Wäschetrockner bei Gebrauch nicht unbeaufsichtigt lassen?
Eine Bekannte scheint mir etwas übervorsichtig zu sein. Sie lässt ihren Wäschetrockner nicht unbeaufsichtigt, wenn dieser in Gebrauch ist. Sie bleibt dann immer in seiner Nähe, da sie Angst hat, dass dieser plötzlich Feuer fangen könnte. Sie hat da wohl von verschiedenen Fällen gelesen, in denen dies so passiert ist und hat nun Bedenken, dass es ihr auch so ergehen könnte.
Auch hat sie zur Sicherheit einen Feuerlöscher in Reichweite gestellt. Ich habe sie dann auch mal gefragt, ob es dann nicht besser wäre, ganz auf einen Wäschetrockner zu verzichten. Aber dadurch, dass sie 4 Personen sind, meint sie, dass es schon praktischer und auch nötig wäre, dass sie einen Wäschetrockner benutzt.
Lasst ihr euren Wäschetrockner auch nicht unbeaufsichtigt, wenn ihr diesen in Gebrauch habt? Bleibt ihr dann auch zumindest in der Nähe? Oder macht ihr euch da gar keine Gedanken darüber? Findet ihr das Verhalten meiner Bekannten durchaus übertrieben oder könnt ihr ihre Vorsicht verstehen?
Ich hätte keine Zeit dafür, jedes Mal dabei zu stehen, wenn der Wäschetrockner an ist, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Auch wenn der Wäschetrockner bei uns auch nur etwa zweimal die Woche läuft, gibt es doch wichtigere und auch schönere Dinge, wie man die Zeit verbringen kann.
Auch wenn ich kurz das Haus verlasse, habe ich keine Angst, wenn mein Wäschetrockner noch läuft. Ich meine was soll schon groß passieren? Dass er plötzlich Feuer fängt, halte ich doch für sehr unwahrscheinlich. Wenn man da so starke Ängste hat, wäre es meiner Meinung nach auch besser, wenn man diesen stattdessen entsorgt und die Wäsche aufhängt. Auch in einem 4 Personen Haushalt ist es möglich, die Klamotten regelmäßig aufzuhängen.
Ich finde das im höchsten Maße übertrieben, sich so zu verhalten. Da fehlt doch auch einfach die Zeit zu. Ich kann ja verstehen, wenn man lieber zuhause ist, während alle möglichen Geräte laufen (Waschmaschine, Spülmaschine etc.). Aber sich immer in unmittelbarer Nähe befinden wollen? Das scheint arg übertrieben.
Man kann immer noch angemessen reagieren, wenn man sich noch im Haus befindet und nicht zufällig daneben stand. Und ich denke, man kann auch ruhig mal die Geräte laufen lassen, während man Einkaufen geht. Das sollte kein Problem sein, im Angesicht der Tatsache, dass da sehr selten Unfälle passieren.
Ich denke auch, dass es vielleicht nicht verkehrt ist, im Haus zu bleiben, wenn das Gerät läuft, aber dass man den Trockner ständig beaufsichtigt, das finde ich auch reichlich übertrieben. Ich habe gar keinen Trockner, aber ich habe auch noch nicht gehört, dass es nötig sein muss, ihn ständig unter Beobachtung zu halten. Dann würde ich auch lieber auf das Gerät verzichten, auch wenn es dann unpraktischer ist, die Wäsche zu trocknen.
Aguti hat geschrieben:Und ich denke, man kann auch ruhig mal die Geräte laufen lassen, während man Einkaufen geht.
Die Versicherungen sehen das von Fall zu Fall unter Umständen bei der Schadensregulierung völlig anders. Bei Waschmaschinen steht ja ein platzender Wasserschlauch an erster Stelle der Fehlfunktion, bei der eine Anwesenheit die Folgen zumindest stark hätte verringern können. Auch wenn keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt, kann die Versicherung Kürzungen vornehmen.
Also, ich lasse meine Waschmaschine nicht laufen, wenn ich die Wohnung verlasse. Einmal ist im Schleudergang sogar die Sicherung herausgeflogen. Man ist vor Pannen nie sicher. Oder es gibt einen Stromausfall in der Zeit, in der ich gerade meinen Einkauf tätige, und die Maschinenablaufsteuerung kommt bei zwischenzeitlichem Wiedereintritt der Netzspannung völlig aus dem Rhythmus. Und man bekommt davon gar nichts mit, wundert sich nur hinterher, dass der Waschvorgang immer wieder von vorne beginnt. Das tut vor allem auch der Wäsche bestimmt nicht gut.
Bei Trocknern steht im Gegensatz zu Waschmaschinen eine Überhitzung und damit verbundene erhöhte Brandgefahr im Vordergrund. Hier werden die Versicherungen auch strengere Maßstäbe in Bezug auf die Beaufsichtigung anlegen. Insofern würde ich auch hier immer wieder einmal zwischenzeitlich kontrollieren, ob die Maschine einwandfrei arbeitet. Das ist ja in normalen Wohnungen nicht so schwer.
Anders verhielte es sich, wenn der Trockner im Keller oder anderswo aufgestellt wäre, und man immer treppauf, treppab hin- und herlaufen müsste. Bei einigen Genossenschaftswohnungen ist der Betrieb von Trocknern in den Wohnungen durch mietvertragergänzende Bestimmungen untersagt, dann macht man es sich eben in der Waschküche im Keller auf dem mitgebrachten Klappstuhl bequem und liest vielleicht seinen Krimi zu Ende. So ein Trockenvorgang dauert ja auch keine Ewigkeit. Die Zeit sollte man sich schon nehmen.
Ständig beaufsichtigen muss man solche Geräte nicht. Manchmal geht es auch nicht. Was machen die Leute, die im Keller die Geräte stehen haben und im 6. Stockwerk wohnen? Gehen die dann in dieser Zeit nicht aus dem Keller, wenn der Trockner läuft? Ich habe den Trockner und die Waschmaschine im Keller. Es ist noch nie was passiert und ich kann auch nicht ständig daneben stehen. Ich hatte auch schon mal den Trockner in einer anderen Wohnung im Dachgeschoss und ich habe mich im Untergeschoss aufgehalten. Auch da konnte ich nicht immer dabei stehen.
Einkaufen muss man nicht unbedingt in der Zeit gehen. Das macht auch, wenn was passiert die Versicherung nicht mit, wie schon geschrieben wurde. Aber man muss weder daneben stehen noch sich im gleichen Stockwerk aufhalten. Wenn ich alles im Keller stehen habe und ich selbst im Erdgeschoss wohne und meine Nachbarin im Dachgeschoss besuche ist das auch völlig in Ordnung. Dann bin ich im Haus.
Ich lasse die Waschmaschine laufen, wenn ich das Haus verlasse und mit dem Trockner handhabe ich es genauso. Es ist mir persönlich auch egal, was die Versicherung dazu denkt. Ich werde nicht in der Wohnung bleiben, wenn der Trockner oder die Maschine zwei Stunden für ihr Werk benötigen und gehe einfach meinen Tätigkeiten ganz normal nach. Ich persönlich habe da keine Angst, es ist mir sogar irgendwie egal geworden.
Ich habe keine Zeit meine Geräte jedes Mal zu beaufsichtigen. Vor allem betrifft das ja nicht nur den Wäschetrockner. Eine Fehlfunktion kann so ziemlich jedes Gerät betreffen. Es ist auch schon zu Bränden gekommen weil Mehrfachsteckdosen überlastet waren.
Oder bei den Eltern eines Freundes ist die Hauptsicherung raus geflogen als sie im Urlaub waren, was wahrscheinlich an einer Lampe bzw. dem Bewegungsmelder lag. Folge waren unter anderem ziemlich viele vergammelte Lebensmittel.
Erst, wenn das Wasser den Balkon herunterläuft, dem Nachbarn unter einem die Wohnung unter Wasser setzt, Teppiche und Teppichboden schimmelig werden lässt, und wochenlang danach noch an der Fassade ein waagerechter Feuchtigkeitsstreifen zu sehen ist, der zeigt, wo das Wasser im Mauerwerk seine Bahn gezogen hat, dann redet man da ganz anders. Die Fassadenrenovierung geht in einen fünfstelligen Eurobetrag.
Und, jetzt kommt es, derjenige, in dessen Wohnung der Schaden an der Waschmaschine entstanden ist, gibt nun seinen Nachbarn die Schuld. Die hätten sich ja nötigenfalls mit Gewaltanwendung durch Eintreten der Wohnungstüre Zutritt zur Wohnung verschaffen können, um das Wasser beim geplatzten Schlauch der Waschmaschine abzudrehen. Solche, 'schuldigung, Unverschämtheiten im nachbarschaftlichen Umgang muss man im sozialen Wohnungsbau leider ab und zu zur Kenntnis nehmen.
Das Argument der Faulheit oder Nachlässigkeit lassen die Versicherungen nicht gelten. Übrigens, der Schaden wurde anschließend auf der Betriebskostenabrechnung verklausuliert allen Mietern zur Last gelegt. Einige Mieter wollten auf dem Klagewege eine Korrektur erzwingen und sind damit gescheitert. Also, wenn jemand die Haltung an den Tag legt, dass ihm für seine eigene Wohnung alles egal ist, sollte man doch daran denken, dass bei derartigen Störungen auch die Nachbarschaft mit hineingezogen wird.
Allein unter Berücksichtigung dieses Umstandes wäre ich da einen Tick vorsichtiger. Der Vorwurf eventueller übertriebener Vorsicht, den der Themaeröffner erwähnte, würde sich allein schon dadurch relativieren. Lieber ein wenig vorsichtiger als hinterher den großen Ärger.
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