Vorhaben Beziehung zu beenden mit Partner besprechen?
Wenn die Beziehung über einen längeren Zeitraum schon schlecht läuft, dann kommt man ja im Normalfall nicht drum herum, das eine oder andere Gespräch mit dem Partner zu führen, ihm von seinen Gefühlen zu erzählen und vielleicht auch nach gemeinsamen Möglichkeiten zu suchen, die Beziehung zu verbessern. Viele sprechen dann auch die Zweifel an, die sie der Beziehung gegenüber haben und sagen ihrem Partner, dass sie an eine Trennung denken - zumindest war es bei mir so und auch in meinem Freundeskreis habe ich das so mitbekommen.
Sicher gibt es auch Gründe, die dazu führen, dass man sehr plötzlich Schluss macht, obwohl die Beziehung zuvor gut lief - dann beispielsweise, wenn der Partner fremd geht. Aber oft entwickelt sich die Beziehung über eine ganze Zeit zum Schlechten hin. Habt ihr euer Vorhaben, die Beziehung zu beenden dann quasi mit eurem Partner besprochen oder habt ihr ihn vor vollendete Tatsachen gestellt?
Bei mir war es bisher auch immer so, dass ich meinem Partner mitgeteilt habe, wenn mich etwas stört und ich sogar Trennungsgedanken hege, wenn sich nicht bald was ändert. das Problem ist: menschen ändern sich nicht grundlegend einfach mal so. Das heißt, egal, was für ein Problem man in einer Beziehung hat, es ist immer ein zwischenmenschliches Problem und es wird immer wieder an die Oberfläche kommen. Bis man irgendwann so genervt davon ist und seinen Partner tatsächlich verlässt. Jedenfalls war das bei mir bisher IMMER so.
Beim Fremdgehen oder wenn ein Mann sich meinen Kindern gegenüber rabiat oder laut verhalten würde, wäre es bei mir aber definitiv direkt Schluss. Meine Kinder und ich stehen bei mir an allererster Stelle und wir lassen uns in keinster Weise schlecht behandeln. Aber ansonsten warne ich wirklich immer vor, wenn die Beziehung zu scheitern droht, auch wenn es - wie gesagt - eigentlich gar nichts bringt.
Ich habe meinen Ex schon eher vor vollendeten Tatsachen gestellt. Wobei ich schon in der ganzen Beziehung erwähnt habe, was ich nicht so mag an ihm, aber das war auch alles so grundsätzlich, dass man das gar nicht hätte ändern können. So kam die Trennung dann recht plötzlich für ihn und er konnte auch nicht wirklich gut damit umgehen. Generell denke ich auch eher nicht, dass es wirklich etwas bringt darüber zu reden sich trennen zu wollen. Wenn man unglücklich ist sollte man das klar ansprechen, aber Forderungen wie: "Wenn du das jetzt nicht sofort änderst, bin ich weg" sind da einfach nicht passend. Das bringt einen auch nicht weiter.
Ich finde es, ehrlich gesagt, unmöglich, dem Partner mitzuteilen, dass einen etwas stört und man deshalb über eine Trennung nachdenkt. Welcher Teufel muss einen reiten, dass man dem Menschen, den man angeblich liebt, die Pistole auf die Brust setzt und alle Verantwortung zuschiebt? Klar, es ist ungemein praktisch, weil man am Ende behaupten kann, er hätte alle Chancen gehabt und es sehenden Auges verbockt hat. Aber das ist eine perfide Technik, einfach hinterhältig und feige.
Wie lange hat man denn geschwiegen und alles einfach laufen lassen, bis man jetzt eine einseitige kurzfristige Änderung verlangt, ohne die man geht? Wie oft hat man dann über störende Kleinigkeiten hinweggesehen, weil man zu bequem oder feige war? Wie oft hat man dann nicht die Chance genutzt, den anderen zu fragen, warum er sich so verhält? Vielleicht löst man manches Verhalten selbst aus? So unter Druck gesetzt, kann der andere kaum sinnvoll reagieren.
Ich meine nun nicht, dass man nicht über Probleme und Unstimmigkeiten reden soll. Ganz im Gegenteil, das sollte man. Zumindest wenn es nicht um Betrug, Gewalt und so was geht. Aber das sollte früh genug, ohne Vorwurf und ohne Damoklesschwert funktionieren. Wenn es schon so verfahren ist, dass man gehen möchte, dann sollte man das tun und nicht dem anderen den schwarzen Peter und die Verantwortung zuschieben, damit man selbst fein raus ist.
Also ein Ultimatum? Du änderst dich, oder ich mache Schluss? Ich bin ziemlich naiv, was Beziehungsfragen angeht, aber ich finde diese Herangehensweise schon ziemlich grausam. Und sinnlos, wenn ich so darüber nachdenke. Entweder ich bleibe zusammen oder ich trenne mich, aber den Partner quasi darauf aufmerksam zu machen, dass das Ablaufdatum näher rückt und er sich gefälligst ins Zeug legen soll, bevor ich die Reißleine ziehe, fühlt sich für mich äußerst unangenehm nach Manipulation an. Und wenn jemand glaubt, mit meinen Gefühlen und meiner Loyalität hier Spielchen spielen zu müssen, hieße es bei mir wohl eher: Du kannst dir dein "Vorhaben" sonstwohin stecken. Wenn es dir nicht passt, dort ist die Tür!
Wie schon erwähnt, wird so schließlich einer Hälfte die ganze Verantwortung zugeschoben, das sinkende Beziehungsschiff wieder flott zu machen, und die Gegenpartei kann sich bequem zurücklehnen und dank vorheriger Ankündigung jederzeit beschließen: Das reicht mir nicht, ich hab dich ja gewarnt! So ist man sauber aus dem Schneider, obwohl in "normalen" Beziehungen nur selten eine Seite komplett die Schuld trägt, wenn es nicht mehr klappt.
Bei den klassischen Beziehungskillern wie Untreue macht ein Ultimatum in meinen Augen absolut keinen Sinn (wer will schon so eine Gestalt behalten?) und wenn der übliche Kleinkram die Beziehung zerfrisst, sind beide Beteiligten in der Pflicht, daran zu arbeiten. Und zwar ohne: Ach ja übrigens, ich trenne mich wahrscheinlich bald, wenn du deine Anstrengungen nicht verdoppelst!
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