Plattdeutsch Wettbewerbe in Grundschule sinnvoll?
In meiner alten Heimat sind die Grundschulen angehalten auch Plattdeutsch zu lehren. Die Kinder machen jedes Jahr ein Wettbewerb. Da werden Geschichten auf Plattdeutsch geschrieben und vorgelesen. Damit will man das Plattdeutsche aus der Region erhalten.
Hier in der Gegend kenne ich das gar nicht. Auch wenn hier auf den Dörfern doch sehr viel Platt gesprochen wird. Aber die Kinder wachsen dann nur im Elternhaus durch Oma und Opa mit der Sprache auf. Schon die Eltern können kaum noch Plattdeutsch sprechen.
Wie sinnvoll findet ihr das Plattdeutsche in deutschen Grundschulen? Jede Gegend hat ja ihr eigenes Plattdeutsch und wenn man Richtung Köln sieht ist das Plattdeutsche sehr viel anders als im hohen Norden. Sollte man schauen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder Plattdeutsch beigebracht bekommen damit es auch erhalten bleibt?
Natürlich ist ein Dialekt für Kinder sinnvoll. Kinder, die auch einen Dialekt sprechen, entwickeln ein besseres Sprachverständnis und lernen leichter Fremdsprachen. Und wenn man darauf achtet, dass die Kinder durch Vorleben erfahren, wann der Dialekt angemessen ist, und wann man Hochsprache spricht, dann ist alles gut.
Ich glaube schon, dass es wichtig ist diese Dialekte zu erhalten und den von dir beschriebenen Wettbewerb finde ich eigentlich ganz süß. Meiner Meinung nach ist es schön so etwas zu erhalten, damit das Kind auch sprachliche Wurzeln hat, auf die es aufbauen kann. Dennoch lernt es in der Schule ja auch Hochdeutsch und sonstige Sprachen kennen. Ein solcher Wettbewerb mit einem Dialekt ist aber dennoch gut, damit dieser Dialekt nicht in Vergessenheit gerät.
Ich frage mich, wie sinnvoll so ein Konzept in Schulen mit höherer Migrantendichte ist, wo dann eh schlecht oder wenig Deutsch gesprochen wird. Ich denke da zum Beispiel an die Schulen im Brennpunktviertel meiner Stadt. Die wenigsten Kinder gehen dort in den Kindergarten, zu Hause wird kein Deutsch gesprochen, die Eltern können kaum Deutsch. Hinzu kommt, dass die Arbeitslosenquote in diesem Stadtteil im Vergleich zu anderen Stadtteilen am größten ist und die meisten Menschen hier Transferleistungen beziehen. Hinzu kommt das Stigma, wenn man dort wohnt. Die Kriminalitätsrate ist wegen der Perspektivlosigkeit auch nicht zu unterschätzen.
In so einem Fall wäre es doch besser, wenn man den Kindern Hochdeutsch beibringt, damit die das vernünftig lernen und sich nicht so stark auf irgendwelche Dialekte zu konzentrieren. Es ist so schon schwer genug, zu erreichen, dass die Kinder überhaupt irgendeine Form von Anschluss kriegen.
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