Videoüberwachung im Mietshauskeller angemessen?
Bei einem Freund, der in einer Wohnung wohnt, wurde jetzt kürzlich eine Videoüberwachungsanlage im Keller installiert. Etwa fünf Kameras filmen die Flure des Keller, an deren Seiten sich jeweils kleine Kellerräume befinden. Der Hintergrund war, dass ein Wertgegenstand aus einem Kellerraum eines Mieters entwendet wurde. Anzeichen für einen gewaltsamen Einbruch in das Mietshaus selbst gab es nicht. Lediglich die Kellertür zu dem kleinen Raum wurde gewaltsam, aber dennoch leise, geöffnet.
Seitdem ist die Atmosphäre in dem kleinen Mietshaus sehr schlecht, gab es doch Verdächtigungen der Mieter untereinander. Der Vermieter entschied sich schließlich, Kameras im Keller aufzuhängen, damit so ein Vorgang sich nicht wiederholt oder damit man dann zumindest weiß, wer es war. Zur Abschreckung hat er auch noch im Keller Schilder mit der Aufschrift "Dieser Bereich wird videoüberwacht!" angebracht.
Einige Mieter sind nun gegen diese Maßnahme, weil sie sich in ihrer Privatsphäre gestört fühlen. Im Keller gibt es auch einen Gemeinschaftsraum, der ebenfalls jetzt überwacht wird. Vor allem dagegen protestieren diese Mieter. Der Vermieter will aber davon nichts wissen und ist zu keinem Kompromiss bereit. Es deutet sich ein Rechtsstreit an.
Kennt ihr diese Situation? Wohnt ihr vielleicht in einem Mietshaus, dessen keller per Kamera überwacht wird und könnt davon berichten, wie die Mieterschaft das aufgenommen hat? Seid ihr selbst dagegen oder heißt ihr es gut?
Ich finde es gut wenn eine Überwachung installiert wird wenn in dem Haus schon mehrfach eingebrochen wurde. Oder wenn schon öfters im Keller Dinge passieren, die komisch sind oder nicht in Ordnung sind. Aber einfach so eine Überwachung zu installieren finde ich nicht gut, weil es keinen Grund gibt.
Ich kenne diese Situation nicht, weil ich in keinem Mietshaus lebe. Ich gehe aber mehrmals im Jahr in einem Miethaus ein und aus und dort ist keine Videoüberwachung nötig.
Ich würde so etwas gar nicht so schlimm finden. Immerhin dient es ja dem Schutz der Mieter. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass er den Gemeinschaftsraum überwachen darf. Das ist aber alles eher rechtlich und sollte daher mit einem Anwalt besprochen werden. In unserem Haus gibt es keine Überwachung und ich finde das auch gut so, da bei uns nichts passiert ist bisher und da einfach kein Bedarf ist.
Sowas kenne ich nicht. Wieso sollte sich ein Vermieter auch die Mühe machen und auf eigene Kosten rechtswidrig Kameras anbringen? Was hat der Vermieter davon? Doch nur Kosten und Ärger. Wenn hier jemand Kameras im Keller anbringen würde würde ich diese abmontieren oder zerstören.
Was sollen die Kameras bitte bringen? Wenn in das Haus nicht gewaltsam eingedrungen worden ist und die Mieter sich schon gegenseitig verdächtigen, wird eine Kamera doch überhaupt nichts bringen meiner Ansicht nach. Wenn es wirklich einer der Mieter gewesen sein sollte und im Prinzip alle im Haus Bescheid wissen über die Kameras, dann wird doch der Täter - sofern er im Haus wohnt - doch nicht so dämlich sein und noch einmal irgendetwas in der Richtung machen und sich dabei erwischen lassen. Ich verstehe die Logik nicht wirklich, die dahinter steckt.
Hier ist es schon sehr grenzwertig was gemacht wird von der Rechtslage her. Denn wenn man einen Bereich überwachen möchte, dann darf damit die Privatsphäre der Mieter nicht verletzt werden. Sprich sie müssen so angebracht werden, dass man weder das sieht was die Mieter im Keller haben wenn die Türe offen steht und Gemeinschaftsräume fallen damit ebenfalls aus, denn das ist bereits ein Eingriff in die Privatsphäre. Das könnte der Vermieter nur machen, wenn alle Mieter schriftlich damit Einverstanden wären mit den Gemeinschaftsräumen, ansonsten hat eine Videokamera dort nichts zu suchen und kann man auch als Mieter dagegen vorgehen.
Sie kann hilfreich sein, denn es dient in erster Linie der Abschreckung. Alleine die Tatsache, dass man bei seinen Taten gefilmt wird, hält manche Mieter doch zurück sich an den Sachen vom Nachbarn zu vergreifen. Manche aber auch nicht, weil sie meinen mit genug schwarzen Sachen und nicht in Richtung Kamera blicken wird es auch so klappen. Dann hat man aber auch den Beweis in der Hand mit der Aufnahme und nicht nur einen bloßen losen Verdacht für den niemand belangt wird wenn keine Annahme vorliegt, dass er es gewesen sein könnte.
Ich habe lange in Miethäusern gewohnt und dort gab es das teilweise ebenfalls, gerade wenn die Keller von außen zu erreichen waren und dort nur eine Tür war. Dann wurde dieser Korridor überwacht, aber so, dass es eben Regelkonform war. Eingangsbereiche waren schon mit dabei, dass man auf einem Monitor auch als Mieter sehen konnte wer dort steht bevor man die Tür geöffnet hat.
In meinen eigenen vermieteten Wohnungen gibt es das nicht, liegt aber auch daran, dass ich dort nicht alleine der Hausbesitzer bin und manche der anderen Eigentümer sich noch quer stellen gegen eine Überwachung von bestimmten Bereichen, auch nachdem es dort schon Vorfälle gegeben hat. Somit sind mir da bislang die Hände gebunden und ich warte auf den Tag, wann das Einlenken der anderen kommt und setze mich nicht über bestehendes Recht hinweg.
Ich denke auch, dass das doch nicht viel bringen wird. Sicher kann der Vermieter so argumentieren, dass etwas passiert und er nicht untätig bleibt, aber bei der Aufklärung dieses Diebstahls, der doch nun schon passiert ist, kann die Videoüberwachung doch auch nicht beitragen. Wenn es dem Dieb nur um diesen Wertgegenstand ging, dann wird sich das sowieso nicht wiederholen.
Sicher verstehe ich es, dass es dem Vermieter darum ging, das Sicherheitsgefühl seiner Mieter zu erhöhen. Aber wenn doch sowieso schon jeder jeden verdächtigt, der Dieb zu sein, dann glaube ich nicht, dass sich daran etwas ändert und wenn nun noch das weitere Ärgernis mit den Kameras hinzu kommt, dann wird so schnell auch keine Ruhe einkehren.
Ich selber hätte nichts dagegen, wenn der Keller hier videoüberwacht werden würde. Aber wir haben hier keinen Gemeinschaftsraum und ich kann es verstehen, dass es dabei unangenehm ist, wenn so ein Raum videoüberwacht wird. Vielleicht lässt sich das ja noch ohne einen Rechtsstreit regeln.
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