Habt ihr schon einmal an einem Shopping-Kater gelitten?
Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, in dem es um einen "Shopping-Kater" ging. Darin stand geschrieben, dass sehr viele Frauen unter diesem Phänomen leiden. Denn wie Alkohol auch, kann Shopping süchtig machen. Viele Frauen gewöhnen sich an das Belohnungs-Gefühl und gehen immer wieder shoppen, um sich gut zu fühlen.
Am nächsten Tag kommt dann die Ernüchterung: Sie fühlen sich ermüdet und schlapp von der Shoppingotur, bereuen es dann aber auf einmal auch, wieder so viel Geld ausgegeben und sich neue Sachen gekauft zu haben, obwohl sie das eigentlich so schnell nicht mehr tun wollten.
Ich muss sagen, dass ich vor einigen Jahren tatsächlich immer mal wieder an einem Shopping-Kater gelitten habe. Das ist nun aber schon lange nicht mehr der Fall, da ich mir sehr selten und sehr wenig kaufe - und das dann auch mit Bedacht. Hattet ihr schon einmal einen Shopping-Kater und findet ihr die Bezeichnung passend?
Ich hatte so etwas noch nie. Wenn ich mir etwas kaufe, dann bin ich mir durchaus auch bewusst was das Ganze kostet und dass ich genau das dafür auch ausgeben möchte. Natürlich kann es sein, dass man noch ein bisschen schlapp ist, wenn man am Tag vorher viel gelaufen ist, aber das sehe ich nun nicht als verkatert an, sondern einfach weil man viel Bewegung hatte. Ansonsten habe ich wohl nie unter einen solchen Kater gelitten.
Ich habe höchstens schon unter Shopping-Muskelkater gelitten wenn ich ziemlich viel zu Fuß unterwegs war oder schwere Tüten geschleppt habe. Und ich hatte mal eine kurze Phase, in der ich fast jedes Wochenende das Bedürfnis hatte Einkaufen zu gehen. Ich hatte meinen ersten richtig gut bezahlten Job und gleichzeitig noch relativ wenige Kontakte in der neuen Stadt, da war das Einkaufen wohl einfach ein Mittel um raus zu kommen und etwas zu tun zu haben und die nötigen Mittel hatte ich plötzlich eben auch.
Ich kann mir schon vorstellen, dass das zur Sucht werden kann wenn man sich da rein steigert und wenn sich im Leben nichts ändert, das die regelmäßigen Einkaufstouren ersetzen kann.
Solche Phasen in denen ich viel gekauft habe, hatte ich im Leben auch schon einige Male. Am schlimmsten war es vor einigen Jahren als die Kosmetik-Branche so boomte und man plötzlich das Gefühl hatte, jede Woche kommt ein Produkt heraus, das man unbedingt haben möchte. In dieser Phase kannte ich auf jeden Fall das Gefühl, sich hinterher zu ärgern oder auch geschockt zu sein, wie viel man ungeplant wieder gekauft hatte.
Irgendwann ist mir dann auch aufgefallen, dass ich immer mehr gekauft habe, am Anfang waren es nur ein oder zwei Sachen, später war dann der Waren- oder Einkaufskorb voll mit Dingen und ich habe ohne mit der Wimper zu zucken eine zweistellige Summe bezahlt, für Dinge, die ich eigentlich nicht unbedingt brauchte. Außerdem hielt die Freude über die neuen Sachen immer kürzer an. Das grenzt ja schon ein wenig an Suchtverhalten. Man kann sich so ein Muster über die Monate wirklich angewöhnen.
So richtig schlecht habe ich mich nicht gefühlt, aber mir fiel ansonsten auch manchmal auf, dass ich mich hinterher gefragt habe, warum ich diese oder jene Sache überhaupt gekauft hatte und was mir da im Laden so faszinierend dran erschien. Einige Tage später war das absolute Must-Have nur noch ein Top oder ein Nagellack, mehr nicht. Zum Glück kaufe ich wirklich kaum noch etwas, auch weil ich gemerkt habe, wie schwer es ist alle Dinge aufzubrauchen oder hinreichend oft zu tragen. Gekauft ist es schnell, los wird man es dann nicht mehr so ganz leicht.
Nein. Ich habe anscheinend wenig Suchtpotenzial in meiner Persönlichkeit. Alle heiligen Zeiten ertappe ich mich zwar auch dabei, mal wieder etwas mehr Geld für meine Hobbys oder einfach nur für schöne Dinge aus dem Fenster zu werfen, aber ich kann mich gut genug einschätzen, um beurteilen zu können, ob ich einen Einkauf später bereuen werde oder nicht. Außerdem handelt es sich bei mir auch meistens um niedrige zweistellige Beträge, die ich einfach nur um des Shoppens willen verpulvere, sodass ich auch keine negativen finanziellen Konsequenzen zu befürchten habe.
Wahrscheinlich ist es eine Charakterfrage. Bei vielen Hobbys kann man schließlich über das Ziel hinaus schießen, und wenn man Geld ausgeben als Hobby ansieht, muss man sich eben besonders gut im Griff haben, zumal da ganze Branchen darauf aus sind, uns das Shoppen so leicht und angenehm und belohnungsinduzierend wie möglich zu machen.
Gerbera hat geschrieben:Wahrscheinlich ist es eine Charakterfrage. Bei vielen Hobbys kann man schließlich über das Ziel hinaus schießen, und wenn man Geld ausgeben als Hobby ansieht, muss man sich eben besonders gut im Griff haben, zumal da ganze Branchen darauf aus sind, uns das Shoppen so leicht und angenehm und belohnungsinduzierend wie möglich zu machen.
Ich denke das ebenfalls, dass es vor allem auf den Charakter drauf ankommt und wie man gelernt hat mit dem Geld umzugehen. Man kann ja einen tollen Charakter haben aber wenn man nie den Wert von Geld wirklich kennengelernt hat, da es immer im Überfluss vorhanden war z.B. mit Vatis Kreditkarte, und man auf einmal alleine dafür aufkommen muss, dann kann der Fall schon recht tief sein und man geht durch die harte Schule, dass das Geld eben nicht von alleine angeflogen kommt.
Ich selbst bin dafür auch nicht anfällig und lebe nicht über meine finanziellen Verhältnisse und schmeiße auch nicht das Geld aus dem Fenster für Dinge die ich nicht brauche. Zwar habe ich auch meine Phasen, in denen ich mal mehr und mal weniger für mein Hobby ausgebe aber rechne ich es unter dem Strich auf das Jahr gerechnet, dann ist es jeden Monat etwa der gleiche Betrag. Denn manche Monate kaufe ich nichts, dafür dann mal eine größere Anschaffung die auch teurer ist.
Selbst das viele laufen und Tüten tragen verursachen bei mir keinen Muskelkater, einfach da ich sportlich sehr aktiv bin und mir so etwas kaum etwas ausmacht. Dennoch bin ich ebenfalls schlapp nach solchen Touren, nicht vom Körper her aber vom Kopf her. Denn mich nervt das suchen, wühlen, Kasse stehen, hier gucken, da anziehen so gewaltig, dass ich hinterher eine geistige Pause brauche. Gerade wenn noch andere Personen mit dabei sind die ihren Senf abgeben und mich die ganze Zeit am bequatschen sind.
So etwas wie einen Shoppingkater hatte ich noch nicht, auch wenn ich schon mal über die Stränge geschlagen habe. Platt bin ich nach einem Einkaufsbummel so oder so, wenn ich nach Hause komme. Früher hatte ich da mehr Ausdauer, aber heute nerven mich auch meist die vielen Leute in den Städten. Da mache ich dann mental irgendwann dicht und will lieber wieder nach Hause. Ich denke auch, dass so eine Erscheinung ein Grund wäre, ernsthaft über das Thema Kaufsucht nachzudenken.
Die Bezeichnung finde ich eigentlich ganz passend, allerdings kenne ich das von mir gar nicht. Ich bin eher sparsam und überlege mir immer gut, ob ich etwas kaufen möchte oder lieber nicht. Und so schlage ich beim Shoppen auch nicht über die Stränge, sondern kaufe mit Bedacht. Kaputt kann ich danach trotzdem sein, weil ich in vielen Läden war, bevor ich etwas passendes finden konnte. Aber dieses Gefühl kenne ich trotzdem nicht, dass ich einen Shopping-Kater hätte.
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