Gesetzliche Betreuung und Regelungen zur Vollmacht
cooper75 hat geschrieben:Wenn sich ein Berufsbetreuer um alle Belange kümmert, müsst ihr gar nichts mehr tun. Ihr könnt auch gar nichts mehr machen, weil ihr kein Mitspracherecht habt. Von der Entscheidung, wo die Eltern leben, bis hin zur medizinischen Behandlung liegt alles beim Betreuer.
Das muss dann halt so sein. Der Betreuer hat ja auch viele Auflagen und Regeln und muss alles zum Besten seiner Betreuten entscheiden. Daher gehe ich doch davon aus, dass es gut laufen wird. Und ich gehe mal davon aus, dass man mit der Person auch vernünftig reden kann, wenn mal was sein sollte. Ich hab das schon lange kommen sehen, nur meine Schwester hat es noch herausgezögert.
@Stockholm: Es sagt niemand, dass du es übernehmen sollst. Aber einfach einer fremden Person zustimmen ohne mit der Schwester darüber geredet zu haben, deutet eher darauf hin, dass du dich mit dem einfachsten Weg aus der Affäre gezogen hast. Wobei ich eine solche Mail auch mit Vorsicht genießen würde, weil man nie weiß, ob sie echt ist.
Behörden melden sich normal immer per Brief und erst danach ist ein Mailkontakt eine Möglichkeit. Und wenn du schon 30 Jahre nicht mehr in Deutschland weilst, scheinbar auch sehr wenig Kontakt zu deiner Familie hast, wie willst du dann über die Eignung deiner Schwester urteilen können?
Wahrscheinlich haben sie sich per Mail gemeldet, weil es eilte? Meine Eltern sollen heute ins Altersheim ziehen und das muss ja administriert werden. D.h. vor allem muss das auch finanziert werden. Und die Frau hatte meine Mail-Adresse von anderen Person bekommen, die tatsächlich die Adresse hat.
Und wie gesagt, worüber genau sollte ich mit meiner Schwester denn vorher sprechen? Ich will und kann es nicht machen, und das weiß meine Schwester. Sie will es machen und die Behörde sagt, sie ist nicht geeignet. Und das wollte ich ihr lieber nicht sagen.
Wie weiß ich, dass meine Schwester nicht geeignet ist? Sicher, ich kann nicht einfach davon ausgehen, dass sie so etwas nicht hinkriegt, weil sie es vor fast 30 Jahren nicht hingekriegt hätte. Deshalb hab ich auch versucht da offen zu sein. Aber es fing schon damit an, dass sie die Demenz meiner Mutter nicht wirklich sehen wollte. Noch vor einer Woche meinte sie, sie sei gar nicht sicher, ob es Demenz sei. Als ich sie fragte, was es ihrer Meinung denn sonst sein könnte, meinte sie etwas von Alterssenilität. Jaha. Und sie hat sich noch nie über Demenz informiert. Sie sagt, sie brauche das nicht, sie kennt doch unsere Mutter. Aha.... das ist ja gerade der Punkt, Leute mit Demenz verändern sich sehr.
Auch darüber, was die Aufgaben eines Betreuers wären, informiert sie sich nicht. Ich sage nichts darüber, dass es es bisher nicht wusste/weiß. Aber wenn man einen Antrag beim Amtsgericht stellt als Betreuer eingesetzt zu werden (was sie getan hat), dann sollte man doch anfangen sich zu informieren. Und dass sie die Vollmacht über die Bankkonten hat, offensichtlich dokumentiert sie nichts.
Ich habe nämlich gefragt, ob sie Geld braucht, weil Dinge zu erledigen sind mit dem Umzug. Nein, sagt sie, das kann ich doch vom Konto der Eltern nehmen. Nein, kannst du nicht, habe ich gesagt! Jedenfalls nicht ohne das genau zu dokumentieren mit Belegen und allem. Ist jemand der nach Belieben mit dem Konto der Eltern umgeht, geeignet?
Bei dem Thema Demenz wäre ich recht vorsichtig. Ich habe eine Kundin, wo alles darauf hindeutet, dass sie dement ist. Ich habe ihre Tochter dazu kontaktiert, weil ich mir echte Sorgen um die Frau mache, dass sie vielleicht mal nicht nach Hause findet nach dem Einkauf. Die Tochter war auch froh, dass ich sie angesprochen habe.
Allerdings waren da schon mehrfach Untersuchungen gemacht worden und die Frau ist nicht dement. Man kann allerdings auch noch keine echte Diagnose stellen, worin die teilweise Vergesslichkeit begründet ist.
Was ich damit sagen will. Man kann aus der Ferne vieles einfach betrachten und begründen. Und ich denke, dass eine Person, nämlich die Frau, die dir die Mail geschickt hat, gar nicht allein einschätzen kann, ob deine Schwester geeignet ist oder nicht. Nicht umsonst entscheidet da oft genug das Amtsgericht und das nicht nach einem Gespräch.
Die Ärztin im Krankenhaus hat aber gesagt, dass meinte Mutter eindeutig dement ist. Meine Schwester und mein Vater haben sich jahrelang nicht getraut, irgendwie zu versuchen, sie zu einem Arzt zu kriegen. Letzten Sommer hat sie einmal meinen Vater nicht erkannt.
Man kann auf Entfernung nicht immer eindeutig feststellen, ob jemand geeignet ist. Wenn aber die Person irgendwas extrem unpassendes (unpassend für die Rolle als Betreuer also) sagt, dann weiß man es! Ohne Zweifel! Und meine Schwester hat sich immerhin mir gegenüber auch unpassend geäußert, daher kann ich mir gut vorstellen, dass sie ähnliches zu der Frau gesagt hat.
Und wegen einer Äußerung trifft man eine Entscheidung gegen eine Person? Vielleicht sollten deine Eltern froh sein, dass du und deine Schwester nichts mehr zu entscheiden habt. Ganz ehrlich, ich habe vor zwei Jahren auf ein bisschen verdattert reagiert, als meine Mutter mit dem Thema kam. Ich meine, sie ist noch keine 70 Jahre und will schon festlegen, was ich alles entscheiden darf, wenn vielleicht irgendwann der Fall der Fälle kommt.
Aber im Endeffekt ist es richtig so. Denn damit konnten wir vorher bereden, wie sie sich das Leben vorstellt, sollte sie mal auf Vollzeitpflege angewiesen sein. Und ich würde um keinen Preis der Welt das freiwillig an eine fremde Person abgeben wollen.
Je nach dem welche Äußerung - selbstverständlich. Wenn jemand deutlich zeigt, dass er gar nicht die Absicht hat, die Betreuung seriös und nach den Regeln zu machen, dann IST die Person ungeeignet. Und das hat meine Schwester getan. Und sie hat auch deutlich gemacht, dass sie keine Lust hat, sich zu erkundigen WIE man es macht, d.h. welche Regeln gelten.
Und ich habe seit Jahren versucht, mit meiner Schwester zu reden, habe sie gebeten, wir sollten uns doch zusammen überlegen, wie wir das im Fall der Fälle machen sollen. Natürlich hätten wir das dann auch versucht, unsere Eltern vorsichtig zu fragen. Aber das ging überhaupt nicht, auch nur mit meiner Schwester darüber zu reden. Da war Total-Stop.
Ich finde eigentlich, dass es Vorteile haben kann, wenn es ein Außenstehender macht. Der ist neutraler. Ich muss nicht bei allem selbst mitmischen.
Haben deine Eltern denn zu der Zeit, als sie noch entscheiden konnten, eine Betreuungsverfügung und eine Patientenverfügung erstellt haben? Wenn nicht, welche Vorteile hat dann ein Fremder? Woher soll der wissen, wie deine Eltern leben möchten und welche medizinischen Maßnahmen die sich wünschen?
Z.B. den Vorteil, dass notwendige/ offenbar sinnvolle medizinische Versorgung nicht einfach unter den Tisch fällt. Leider ist es ja bereits einzelne Male passiert, dass meine Schwester da überfordert war, und dann wurde gar nichts getan.
Und mein Vater KANN noch selbst entscheiden. Er ist ja klart im Kopf. Er ist halt nur sehr alt und schwach. Er hat wohl auch gemerkt, dass das nicht so gut klappt mit meiner Schwester und hat deshalb seine Zustimmung zu einem Berufspfleger gegeben. Meine Eltern hätten solche Dinge schon früher festlegen können. Haben sie aber nicht. Das kann ich ja auch nicht ändern.
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