Nach Beziehungsende zur Auswanderung entschließen?

Bei einer 30-jährigen war das Beziehungsaus ausschlaggebend für ihre Auswanderung. Sie meint, dass sie schon immer nach Mallorca auswandern wollte und mit 18 schon mal einen Versuch gestartet hatte, aber da doch Heimweh bekam. Nachdem ihr Freund nun nach 2 Jahren Schluss gemacht hatte, war sie sehr traurig und meinte, dass sie in Deutschland alles an ihn erinnern würde und das der Punkt war, der noch gefehlt hätte, um die Auswanderung zu wagen.

Bisher habe ich immer eher gehört, dass es den Menschen in ihrem Land meist wegen der Arbeit oder ihren Lebensumständen nicht mehr gefallen hat und sie deswegen auswandern wollten. Oftmals hört man auch, dass Deutsche wegen der Steuern auswandern möchten.

Könnt ihr verstehen, dass jemand nach einer Trennung nicht mehr in dem bisherigen Land leben möchte? Findet ihr es da verständlich, dass man auswandert? Könntet ihr euch das auch vorstellen, wenn eure Beziehung scheitern würde? Wäre das für euch eine Flucht oder ein Neuanfang?

Das ist doch nur eine Fernsehsendung, da würde ich nicht alles für bare Münze nehmen. Abgesehen davon wird aus Zeitgründen sowieso alles gerafft dargestellt. Niemand wandert nur wegen einer gescheiterten Beziehung aus. Da spielen schon andere Gründe eine wichtigere Rolle.

Ich denke viel mehr, dass man die ganze Zeit auswandern wollte aus beruflichen oder sonstigen Gründen, die Beziehung einen aber daran gehindert hat, da der Partner nicht auswandern wollte. Wenn es da zur Trennung kommt, ist so eine Entscheidung doch gar nicht verwunderlich.

Ein Beziehungsende kann natürlich der Anstoß sein, einen bestimmten Wunsch umzusetzen. Letztendlich ist man mit dem Partner ja auch an einen Ort gebunden, wenn dieser da auch verwurzelt ist und nicht weg will. Da sollte man dann schon seine Träume umsetzen, wenn man sich schon getrennt hat. So ein Neuanfang in einem anderen Land kann ja auch nicht schaden. Wobei ich da nicht von einer fixen Idee ausgehe, sondern wirklich von etlichen Überlegungen, die dann aufgrund dessen das man mehr Freiheit hat, umgesetzt werden können.

Wieso auch nicht? Wenn man nach Beziehungsende nichts mehr hat, was einen noch in Deutschland hält, weil man beispielsweise auch wenig Freunde hat und die Familie ohnehin im Ausland wohnt oder das Verhältnis nicht so gut ist, kann man durchaus auswandern. Auch dann, wenn man nach dem Ende einer Beziehung Lust dazu hat, etwas an seinem Leben zu ändern und etwas ganz Neues auszuprobieren, kann man diesen Schritt ja wagen.

Wenn man schon lange diesen Wunsch hegt, der Partner bisher aber nie einverstanden damit war, mitzukommen, bietet es sich ja an, es nach einer Trennung einfach zu wagen. Immerhin hat man dann ja eine gute Möglichkeit dazu, sofern man dann im Ausland natürlich auch eine Wohnung und eine Arbeit gefunden hat.

Ich halte es jedoch für falsch, einfach so völlig überstürzt und spontan auszuwandern, nur weil eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Ich kann es schon nachvollziehen, dass man die Person unter Umständen nicht mehr sehen will und einen Neuanfang braucht, wobei so eine Auswanderung gut überlegt sein muss. Diese Entscheidung sollte man nicht von einem Tag auf den anderen treffen.