Zu Hause eine private Cloud einrichten

Es gibt ja die Möglichkeit verschiedene Cloud-Dienste zu nutzen und bei denen kann man dann eben seine Bilder, Videos oder auch sonstige Dateien hochladen und dort mehr oder weniger dauerhaft speichern und von überall aus aufrufen. Man kann sich solch ein Cloud-System aber auch zu Hause einrichten und das soll sogar mit einem USB-Stick funktionieren, nur wie das geht, das habe ich noch nicht so recht verstanden. Habt ihr schon mal ein derartiges Cloud-System zu Hause eingerichtet und wie seid ihr dabei vorgegangen? Was braucht man da an technischem Equipment und technischem Verständnis?

Da externe Cloudspeicher wie Dropbox, Google, Amazon oder Apple ziemlich komfortable und sichere Lösungen für das Speichern und Aufrufen von Dateien weltweit sind, habe ich mich mit dem Erstellen einer eigenen Cloud zu Hause bisher nur oberflächlich auseinander gesetzt.

Für die Selbsteinrichtung benötigst Du Internetzugang, eine Cloud-Software und ausreichend Speicherplatz. Solltest Du den Speicherplatz im Netz mieten wollen, dann achte darauf, dass sich der Serverstandort in Deutschland befindet, denn hier genießt Du höheren Datenschutz.

Hast Du im Netz Deinen gewünschten Anbieter für Speicherplatz gefunden, kannst Du entweder die komplette Einrichtung mit allem Drum und Dran ihm überlassen oder eben alles selbst in die Hand nehmen. Vom Aufspielen der Software bis hin zu regelmäßigen Backups ist das alles Deine Verantwortung.

Natürlich muss man sich den Speicherplatz nicht im Netz suchen, Du kannst den Cloudserver auch zu Hause aufstellen. Dazu musst Du nicht einmal wahnsinnig technisch versiert sein. Als Hardware kann hier z.B. ein ausrangierter Rechner dienen, ebenso wie ein Microserver. Letzteres ist empfehlenswert, wenn regelmäßig und schnell große Datenmengen abgerufen werden müssen.

Als Betriebssystem wird Linux empfohlen, weil es schlichtweg kostenlos ist. Microsoft und Apple lassen sich Serverlösungen bezahlen. Als Cloudsoftware kann man z.B. Owncloud oder Seafile verwenden. Owncloud kann Daten mit anderen Nutzern teilen und Kalendereinträge synchronisieren, auch Videostreams sind möglich. Seafile bietet Dateiverschlüsselung und das Teilen und gemeinsame Bearbeiten von Dateien.

Ein nachteil bei der Home Cloud ist übrigens die Abhängigkeit von der Internetverbindung, die immer schneller runter- statt hoch lädt. Das kann in vereinzelten Fällen gerade noch für Musikstreams und auch das Schauen von Filme in Normalauflösung ausreichen, aber bei HD sieht es da schon schlechter aus.

Außerdem musst Du Dich auch selbst um die Sicherheit kümmern. Die Datenübertragung sollte per Transportverschlüsselung gesichert sein, im besten Fall werden Daten ebenfalls verschlüsselt gespeichert. An regelmäßige Daten-Backups muss zusätzlich gedacht werden. Außerdem sollte die Firmware des Routers immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden

Mir persönlich ist das einfach viel zu aufwendig und da, Google, Dropbox & Co. wie gesagt ziemlich sicher sind, bleibe ich auch lieber die diesen Optionen, wo ich mich bequem zurück lehnen kann und mir keine Gedanken um Sicherheit, Back-Ups und Software-Aktualisierungen machen muss.