunde Pause automatisch abgezogen wird, sodass wir da im Prinzip umsonst arbeiten und nicht eher nach Hause gehen können. Der Arbeitgeber hat sich was dabei gedacht, dass nicht jeder die Pausen durchackert und hinterher die gesundheitlichen Konsequenzen kommen.

Eine solche Strategie funktioniert definitiv nicht an jedem Arbeitsplatz. Ich zum Beispiel habe festgeschriebene Dienstzeiten von 8 bis 17 Uhr und mir steht eine Pausenzeit zu. Unabhängig davon, ob ich diese nun nutze oder stattdessen durcharbeite, muss ich aber bis Ende der Regeldienstzeit da sein. Dementsprechend versuche ich natürlich, mir die Zeit auch an stressigen Tagen irgendwie zumindest teilweise zu nehmen, weil ich ansonsten umsonst mehr arbeite und noch dazu erschöpft werde.

Ein Freund von mir hat jedoch ein Gleitzeitmodell. Er kann frei entscheiden, zu welcher Zeit er anfängt, und muss dann eine festgeschriebene Stundenzeit erfüllen. Theoretisch kann er also am Stück durcharbeiten und früher nach Hause gehen, wenn er auf seine Pause verzichtet. Allerdings macht er das ungern, da er sagt, dass er den Mangel an Erholung schon merkt. Mir geht es auch so, wenn ich beispielsweise in Fortbildungsveranstaltungen sitze und der Dozent fragt, ob wir durchmachen und früher aufhören oder eine Pause haben wollen. Es klingt zwar verlockend, eine halbe Stunde eher zuhause zu sein, aber wenn man 8 Stunden am Stück Input bekommt und sich konzentrieren muss, hat man am Ende nicht wirklich etwas von der gesparten Zeit, weil man daheim erstmal durchhängt und die Zeit zur Erholung doch noch braucht, ehe man sich irgendwelchen Aktivitäten widmen kann.

Ich bin deshalb eher für die Pause und gegen das Durchackern, denn ich brauche die Zeit zum Durchatmen, Snacken und Abschalten einfach, um die komplette Arbeitszeit gut durchzuhalten. An Tagen, wo die Pause stressbedingt ausfallen muss oder stark verkürzt wird, geht es mir am Ende des Tages nicht besonders gut und ich fühle mich sehr angestrengt.