Warum lieber Gemeinschaftsgarten im Mehrfamilienhaus?
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus. Es gab hier früher einen größeren Gemeinschaftsgarten bzw. Rasenfläche hinter dem Haus wie man es ja oft bei Mehrfamilienhäusern hat. Irgendwann wurde der Garten dann aber aufgeteilt in kleine Parzellen die dann jede Wohnung bekam. Manche haben sich dort auch eine Garage oder ein Carport errichtet, andere nutzen ihren kleinen Garten zum Gemüseanbau, für Grillabende oder halten sich da Hühner.
Ich finde das wesentlich besser als einen großen Gemeinschaftsgarten zu haben, wo man dann fast immer nur eine Rasenfläche mit Wäscheleinen hat. Ich finde es auch praktisch, dass ich mir so z.B. ein Gartenhaus auf meiner Parzelle errichtet habe, wo ich Fahrrad und Co unterbringen kann. Die meisten Leute die mich besuchen kommen sind auch ganz begeistert und finden es besser so. Dennoch sehe ich das sehr selten, dass es in Mehrfamilienhäusern kleine Gartenparzellen für jede Wohnung gibt. Wieso ist das so?
Das hängt wahrscheinlich viel von der nutzbaren Fläche ab. Wenn man in einem Mehrfamilienhaus lebt wo es nur eine relativ geringe Anzahl an Parteien gibt, ist es wohl eher möglich, die Fläche vor oder hinter dem Haus für alle gerecht aufzuteilen. Wenn man aber mit 16, 20 oder noch mehr Parteien zusammenwohnt, gestaltet sich das eher schwierig.
Ich persönlich finde es aber auch besser, wenn jeder seinen eigenen Bereich hat. Das hat schon recht viele Vorteile. Auch wenn der Platz dann nicht mehr so wahnsinnig groß ist, hat man dann aber ein Reich für sich. Ich habe mal eine Zeit in einem 4 Parteien Haus gewohnt. Da wurde die Fläche hinterm Haus gemeinsam genutzt. Ich persönlich habe das aber nie in Anspruch genommen. Die anderen Bewohner, wohnten schon alle viele Jahre da und kannten sich untereinander schon sehr gut. Sie hatten sich auch alle schon recht gut organisiert. Es war auch immer dieselbe Familie, die das Stück Rasen gemäht hat, da auch ihr Balkon einen direkten Zugang zur Rasenfläche bot. Wenn das alles funktioniert und eingespielt ist, ist das alles kein Problem.
Da wo ich jetzt wohne, gibt es auch 2 Parteien Häuser, wo sich beide Parteien den Garten Teilen. Manche nutzen Ihn gemeinsam, andere überlassen es dem, der sich damit eher identifizieren kann und wieder andere Teilen sich die Bereiche auf. Aber was ist, wenn man den Garten bisher immer gemeinsam genutzt hat, und dann jemand einzieht, dem das völlig am Arsch vorbei geht. Dann fangen nämlich die Diskussionen an, wer wann was macht. Und das sehe ich grade Tag täglich. Es kann in einer guten Gemeinschaft richtig gut funktionieren, aber sobald einer Quer treibt gibt es nur noch Probleme.
Ich habe inzwischen auch meinen eigen Garten und fühle mich da auch sehr wohl mit. Ich kann machen was ich will und wann ich will und muss mich mit niemanden auseinandersetzen, dafür muss ich eben alles selber machen, aber das macht man ja dann auch gerne.
Ich würde so ein Gemeinschaftsgartenkonzept bei uns eher kontraproduktiv halten. Zunächst einmal habe ich gar kein Interesse und gar keine Zeit für eine eigene Gartenparzelle und hätte keine Lust die ständig pflegen zu müssen. Dazu bin ich viel zu beschäftigt und meine Prioritäten liegen eindeutig anders.
Die, die Interesse daran haben, haben bei uns eine andere Regelung mit dem Vermieter abgesprochen. Die nutzen dann nämlich teilweise vor dem Haus die Fläche, um ein paar Blumen zu pflanzen und einen Vorgarten zu gestalten. Das sind aber eher die wenigsten und da dem Vermieter die Häuser in der ganzen Straße gehören, hat man da auch einen guten Überblick.
Die Fläche hinter den Häusern ist gar nicht für so eine parzellige Einteilung geeignet. In der Mitte steht nämlich ein großer Kinderspielplatz mit Sand, aber auch mit diversen Tischtennisplatten. Bei uns stehen gar keine Wäscheleinen auf dieser Rasenfläche, die Wäsche wird zu Hause im Keller oder auf dem Balkon getrocknet. Die Kinder brauchen ja auch Platz zum Spielen, der Platz müsste sonst geopfert werden. Ich bin zufrieden mit der Flächennutzung so wie sie ist. Ich würde es gar nicht anders haben wollen.
Ich muss sagen, dass ich mit dem Gemeinschaftsgarten schon sehr zufrieden bin, weil ich eine eigene Parzelle nicht haben wollte. Der Gemeinschaftsgarten hier ist auch recht klein, so dass für jeden nur ein winziges Stück herauskäme, wenn man das aufteilen würde. Deswegen würde das schon nicht gehen. Außerdem würde mich das Konzept sehr an Schrebergärten erinnern und so etwas würde ich nicht unbedingt haben wollen.
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