Ohne Frühstück zu Kalorienbomben neigen?
Ich habe gelesen, dass die Frühstücksverweigerer wohl später Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System und mit Diabetes bekommen sollen. Das soll wohl daran liegen, weil diese dann schon am Vormittag zu regelrechten Kalorienbomben neigen sollen und sich dadurch wohl zu viele ungesunde Kalorien reinstopfen würden.
Ich habe mal an einer Arbeitsstelle gearbeitet, wo die Kolleginnen sich schon vormittags mit tonnenweise Gummibärchen, Nüssen, Schokolade und Kuchen vollgestopft haben. Da hätte mich im Nachhinein auch interessiert, ob die zu Hause nicht gefrühstückt haben und ob das eben daher kam. Wie denkt ihr darüber? Neigt man ohne Frühstück tatsächlich vermehrt dazu, Kalorienbomben zu konsumieren oder ist das eher vom Typ abhängig?
Das ist gut möglich. Aber kann man denn noch als Frühstücksverweigerer durchgehen, wenn man sich über den ganzen Vormittag verteilt mit Kalorien-Bomben zustopft? Dann frühstückt man doch im Prinzip, nur sehr ungesund.
Für mich ist ein Frühstücksverweigerer jemand, der gar nicht frühstückt, sondern erst zum Mittagessen tatsächlich was ist, entweder, weil er das aus Prinzip nicht macht und den Vormittag fastet, oder, weil er eben sehr spät aufsteht und das Frühstück keinen Sinn mehr ergeben würde.
Man kann also meiner Ansicht nach nicht pauschalisieren. Es werden wohl nur diejenigen betroffen sein, die das Frühstück dann quasi durch heftige Kalorien-Bomben ersetzen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diejenigen, die morgens einfach nur nichts essen, später ein erhöhtes Diabetes-Risiko haben.
Jemand der, dann lauter Süßigkeiten futtert, frühstückt ja irgendwie, nur dass er eben kein normales Frühstück zu sich nimmt. Vielleicht weil manche Leute ohne Frühstück Heißhunger bekommen. Das zeigt ja aber, dass derjenige früh eigentlich schon Hunger oder Appetit hätte, aber aus irgendeinem Grund nichts isst und das dann nachholt, mist gesteigertem Heißhunger.
Bei mir ist es eher so, dass ich nicht mehr aufhören kann, also genau das Gegenteil. Ich esse früh eigentlich nichts. Im Urlaub habe ich aber durchaus, weil das Buffet so lecker aussah, früh auch was gegessen. Da habe ich erst die Marmeladenbrötchen probiert und die waren so lecker, dann Brötchen mit Wurst oder Käse, war auch alles lecker. Ich hätte da bestimmt fünf oder mehr Brötchen vertilgen können, weil es so gut geschmeckt hat. Ich habe eher das Problem, dass ich mich nicht stoppen kann, wenn irgendwas wirklich gut schmeckt.
Bei mir ist das überhaupt nicht so. Ich habe festgestellt, dass es bei mir sogar umgekehrt so ist. Wenn ich nicht frühstücke, esse ich mittags ein normales Mittagessen und abends ein normales Abendessen, ohne unbedingt etwas zwischendurch essen zu müssen. Ich habe morgens normalerweise auch nie so den Bärenhunger, so dass ich oft ganz gut bis zum Mittagessen warten kann, vor allem an freien Tagen, an denen man vielleicht ohnehin erst um neun Uhr aufsteht.
Wenn ich frühstücke, dann habe ich mittags keinen richtigen Hunger, so dass ich dann nicht direkt zu Mittag essen will. Ich bekomme dann nachmittags Hunger, wobei ich mir denke, dass ich dann doch lieber bis zum Abendessen warte, bis ich dann etwas "Richtiges" esse. Im Endeffekt esse ich in dieser Zwischenzeit also allerhand Blödsinn und auch Süßigkeiten und irgendwelche Snacks. Von daher mag ich es gar nicht, zu frühstücken und versuche eher darauf zu verzichten, da ich dann einfach unnötig und auch zu viel esse.
Bei mir ist es also genau andersrum, wobei das sicher bei jedem Menschen unterschiedlich ist. Es kommt ja auch darauf an, wann man frühstückt. Wenn ich sehr früh raus muss und schon um sechs Uhr morgens frühstücke, kann ich mittags auch etwas Richtiges essen. Erst um neun oder zehn zu frühstücken, bringt mir nichts, da es meinen ganzen Rhythmus durcheinanderbringt. Ich verzichte dann lieber drauf und esse schon gegen zwölf zu Mittag oder ich mache einen richtig ausgiebigen Brunch, so dass ich trotzdem erst abends wieder Hunger bekomme.
Ich bin ein totaler Frühstücksmensch und komme ohne etwas anständiges im Magen morgens nicht in die Gänge. Deswegen ist es mir ein gutes Frühstück auch wert, dass ich extra dafür eine ganze Stunde früher aufstehe - und ich würde auch nicht darauf verzichten, egal ob ich das Haus im 10 oder um 5 Uhr in der Frühe verlassen muss. Da kenne ich wirklich keine Ausnahme, denn mein Körper braucht einfach Frühstück.
Deswegen denke ich, dass die These auf mich schon zutreffen würde, wenn ich mir das Frühstück abzugewöhnen versuchen sollte. Spätestens bei Ankunft auf der Arbeit hätte ich dann so einen Kohldampf, dass ich vermutlich einfach zum erstbesten greifen würde, was mir unter die Augen kommt. Im Büro sind das nunmal in den seltensten Fällen fertig gerichtete belegte Schnitten oder Müslischalen, sondern eher Kekse, Schokoladen oder Gummibärchen. Das macht nicht nur kein bisschen satt, sondern ist schon in kleinen Mengen an der Kalorienzahl dran, die ich gegessen hätte, wenn ich einfach mein Frühstück zu mir genommen hätte.
Irgendwo ist es ja auch verständlich, dass der Körper Nahrung einfordert, wenn er die letzten 6 bis 10 Stunden nüchtern war. Die wenigsten Leute essen ja kurz vor dem Zubettgehen noch größere Mengen, und so gesehen wacht man erst einmal mit einem Nährstoffdefizit auf. Noch dazu fährt in den Morgenstunden der Stoffwechsel durch zirkadiane Hormonausschüttung richtig hoch, und wenn man den Bedarf nicht bedient, entwickelt sich eben Heißhunger. Ich finde es ja okay, wenn jemand sagt, dass er später frühstücken will und nicht direkt vom Bett an den Tisch wandern kann - aber gar nicht zu frühstücken wäre für mich selber nicht vorstellbar.
Ich denke auch, dass das einfach vom jeweiligen Typ abhängt. Sicher kann es leicht sein, dass man dann später bei der Arbeit Schokoriegel und Gummibärchen futtert, wenn man nicht gefrühstückt hat. Wenn ich mal tatsächlich nicht gefrühstückt habe, was sehr selten der Fall ist, dann muss ich sagen, dass ich auch einen solchen Heißhunger auf Süßigkeiten kenne.
Aber wenn man nie frühstückt und immer erst zum Mittagessen etwas zu sich nimmt, wird der Körper sich daran auch gewöhnt haben und nicht zwingend so einen Heißhunger entwickeln, könnte ich mir denken. Deswegen wird das vielleicht vor allem dann der Fall sein, wenn man hin und wieder mal nicht frühstückt.
Ich denke, dass ohne ein Frühstück der Blutzuckerspiegel sinkt und die betreffende Person dann schnell Heißhunger bekommt und dann eben die Gefahr besteht, dass nur Kalorienbomben gegessen werden. Wenn ich nichts frühstücke, bekomme ich schnell mal Unterzucker. Das ist dann auch nicht gerade angenehm.
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