Mittagsschlaf nur bei Bürotätigkeiten sinnvoll?

vom 14.02.2018, 14:25 Uhr

Immer wieder mal hört und liest man davon, wie toll und motivierend es doch sei, wenn Büroangestellte einen kleinen Mittagsschlaf abhalten könnten. Ist ja alles schön und gut, aber warum gerade nur bei Bürotätigkeiten? Was ist denn mit den anderen Berufsgruppen?

Beschäftigten im Handel oder im Dienstleistungsgewerbe, denen würde so ein Mittagsnickerchen bestimmt auch ganz gut tun, wären hinterher bestimmt auch leistungsfähiger und einsatzfreudiger, aber davon hört man weit und breit nichts. Habt ihr da eine Erklärung dafür, warum da gerade Bürotätigkeiten präferiert werden?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ein Mittagsschlaf ist immer sinnvoll, wenn man der Typ dazu ist. Aber die Auswirkungen, wenn er fehlt, sind je nach Tätigkeit anders. Ich habe früher am Stall bei Gelegenheit geschlafen und auch in der Tierklinik habe ich mich teilweise auf den Operationstisch gelegt.

Wenn dafür keine Zeit war, dann hat die körperliche Aktivität die Müdigkeit recht gut vertrieben. Heute sitze fast ich nur noch am Schreibtisch. Und wenn da das Tief kommt, dann bin ich körperlich anwesend, aber die Arbeitsleistung sinkt deutlich bis weit in den Nachmittag. Da bekomme ich vier Stunden nicht das Pensum fertig, das nach einem Schläfchen in anderthalb Stunden in hoher Qualität komplett erledigt ist.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde nicht, dass ein Mittagsschlaf nur dann sinnvoll ist, wenn man im Büro arbeitet. Ich arbeite nicht in einem Büro und habe es mir trotzdem angewöhnt, einen Mittagsschlaf zu machen, wenn es denn möglich ist. Zum Glück gibt es diese Möglichkeit auch bei meiner Arbeitsstelle und das finde ich sehr schön. Ich merke schon, dass ich nachmittags ein Tief habe, wenn ich keine Mittagsruhe gemacht habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Meiner Ansicht nach ist das eher eine Typfrage und keine Frage der Tätigkeit an sich. Ich bin auch eher der Typ für ein kurzes Nickerchen am frühen Nachmittag, aber beruflich lässt sich das leider nicht immer einrichten. Das hat dann zur Folge, dass meine Konzentration so ab 11/12 Uhr abstürzt und ich extrem lange brauche, um mein Pensum zu schaffen.

Mir geht es da eher wie cooper, dass ich dann Aufgaben, die ich nach einem Nickerchen in einer Stunde oder was schaffen würde, ohne Nickerchen nach 4 Stunden immer noch nicht fertig habe und das wirkt sich dann auch auf die Qualität der Arbeit aus. Ich kann mich aber schlecht einfach hinlegen und im Büro ein Nickerchen halten, das macht sich denkbar schlecht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Also ich denke, dass die Bürotätigkeiten eben als Beispiel gedient haben, weil es dort meistens ausreichend Zeit zu Mittag für die Pause gibt und auch die Räumlichkeit, dass man sich einmal kurz hinlegen kann, vorhanden ist.
Als Dachdecker wird man sich wahrscheinlich schwer tun, einen Mittagsschlaf zu halten, denn man hat ja keine Unterkunft. Und im Auto zu schlafen, mit dem man eben zur Arbeit gekommen ist, ist auch nicht jedermanns Sache. Also ich persönlich kann nicht im Auto schlafen.

Auch kommt es auf die Länge der Mittagspause an. Wir haben beispielsweise nur eine halbe Stunde zur Verfügung. Wenn ich da noch Mittag essen muss, dann geht sich nicht einmal mehr ein Power napping aus, auch wenn ich die räumlichen Begebenheiten für einen Mittagsschlaf hätte. Ich wäre dann wahrscheinlich noch mehr gestresst, wie zuvor.

Also deshalb denke ich, dass es nicht nur auf die Berufssparte, sondern eben auf die Arbeitsumgebung und auch auf die Länge der Mittagspause ankommt, die ja nicht überall einheitlich geregelt ist. Bei uns ist das Minimum eine halbe Stunde, allerdings ist das schon sehr knapp bemessen. Gesetzlich ist es aber legal. Reicht aber, wie gesagt für ein Schläfchen nicht aus.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Zur der Frage warum dieses Phänomen vermehrt in Büros auftaucht: ich denke einerseits das es für Firmen die nur Büros haben leichter ist einen Mittagsschlaf einzuführen bzw. die Räumlichkeiten zu stellen. Sowohl bei Berufen die man draußen oder beim Kunden ausübt, also Außendienstmitarbeiter oder Handwerker, als auch im Handel ist es schon auf Grund fehlender Räumlichkeiten nicht möglich einen Mittagsschlaf abzuhalten. Im Handel gibt es ja teilweise sogar Läden die nicht einmal einen richtigen Pausenraum haben, dort müssen die Mitarbeiter manchmal sogar im Lagerraum essen, geschweige denn einen Raum indem man ein Nickerchen halten könnte.

Andererseits dient in diesen Firmen der Mittagsschlag vor allem darum den Kopf frei (für neue Ideen) zu bekommen. Solche Konzepte gibt es meistens nur in Firmen in denen kreatives Denken gefragt ist. Zumindest habe ich dieses Konzept meistens nur in Verbindung mit großen Firmen wie Google oder Facebook gelesen. Und da macht es durchaus Sinn. Ob ein Maurer nach einem Mittagsschlaf effizienter arbeiten würde als vor dem Mittagsschlaf wage ich jetzt einfach mal zu bezweifeln. Natürlich schadet eine Erholungspause niemandem, ob es aber gleich ein Nickerchen sein muss weiß ich nicht so recht. Ich bin nach einem Mittagsschlaf oft müder als wenn ich keinen gemacht hätte.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist sicherlich einfach nicht überall umsetzbar, aber an sich ist es eine tolle Sache in jeder Berufsgruppe, da man einfach mal eine entspannende Pause gebrauchen kann und bei einem Schlaf kann man neue Energie gewinnen. Sicherlich kann man aber auf einer Baustelle beispielsweise nicht jedem ein Bett hinstellen oder wo auch immer. Am leichtesten ist das sicherlich im Büro umsetzbar, wobei man da auch wirklich eine längere Pause für die Augen machen sollte und diese entspannen sich wohl am besten beim Schlafen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke auch, dass sich das im Büro einfach besser machen lässt. Man kann ja kurz am Schreibtisch einen Nap halten. So ein Powernap im Sitzen soll ja besonders sinnvoll sein. Indem man sich nicht hinlegt, sondern sitzt, gerät man gar nicht erst in einen Tiefschlaf, was das Aufwachen leichter machen soll. Zudem reicht es aus, wenn man etwa zwanzig Minuten schläft und das lässt sich am Schreibtisch durchaus machen.

In der Uni-Bibliothek meiner alten Uni machen das ganz viele Studenten so, besonders asiatische. Also scheint es wunderbar zu funktionieren, wobei das nichts für mich ist. Ich bin nach einem Nap grundsätzlich immer viel müder und schlapper als vorher, egal wie kurz oder lange ich schlafe. Ich werde dann einfach nicht mehr richtig wach, so dass ich lieber einen Kaffee trinke und spazieren gehe, wenn ich mittags ein Tief habe.

Ich denke, dass man aber in Berufen, in denen man nicht am Schreibtisch sitzt, nicht immer die Möglichkeit für ein Schläfchen am Mittag hat. Gerade dann, wenn man draußen arbeitet und nicht am Schreibtisch und somit auch keinen Raum für sich hat, geht das schlecht. Wenn man hingegen einen Schreibtisch oder vielleicht sogar ein ganzes Büro für sich hat, geht das hingegen ganz wunderbar. Man kann es sich einigermaßen gemütlich machen, die Tür abschließen und ist dann eben ungestört und allein für sich. Ein Gärtner oder Bauarbeiter kann das sicherlich nicht so einfach einreichten.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Wenn ich mittags müde bin dann schlafe ich mittags auch. Bei einem Bürojob stelle ich mir das aber unpraktikabel vor, es sei den man arbeitet nur Halbtags. Zumindest mich ermüdet die Arbeit am Schreibtisch. Mehr als wenn ich z.B. Zeitungen austrage und da in Bewegung bin.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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