Wie mit Selbstvorwürfen am besten umgehen?

Manchmal kommt es vor, dass ich mir selbst Vorwürfe mache. Ich bereue es, bestimmte Dinge getan oder auch nicht getan zu haben und muss dann immer wieder an die entsprechenden Situationen denken. Mir hilft es dann aber gut, mit jemandem darüber zu reden - beispielsweise meinem Partner - und ihm von meinen Gefühlen zu erzählen.

Mir geht es nach solchen Gesprächen dann immer besser, da mein Freund mir dann keine Vorwürfe macht und ich die Sache dann als nicht mehr so schlimm ansehe. Wie geht ihr mit Selbstvorwürfen um und was tut ihr, damit ihr nicht immer wieder daran denken müsst?

Solchen Situationen kann man doch gut entgehen, indem man entsprechende Präventionsmaßnahmen einleitet. Ich habe mir beispielsweise noch nie irgendwelche Selbstvorwürfe machen müssen, weil ich darin keinen Sinn sehe. Ich handle nur dann, wenn ich mir sicher bin, dass ich das auch möchte und dass ich es hinterher nicht bereuen werde, egal ob die Konsequenzen daraus positiv oder negativ sind. Daher gibt es für mich keinen Grund, irgendetwas zu bereuen und mir deshalb Vorwürfe zu machen.

Selbstvorwürfe können meiner Meinung nach nur entstehen, wenn man seine Entscheidung anderen mitteilte. Diese teilen sie dann nicht und stellen mein Handeln in Frage. Erst dann kann es passieren, dass ich mit meiner Entscheidung hadere. Also, zuerst die Entscheidung gründlich durchdenken und sie im Nachhinein nicht anzweifeln, indem man sie anderen Menschen mitteilt. Da kommt selten etwas Gutes heraus.

Wenn man einen verständnisvollen Partner hat, der einen wieder erdet und geduldig zuhören kann, ist das etwas tolles. Ich finde allerdings, dass man diesen Partner in dieser Hinsicht nicht überstrapazieren sollte. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass es von dieser Seite auch einmal zu Ermüdungserscheinungen kommen kann. Ich stelle mir vor, was wäre, würde mich mein Partner ständig damit behelligen, dass er eventuell falsche Entscheidungen getroffen hätte.

So müsste ich mich jedesmal in seine Lage hinein versetzen, um beurteilen zu können, ob die getroffene Entscheidung die falsche war und seine Selbstvorwürfe somit berechtigt. Das wiederum kann schnell zu Diskrepanzen führen, die dann auch noch die Beziehung belasten. Jeder zweifelt einmal an seinem Handeln und ist dann glücklich, sich einer Person anvertrauen zu können, die einem nahe steht. Allerdings sollte man deren Gutmütigkeit nicht überstrapazieren und bedenken, wie sehr solch ein Handeln den anderen auch belasten kann.

Man sollte sein Handeln sicherlich immer gut überdenken und dann dazu stehen, wie man sich entschieden hat. Wenn man sich dennoch Vorwürfe wegen einer Entscheidung macht, dann bringt es mir immer etwas mit meinem Mann über mein Problem zu reden. Generell lebe ich aber einfach mit meinen Entscheidungen und mache mir im Nachhinein wirklich sehr selten mal einen Vorwurf.