Das Kind mit dem Auto auf dem eigenen Hof üben lassen?
Der Sohn eines Freundes möchte jetzt bald den Führerschein machen und ist schon sehr begeistert von der Idee. Er hatte jetzt die Idee, das Geld für den Verkehrsübungsplatz zu sparen, weil die Familie auf einem großen Hof lebt, wo reichlich Platz zum üben wäre.
Er möchte also alle möglichen Hindernisse aufstellen, um ohne große Kosten das Fahren üben zu können und so Dinge wie das rückwärts Einparken zu erlernen, bevor er die ersten Fahrstunden nimmt. Im Prinzip hat er da ein ganz gutes Konzept ausgearbeitet, das sich durchaus hören lässt.
Allerdings ist mein Freund von der Idee seines Sohnes gar nicht begeistert. Er möchte lieber, dass dieser mit ihm auf den Verkehrsübungsplatz fährt und nicht auf dem Hof alles mögliche hinstellt. Außerdem biete der Verkehrsübungsplatz einfach noch mehr Möglichkeiten.
Persönlich finde ich die Idee aber gar nicht schlecht. Wenn man doch so einen großen Hof hat, dann kann man ihn doch auch nutzen. Außerdem gibt es sogar dort einige kleiner Steigungen, sodass auch das Anfahren am Berg trainiert werden könnte. Ich verstehe nicht, was mein Freund dagegen hat!
Würdet ihr euer Kind auf eurem Hof üben lassen? Oder hättet ihr auch etwas dagegen. Denkt ihr auch, dass der Verkehrsübungsplatz in jedem Fall die besten Bedingungen bietet und dass das eine Investition ist, die man machen sollte?
Ich würde mit meinem Kind auch eher auf einen Übungsplatz als auf dem Hof üben. Immerhin hat man da einfach alles was man braucht und ein Hof bietet dann eben doch nicht alles. Wobei ich auch erstmal die Fahrstunde abwarten würde. Immerhin sollten ja erstmal Grundlagen vermittelt werden. Ich denke, dass das immer ein bisschen schlecht ist, wenn Eltern das versuchen zu erklären und man hat letztendlich auch nicht die Sicherheit zum Stehen zu kommen.
Wahrscheinlich möchte der Vater einfach nicht, dass der Sprößling allen möglichen Schrott auf dem Anwesen verteilt und Chaos anrichtet, welches dann nach höchstens ein paar Übungsstunden, vielleicht aber auch schon nach dem ersten Abwürgen des Motors, ungenutzt herumsteht. Viele Teenager sind leicht zu begeistern, aber tun sich mit der Umsetzung ihrer grandiosen Ideen dann doch schwer, und spätestens beim Aufräumen müssen Mama und Papa dann wieder ran. Das ist schließlich auch ganz normal für die Jugend. Der Mann wird seinen Sohn schon einschätzen können und beurteilen, ob es wirklich eine gute Idee oder ein Hirngespinst ist, welches nur Arbeit und Umstände macht.
Zu meiner Zeit auf dem Land konnten die meisten Fahranfänger schon einen Traktor mit Anhänger rückwärts einparken, weil sie das schon mit zwölf von ihrem älteren Bruder gelernt haben. Und die Nicht-Bauernhofbesitzer haben auf Feldwegen und Trampelpfaden geübt, welche nicht einmal die örtlichen Ordnungshüter kannten. Es gibt also meiner Erfahrung nach auch außerhalb des heimatlichen Grundstücks genug Möglichkeiten, heimlich erste Fahrerfahrungen zu sammeln. Auch "Hindernisse" halte ich für überflüssig, da es hier ja nicht ums Springreiten geht.
Und generell bin ich sowieso nicht der Meinung, dass private Fahrversuche wirklich einen nennenswerten Unterschied machen, was die Zahl der offiziellen (und teuren) Fahrstunden angeht. Die gewieften jungen Leute schaffen es praktisch mit dem vorgeschriebenen Minimum, und die unbegabten (beispielsweise ich) hatten und haben auch nicht viel davon, wenn ein Familienmitglied daneben sitzt und Befehle bellt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Vater vielleicht Angst um die Dinge auf dem Hof hat und das sein Sohn da irgendwas kaputt fahren könnte. Die Bedingungen auf einem Verkehrsübungsplatz sind ja auch viel realistischer, als auf dem eigenen Hof. Vielleicht kann man zuerst mal auf dem Hof üben, zumindest solche Dinge wie anfahren und langsam fahren. Dann kann man ja auf den Übungsplatz wechseln.
Ich würde den Vater einfach mal genauer fragen, was denn dagegen spricht, wenn der Sohn auf dem Hof übt. Er wird dann ja wohl sicherlich einige Gründe nennen können. Vielleicht ist es wirklich so, dass der Sohn dann alles aufbaut und anschließend nicht wieder wegräumen will.
Ich finde die Idee, die ersten Fahrversuche auf dem Hof zu machen gar nicht so schlecht, wenn der Platz doch da ist, dann kann man sich das Geld für den Verkehrsübungsplatz wirklich sparen. Man muss ja nicht direkt bei dem ersten Fahrversuch schon Schilder, Straßen, Ampeln nachbauen, um damit zu üben.
Es reicht doch erstmal anfahren, bremsen, lenken, schalten zu probieren und dann kann man sich immer noch eine Art Parcours aufbauen. Ich bin da nämlich klar der Meinung, wenn wirklich alles neu ist und man noch nie in einem Auto gesessen hat, dann ist der Verkehrsübungsplatz schon zu viel des Guten, denn da muss man dann sofort, das Auto im Griff haben, auf Schilder etc. achten und ggf. auch auf andere Autofahrer und das eben ohne Fahrlehrer und dem entsprechend ausgestattetem Auto, wo der Fahrlehrer im Zweifel eingreifen kann.
Nach ein paar Fahrstunden sieht das anders aus, da kann man durchaus auch als weitere Übung auf den Verkehrsübungsplatz. Dennoch, wenn der Platz da ist und der Hof groß genug, dann würde ich da üben lassen. Selbst wenn man dann ein paar Dinge hinstellt, wäre das doch völlig in Ordnung. Noch besser wäre da noch die Variante, Stopplinien mit Kreide auf den Boden zu malen oder eine Parkbucht. Die wäscht sich irgendwann einfach wieder weg und man braucht nichts hinstellen oder wegräumen.
Zu meiner Zeit war es völlig normal, das jeder ein irgendwo eine Runde privat gedreht hat, wer einen entsprechend großen Hof hatte, hat es dort gemacht, viele anderen haben sich mit den Eltern dann einen abgelegenen Feld- oder Waldweg gesucht und sind dort gefahren. Letzteres meist aber erst nach der ersten Fahrstunde. Ich habe damals auch die Gelegenheit genutzt, als wir bei meinem Onkel mit großem Hof waren, auf dem Hof ein paar Ründchen zu drehen und zu üben und dann sind wir einfach in die nächsten Waldwege gefahren, die nur ein paar Meter entfernt waren.
Außer einem Förster oder einem Nachbarn von meinem Onkel wäre uns da sowieso niemand anderes begegnet. Ich fand das super, insgesamt haben wir das auch ein paar Mal gemacht, dass wir privat ein wenig geübt haben. Allerdings kam mein Vater auch nie auf die Idee mich anzuschreien oder ähnliches, sondern hat immer alles sehr ruhig erklärt oder mich korrigiert. Wer das als Elternteil aber nicht kann, der sollte sich auch nicht neben den Sprössling setzen und mit ihm üben.
Ich würde mein Kind auf gar keinen Fall auf unserem Grundstück üben lassen. Nicht, weil es dann durch den Garten fahren müsste, wir also keine Möglichkeit dazu hätten, aber weil es dafür extra Übungsplätze gibt.
Natürlich kann ich verstehen, wenn der Vater nicht will, dass alle möglichen Sachen in der Art eines Hindernisparcours aufgebaut werden. Die Frage ist dann, wie lange die so stehen bleiben und wann die durch wen weggeräumt werden. Auch kann ich mir vorstellen, dass der Vater Angst vor Beschädigung hat. Was ist denn wenn etwas angefahren wird, dann ist ja meistens auch mindestens ein Kratzer am Auto. Je nach Auto, Alter, Farbe etc. kann es dann schon wieder teurer werden das neu lackieren zu lassen. Zumindest teurer als ein paar Stunden auf dem Verkehrsübungsplatz.
Ich weiß leider nicht wie das versicherungstechnisch aussieht und ob es Unterschiede zwischen Verkehrsübungsplatz und eigenem Grundstück gibt, aber ich kann mir vorstellen, dass man alles selber zahlen darf, wenn man auf seinem eigenen Grundstück etwas anfährt und das so kaputt geht. Vielleicht ist das ja auf dem Verkehrsübungsplatz anders.
Aber ganz ehrlich, ich habe etwas von Kosten sparen gelesen. Ich gehe davon aus, dass man schon etwas zusammengespart hat, wenn man einen Führerschein machen möchte. Ich war damals auch auf einem Verkehrsübungsplatz. Ein Mal und für ich glaube zwei Stunden nachdem mich mein Vater abgeholt hat, als er von der Arbeit kam. Das muss also so etwas gewesen sein von halb sechs bis halb acht abends. Diese zwei Stunden haben insgesamt 26 Euro gekostet, also 13 Euro die Stunde. Das finde ich ist jetzt nicht unbedingt die Welt und vor allem nicht, wenn man davon ausgehen kann, dass Haus und Hof heile bleiben. Und auf diesem Verkehrsübungsplatz hat man dann alle Möglichkeiten.
Diese zwei Stunden haben auch vollkommen gereicht, um in den ersten paar Fahrstunden weiter zu kommen. Dem Fahrlehrer ist es sogar aufgefallen und er hat nachgefragt, ob ich schon mal geübt habe, da das Anfahren relativ gut klappte für jemanden, der noch nie gefahren ist. Die Frage ist, was der Sohn des Bekannten denn machen möchte, Tagelang üben? Dafür sind ja die Fahrstunden da. Ich würde immer auf einen Verkehrsübungsplatz gehen.
An sich sehe ich da auch nichts Verkehrtes daran, sein Kind auf dem eigenen Hof Auto fahren üben zu lassen. Vorausgesetzt natürlich, der Hof ist groß genug.
Ich hätte allerdings gerade am Anfang Bedenken, Hindernisse aufzustellen. Ich würde bevorzugen, erst einmal genügend Fläche bereit zu stellen, bei dem der Lernende einige Kurven fahren kann oder generell erst einmal das Gefühl zu fahren erlernen kann. Erst danach, wenn er sich schon einigermaßen eingeübt hat, würde ich über Hindernisse nachdenken, wobei ich trotzdem etwas Sorge hätte, falls etwas schief geht und mein Auto eine Macke bekommt.
Mein Neffe hat auch, bevor er in der Fahrschule angefangen hat, privat mit seinem Vater, also meinem Bruder, das Auto fahren geübt. Da sie keinen großen Hof hatten und sie sich auch keinen Verkehrsübungsplatz mieten wollten, suchten sie einfach an einem Sonntag einen leeren Parkplatz auf, um dort entsprechend das Fahren zu üben.
Schlecht finde ich die Idee des Sohnes gar nicht, wenn der Platz vorhanden ist und er auch schon Ideen hat, wie er sich dann den Parcours gestaltet. Ich denke auch, dass es dem Vater wohl darum geht, dass der Sprössling alles mögliche hervorkramt, es dann aber nicht wieder wegräumt, wenn er fertig ist mit dem Üben. Das wäre für mich auch ein Grund, lieber den Verkehrsübungsplatz zu besuchen.
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