Was macht für euch einen angenehmen Gast aus?

Jeder hatte sicherlich schon Gäste bei sich zu Hause, die dann bewirtet und versorgt werden wollten. Das können Gäste sein, die nur auf einen Besuch zum Essen vorbei kommen oder Gäste, die über Nacht oder sogar einige Tage bleiben.

Bisher fand ich meine Gäste alle ganz angenehm, besonders die, die über Nacht oder sogar mehrere Tage geblieben sind. Da war kein Gast dabei, der irgendwelche kuriosen Sonderwünsche hatte oder ähnliches. Die Gäste waren im Gegenteil recht pflegeleicht. Ich muss dazu sagen, dass ich auch vor dem Besuch dann meist nach Vorlieben für das Essen frage und ähnliches. Da ich dann einkaufen kann, was eben gerne gegessen wird und auch berücksichtigen kann, wenn jemand Vegetarier ist.

Für mich sind Gäste angenehm, die sich normal verhalten und nicht irgendwelche ausgefallenen Wünsche haben. Es reicht schon aus, wenn sich der Gast zu benehmen weiß und die Gastfreundschaft nicht ausgenutzt oder überstrapaziert wird.

Was macht für euch einen angenehmen Gast aus? Hattet ihr bisher hauptsächlich angenehme Gäste? Habt ihr da schon wirklich schlimme oder unmögliche Fälle erlebt? Findet ihr einen Gast nur dann angenehm, wenn man kaum merkt, dass dieser da ist? Oder wenn er im Haushalt hilft?

Ich finde einen Gast dann angenehm, wenn Grenzen respektiert werden und man sich gegenseitig Freiräume lässt. Ich muss nicht ständig jemanden bei mir haben und will auch mal meine Ruhe haben und brauche Zeit für mich und das jeden Tag am besten. Sonst bin ich unausgeglichen und leicht reizbar. Aber selbst wenn Gäste über Nacht bleiben ist das kein Problem, weil ich so etwas immer offen kommuniziere.

Ich hatte als Teenager mal ein Mädchen zu Besuch, das dann als Gast meine ganzen Schubladen und Schränke geöffnet und durchwühlt hat. Mir ist klar, dass das eben noch die Teenagerzeit war und man könnte jetzt so argumentieren, dass man aus dem Alter eben rauswächst. Aber leider gibt es auch Erwachsene, die da keine Grenzen respektieren und einfach in fremde Schränke schauen.

Ja, da hast du recht. Ich fände es auch anstrengend, wenn man quasi rund um die Uhr für einen Gast zur Verfügung stehen sollte. Natürlich ist es wichtig, dass man sich für den Gast Zeit nimmt, aber da nonstop ein Vergnügungsprogramm aus dem Hut zu zaubern, wäre mir auch zu viel des Guten.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es auch Erwachsene gibt, die als Gäste Grenzen überschreiten und an irgendwelche Schränke oder Schubladen gehen. Wenn ich da vorher nicht gefragt würde und das sehen würde, fände ich das schon ziemlich daneben und würde den Gast sicherlich nicht nochmal zu mir einladen.

Ein Gast ist dann angenehm, wenn er klar kommuniziert, was er möchte und man sich gegenseitig respektiert, einfach auch eine gute Zeit zusammen hat, miteinander lachen und Spaß haben kann. Ich hatte durchaus schon Gäste mit Extrawünschen das macht mir nichts. Beispielsweise hatte ich letztes Jahr ein Kind zum Kindergeburtstag, welches keine Früchte zu sich nehmen konnte und auch noch keine Laktose vertragen hat, ebenso sollte es nichts Süßes geben. Da ist man mit einem Kind, was alles verträgt sicherlich erstmal etwas überfordert, aber das war letztendlich auch umzusetzen und kein Problem.

Blöd finde ich es, wenn ein Gast am Tisch sitzt und dann meckert oder dann erst sagt, was er nicht verträgt. Das habe ich mal mitbekommen bei einer Veranstaltung, bei der ich gearbeitet habe. Da hat dann plötzlich ein Gast fast nichts vertragen und brauchte komplett neues Essen. Das war zwar machbar, aber für den Gastgeber, der dann neues Essen bestellen musste, auch nicht eben angenehm, da es nur eine Essenslieferung zu einer Location war und jeder seinen eigenen Teller hatte. Es musste dann also schnell etwas Neues gekocht werden, auch noch Brötchen gebacken werden und das alles nur weil man vorher nicht Bescheid geben konnte. Dafür bekam die Person dann eben etwas später Essen.

Wenn sich der Gast bei mir einfach auf das Sofa oder an den Tisch setzt und einfach so ist, wie er ist. Am besten soll der Gast noch eine halbwegs gute Stimmung mitbringen, damit man gemeinsam lachen und reden kann. Meine Schwiegermutter schnüffelt gerne rum und reißt Schubladen und Schränke auf, was ich als unangenehm empfinde. Sie meint es aber nicht böse, sie ist einfach vom Typ her extrem neugierig und fürsorglich.

Ich habe nun einmal darüber nachgedacht, was einen unangenehmen Gast ausmacht und das Gegenteil davon ist für mich ein guter Gast. So finde ich es wichtig, dass ein Gast nicht an allem etwas auszusetzen hat, was ich mache, auch wenn es natürlich schon angesprochen werden sollte, wenn etwas stört. Aber wenn über alles gemeckert wird, dann möchte ich einen Gast nicht so gerne bewirten oder auch übernachten lassen.

Schön finde ich es, wenn Hilfe angeboten wird, vielleicht beim Tischdecken oder solchen Dingen. Das muss nicht zwingend sein, aber angenehm finde ich es. Ansonsten finde ich es auch wichtig, dass meine Gäste ruhig sind und meine Nachbarn nicht stören. Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und ich würde es unangenehm finden, wenn meine Gäste nachts noch Musik hören oder sonst wie laut sind. Das würde mich stören, aber vor allem hätte ich auch im Hinterkopf, was die Nachbarn denken.

Wenn ich Gäste habe, auch wenn es Übernachtungsgäste sind, dann bin ich schon immer etwas angespannt, weil ich alles schön machen möchte. Gerade dann, wenn Gäste über Nacht oder auch noch länger als eine Nacht bleiben, dann brauche ich zwischendurch auch mal eine halbe Stunde für mich und es ist mir wichtig, dass meine Gäste das akzeptieren.