Als Rentner gesetzliche Krankenkasse wechseln möglich?
A ist Rentnerin und möchte gerne in die gesetzliche Krankenkasse ihres Mannes wechseln. Herr A und Frau A waren beide durch ihre Arbeit in getrennten Krankenkassen. Nun ist die Krankenkasse von Frau A in einer anderen Stadt und im Ort, in dem die beiden wohnen gibt es keine Filiale mehr von ihrer Krankenkasse. Da sie aber immer gerne einen Ansprechpartner hat und auch nicht mehr so mobil ist, würde sie gerne wechseln.
Nun hat Frau A aber gehört, dass man als Rentner nicht mehr die gesetzliche Krankenkasse wechseln kann. Kennt ihr Fälle, wo man als Rentner noch die gesetzliche Krankenkasse wechseln konnte? Welche Krankenkassen machen das nicht mit?
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Krankenkassen nur ungern neue Mitglieder aufnehmen, die im Rentenalter sind, da die Kosten für diese Altersgruppe immens sind. Die gesundheitliche Versorgung ist um vieles umfangreicher, es treten viele Probleme auf wie Diabetes, Bluthochdruck, Rheuma etc. Rentner würden vermutlich eher Kosten verursachen als Gewinn einbringen. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass solche Mitglieder eher abgelehnt werden.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass die Krankenkasse kein Sozialverein ist. Alle Krankenkassen sind nunmal wirtschaftliche Unternehmen und müssen eben langfristig sinnvoll für sich selbst handeln und nicht für die Versicherten.
Natürlich kann ein Rentner von einer GKV in die andere wechseln, außer wenn er vorher privat versichert war. Die gesetzlichen Krankenversicherungen sind zwar kein "Sozialverein", aber sie dürfen keine individuelle Risikokalkulation wie die Privaten anstellen. Das heißt, dass jeder unabhängig von Vorerkrankungen oder Alter aufgenommen werden muss.
Die Krankenversicherungen sind keine normalen wirtschaftlichen Unternehmen, sondern sie gehören zum Sozialversicherungssystem und die Leistungen und auch die Beiträge sind gesetzlich vorgeschrieben. Die GKVs sind Körperschaften des öffentlichen Rechts in Selbstverwaltung und keine privaten Firmen, die nur nach Verlust und Gewinn wirtschaften. Für Verluste gibt es den Gesundheitsfonds.
Anlupa hat das schon richtig gesagt. Es ist problemlos möglich, von einer GKV in die nächste GKV zu wechseln. Die Krankenkassen sind dazu verpflichtet, jeden unabhängig von Vorerkrankungen aufzunehmen und zu versichern, der dies auch möchte. Nur, wenn man aus der PKV in die GKV wechseln möchte, müssen bestimmte Sachen wie das Alter beachtet werden. Ein Wechsel ist nur bis zu einer bestimmten Grenze möglich und nicht das ganze Leben lang.
Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland müssen jeden aufnehmen, der dazu berechtigt ist sich in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu versichert, dazu gehören auch Rentner die gesetzlich krankenversichert sind.
Frau A aus dem Ausgangsbeispiel kann also problemlos die gesetzliche Krankenversicherung wechseln, dazu muss sie nur einen Antrag in der neuen Versicherung stellen, die Mitgliedschaft in der alten Krankenversicherung kündigen und den beiden Versicherungen die Vorversicherung beziehungsweise die Folgeversicherung nachweisen, damit sie lückenlos krankenversichert ist.
Dabei ist lediglich zu beachten, dass die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung mindestens 18 Monate bestehen muss bevor sie gekündigt werden kann.
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