Immer bei Kontakten übernachten, wenn man verreist?
Ich werde ja demnächst für mehrere Tage verreisen, um mich beruflich zu vernetzen und entsprechend, möglicherweise sehr wichtige, Kontakte zu knüpfen. Da mein Cousin, den ich schon 8 Jahre nicht gesehen habe, in zufällig derselben Stadt wohnt, wo ich eh hinreisen wollte, werde ich ihn dann eben auch treffen können. Er kommt eigentlich aus einer ganz anderen Gegend und wohnt erst seit knapp 1,5 Jahren dort, was ich aber auch erst seit kurzem weiß.
Ich habe meiner Schwägerin vor einigen Tagen davon erzählt, wobei sie mich dann direkt gefragt hat, ob ich denn bei meinem Cousin übernachten würde, was ich verneint habe. Ich meine, wenn er es von sich aus angeboten hätte, hätte ich es vielleicht angenommen. Aber da wir uns lange nicht gesehen haben, wollte ich es erst einmal langsam angehen lassen. Nachher ist er nach 5 Tagen mit mir total genervt oder so. Ich habe deswegen ein Zimmer in einem Hostel gebucht, auch weil mein Freund mitkommen wird. Ich wollte mich nicht zu sehr aufdrängen, daher war das Thema bei meinem Cousin auch nie auf dem Tisch.
Wie ist das bei euch? Übernachtet ihr immer bei euren Kontakten, wenn ihr verreist und zufällig jemand aus eurer Familie oder Freunden bzw. Bekannten dort wohnt? Findet ihr das dreist, wenn man sich lange nicht gesehen hat und dann direkt einen Schlafplatz fordern würde?
Ich würde nun auch nur bei Leuten, die ich kenne übernachten, wenn diese mich einladen würden. Natürlich schläft man auch mal bei Kontakten, wenn man eingeladen wird oder weiß, dass man willkommen ist, aber generell finde ich auch, dass man sich eben schnell auf die Nerven gehen kann und es dann keinen Spaß mehr macht.
Zumal man dann als Gastgeber immer die Verpflichtung hat, etwas mit dem Gast zu unternehmen und das mag ich niemanden so gerne auf das Auge drücken. Ich dränge mich eben auch nicht gerne auf.
Ich denke, wenn jemand von sich aus einen Schlafplatz anbietet, kann man das ohne schlechtes Gewissen annehmen. Schließlich hat die Person in einem Privathaushalt ja keine Kosten daran. Wenn ich ein solches Angebot annehmen würde, würde ich allerdings darauf achten, mich sehr zurückzuhalten um ein möglichst geringer Störfaktor zu sein. Auch würde ich mich mit einbringen, um meinen Dank auszudrücken, zum Beispiel die Lebensmittel für mehrere Tage einzukaufen oder denjenigen zum essen einladen.
Ich würde das von Zeitpunkt und Art der Reise sowie von der Natur und Stärke des Kontakts abhängig machen, ob ich zu einem bestimmten Anlass bei einem Bekannten übernachte oder nicht. Natürlich ist es praktisch, wenn man in einer fremden Stadt, die man bereisen will, zufällig schon jemanden kennt und dadurch eventuell nicht nur Kosten sparen, sondern gleichzeitig auch einen spontanen Besuch organisieren kann aber man muss eben im Hinterkopf behalten, dass man als Übernachtungsgast auch immer eine Bürde darstellt, da sich der Gastgeber entsprechend um Schlafplatz, Verpflegung und Zeitmanagement kümmern muss und das eben nicht in jeder Situation von ihm verlangt werden kann.
Wenn ich in Orten unterwegs bin, wo ich sehr gute Freunde (beispielsweise noch aus meiner Schulzeit) habe, dann frage ich meistens erst einmal nach, ob sie Lust auf ein spontanes Treffen haben. Oftmals kommt das Angebot, ob ich nicht auch übernachten wolle, dann von ganz alleine von der Gegenseite, wenn meine Bekannten Zeit und keinen übermäßigen Stress haben, sodass ich auch weiß, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn ich annehme. Dass ich mal von mir aus danach frage, kommt eher selten vor und bezieht sich dann meistens auf Reisen, die ich gezielt zum Zweck des Besuchs meiner Freunde unternehme, weniger jedoch auf spontane zufällige Aufenthalte in der Nähe.
Auch würde ich vermutlich bei geschäftlichen oder offiziellen Anlässen eher in einer bezahlten Unterkunft übernachten, da solche Ereignisse häufig mit Terminen verknüpft sind, die entweder relativ früh am Morgen oder spät am Abend stattfinden oder aber komplett tagesausfüllende Programme besitzen. Ich würde es einem Bekannten nun nicht zumuten wollen, dass dieser mich morgens um 6 Uhr aus der Wohnung lässt, abends bis 22 Uhr auf mich wartet und dazwischen keine Spur von mir sieht. Da würde ich mir schon vorkommen, als würde ich ihn einfach nur ausnutzen, um Kosten zu sparen. Vor allem, wenn diese Termine dann auch noch unter der Woche wären, wo der andere höchstwahrscheinlich selber arbeiten muss, fände ich es unangebracht, mich dafür bei jemandem einzuquartieren.
Nach einer längeren Zeit würde ich mich nicht einfach bei meinen Kontakten melden und nach einem Schlafplatz fordern, das empfinde ich als unhöflich und auch nicht anständig. Somit nutze ich dann doch eher die Möglichkeit einer Unterbringung in einem Hotel, gerade wenn noch eine weitere Person mitreisen würde. Man kann ja schlecht sich direkt mit der halben Verwandtschaft bei jemanden einquartieren, nur weil man gerade in der Nähe ist.
Somit ist man auch flexibler und ist nicht im Weg, teilweise sind die Wohnungen meiner Bekannten doch sehr klein, dass dort zwar 1-2 Personen übernachten könnten mehr aber auch nicht. Kaum ginge es an das Thema essen würde bereits Geschirr und der notwendige Platz dafür fehlen dem Gast auch eine Sitzgelegenheit anzubieten. Auch kann man in einem Hotel kommen und gehen wann man möchte, bei einem Freund muss man sich doch dann eher nach ihm richten.
Auch finde ich es nicht sonderlich nett, wenn man jemanden nur als Schlafplatz missbraucht und den restlichen Tag beruflich unterwegs ist oder mit anderen Personen etwas veranstaltet. Somit würde ich mir ebenfalls komplett ausgenutzt vorkommen und das ganze auch gar nicht erst anbieten bzw. das ganze auch nur einmalig mitmachen.
Ich würde auch eher davon absehen, mich bei Freunden oder Verwandten vorübergehend einzuquartieren, gerade wenn es überdeutlich ist, dass es sich hier nicht wirklich um einen netten Besuch handelt, sondern dass ich aus ganz anderen Gründen in der Gegend bin und mir nur das Geld für ein Hotel sparen möchte. Maximal würde ich im Vorfeld erwähnen, dass ich um den und den Zeitpunkt in der Gegend bin und vorschlagen, dass man sich auf einen Kaffee treffen könnte.
Wenn der Kontakt dann von sich aus das freie Gästezimmer erwähnt und mir anbietet, doch das Geld für ein Hotel zu sparen, würde ich natürlich nicht nein sagen. Aber oft ist es ja auch so, dass die Schulfreundin oder Cousine dann vielleicht am anderen Ende der Stadt wohnt, mit drei kleinen Kindern gut beschäftigt ist oder dass das Gästesofa mörderisch unbequem ist, und dann hat niemand der Beteiligten wirklich etwas von dem Arrangement.
Ich bin gegenüber Privatübernachtungen bei Bekannten generell skeptisch, da ich vor allem niemandem zur Last fallen will und nicht möchte, dass sich jemand aus Höflichkeit oder falsch verstandener Verpflichtung wegen mir Umstände macht, solange ich mir noch ein Hotel oder eine Pension leisten kann. Sich einfach so bei jemandem einzuladen, den man oft schon seit Jahren nicht mehr gesehen hat, finde ich je nach Kontext fast schon dreist, in jedem Fall mit Konfliktpotenzial behaftet.
Ich finde, dass es eindeutig von den Umständen abhängig ist und wie gut und eng der Kontakt ist. Eine Freundin von mir, die ausgewandert ist, war mal in Deutschland zu Besuch und hat hier übernachtet als Zwischenstop. Sie hat uns auch schon zu sich ins Ausland eingeladen und da es eine direkte Flugverbindung gibt, wäre das auch nicht sonderlich kompliziert oder umständlich.
Wenn wir sie also besuchen würden, hätte ich kein Problem damit, bei ihr zu übernachten, eben auch weil sie es angeboten hat. Ansonsten würde ich aber ein Hotel oder eine andere Unterkunft vor Ort buchen, um niemandem zur Last zu fallen.
Ich mache das eher nicht. Ich übernachte nur dann bei Kontakten, wenn ich auf gezielt vorhabe diese zu besuchen und auch nur dann, wenn diese mich von selbst aus eingeladen haben. Ich würde mich also niemals einfach so selbst zu jemandem einladen und erst recht nicht mit Übernachtung. Generell würde ich auch niemanden nur deshalb besuchen, um da quasi kostenlos schlafen zu können, während ich eigentlich etwas anderes vorhabe.
Mal ehrlich - so teuer ist ein günstiges Hotel nun nicht und da hat man auch immerhin seine Ruhe, liegt niemandem auf der Tasche, geht niemandem auf die Nerven und nutzt auch niemanden aus. Genau das würde man meiner Meinung nach nämlich machen, wenn man sich nur deshalb bei einer Person meldet, weil man einen kostenlosen Schlafplatz haben will.
Wenn ich bei jemandem schlafe, dann mache ich das nur, wenn die Person das von sich aus anbietet und dann in der Regel nur, wenn ich sie in erster Linie besuchen will. Natürlich kann man sich dann tagsüber auch mal abkapseln und etwas anderes machen, wenn die Person beispielsweise arbeitet, aber man sollte sich nicht nur zum Schlafen blicken lassen.
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