Für Neues immer etwas Altes gehen lassen?
Ich kenne es von vielen Frauen so, dass diese es bei neuer Kleidung so handhaben, dass ein altes Teil dafür gehen muss. Damit eben Platz ist und es nie zu voll im Schrank wird. Ich denke aber, dass man das auch auf andere Bereiche des Lebens ausweiten kann und eben immer ein altes Teil gehen lassen kann, wenn man sich etwas Neues zulegt.
Bei Büchern, CDs oder auch Handarbeitsmaterial könnte man das sicherlich auch so machen. Eine Freundin macht das mit Stoffen so. Da sie schon recht viele hat, muss dann immer ein Stoff gehen, den sie dann verkauft, wenn sie einen neuen entdeckt, den sie verarbeiten möchte.
Lasst ihr für Neues auch immer etwas Altes gehen? Handhabt ihr das nur bei Kleidung so oder auch bei anderen Dingen? Wobei habt ihr das schon so angewandt? Macht ihr das immer oder regelmäßig so? In welchen Bereichen macht ihr das?
Ich bin da, was die Kleidung angeht, wahrscheinlich ein krasses Beispiel, weil ich Minimalistin bin, aber ich handhabe das so, dass ich Kleidung nicht 1:1 austausche, sondern ich entrümpel mindestens einmal im Monat meinen Kleiderschrank und behalte wirklich nur das, was mich wirklich glücklich macht und was ich mindestens 1 mal im Jahr trage. Der Rest kommt ohne langes Überlegen verschenkt oder gespendet.
Bei allen anderen Dingen, wie Elektro- und Küchengeräten, bin ich aber großer Fan der Methode, dass man das alte entsorgt, wenn man sich ein neues zulegt. Allein aus Platz- und Ästhetikgründen her. Ein nicht zugerümpeltes Zuhause sieht nun einmal organisierter und schöner aus.
Bücher besitze ich schon lange keine mehr, da ich vor einigen Jahren ein Kindle geschenkt bekommen habe. Außerdem lese ich Bücher eh nie ein zweites Mal, weil sie dann ihren Zauber verloren haben. Deshalb gibt es für mich auch keinen Grund, sie aufzubewahren. Wir haben in der Stadt so schöne, als Bücher-Tauschbörse umgestaltete Telefonzellen, bei denen ich gelesene Bücher immer abgebe, damit jemand anders Freude daran haben kann.
Ich handhabe das nie so, manchmal kommt das durch Zufall vor, aber bewusst mache ich das zumindest bei Kleidung, Büchern oder ähnlichem nicht.
Meinen Kleiderschrank schaue ich so ca. einmal im Quartal durch, ob da noch etwas drin ist was weg kann, wenn mal ein Teil kaputt ist, dann kommt das direkt weg und dann gehe ich auch nicht sofort wieder los und kaufe etwas neues. , Natürlich ist mein Kleiderschrank im Laufe der Zeit voller geworden, aber überfüllt ist er bei weitem nicht, so das es auch nicht nötig ist immer ein Teil wegzuschmeißen, wenn ich mir ein neues kaufe.
Ähnlich ist es bei Büchern, ich mag da tatsächlich noch die klassischen Bücher, ich brauche da irgendwie die Haptik, da ich nicht 10 Bücher im Monat verschlinge hält sich das auch in Grenzen und ich habe keine riesige Büchersammlung. Ab und an schaue ich aber auch da mal durch, ob ein Buch weg kann.
Anders ist es natürlich, wenn ich mir neue Elektronik kaufe, dann wird wirklich Alt gegen Neu getauscht, was soll ich dann auch irgendwann mit einem dritten oder vierten Fernseher, der nur doof rumsteht.
Generell auch bei anderem Kleinkram wie Deko oder ähnlichem, das ich einfach von Zeit zu Zeit ausmiste und nicht, wenn ich irgendetwas Neues gekauft habe. So habe ich es im Laufe der Zeit geschafft deutlich zu reduzieren und nicht mehr anzuhäufen. Für mich wesentlich effektiver und so habe ich auch immer direkt wieder einen Überblick, was alles noch so ist, weil ich dann ja alles durchschaue.
Schön ist dann auch immer, das ich schaue, was ich von den Dingen noch verkaufen kann über ebay oder Kleinanzeigen und dann wird auch alles gleichzeitig eingestellt, häufig kann es ja doch noch jemand anderes für kleines Geld gebrauchen. Auch da ist es dann effektiver nicht immer nur ein Teil einzustellen, sondern mehrere Sachen gleichzeitig.
Ich finde nicht, dass das Konzept immer anwendbar ist. Bei elektronischen Geräten auf jeden Fall, denn schließlich braucht niemand zig Fernseher, Staubsauger, Mixer oder von mir aus auch Computer oder Smartphones. Auf bestimmte Einrichtungsgegenstände könnte das auch zutreffen. Ich kenne zum Beispiel niemanden, der zwar Gardinen hängen hat und dann noch zig Gardinen im Schrank liegen hat. Oder Teppiche eben. Ansonsten wird auch mal ein Schrank eher ausgetauscht, wenn kein Platz mehr da ist, oder eben die Couch.
Bei Kleidung sehe ich da aber nicht wirklich einen Sinn darin. Ich habe für eine Frau ziemlich wenig Kleidung, wie mir schon oft gesagt worden ist, wobei ich da aber absolut zufrieden damit bin. Ich kaufe Kleidung im Bedarfsfall und der Bedarf kann sich natürlich immer mal wieder ändern, je nach Situation und Umstände. Überspitzt gesagt, wenn ich schwanger wäre und daher neue Kleidung bräuchte, würde es doch keinen Sinn ergeben, wenn ich für jedes neue Teil ein altes Teil rauswerfen würde, zumal ja absehbar wäre, dass ich nach der Geburt irgendwann wieder in die alten Klamotten passe.
Kaputte Gegenstände und Geräte zu ersetzen sind das eine. Bestimmte Serien zu vervollständigen, das andere. Sicherlich habe ich mehr Kleidungsstücke als ich wirklich brauche. Aber sind auch nicht viele, Mittelmaß quasi. Wenn ich mir also zwei Oberteile kaufe, werfe ich doch nicht zwei andere Oberteile aus meinem Bestand. Ich bin doch froh, wenn ich Abwechslung schaffen kann.
Wäre ich auf dem Bau oder sonst wo beschäftigt, wo ich Arbeitsbekleidung oder Uniform tragen müsste, hätte ich einige Kleidungsstücke weniger im Schrank. Ich achte schon darauf, dass es nicht zu viel wird. Man stelle sich eine schuhverrückte Frau vor, die beim Ausverkauf vier Paar neue Schuhe erstand und nun vier Paar weggeben soll, die bereits in ihrem Bestand waren.
Da wird Diskussionsbedarf geweckt. Wenn ich ein neues Buch kaufe, trenne ich mich auch nicht von einem anderen, das ich bereits besitze. Dinge, die ich nicht brauche, kaufe ich sowieso nicht. Wie zum Beispiel Dekoschnickschnack oder andere Dinge, die für mich keinen wirklichen Zweck erfüllen.
Bei Kleidung habe ich mir dieses Prinzip inzwischen auch angewöhnt, weil es so viel einfacher und zeitsparender ist als diese großen Aufräumaktionen, die viele Leute ein, zwei Mal im Jahr in ihrem Kleiderschrank veranstalten. Gerade Basics kaufe ich eh oft als Ersatz für etwas schon vorhandenes und da ist dann natürlich klar, dass das alte Teil weg kommt wenn ich ein neues habe. Ansonsten schaue ich mich einfach um und finde fast immer etwas, das nicht mehr im besten Zustand ist oder, dass ich schon lange nicht mehr getragen habe und auch nicht plane in nächster Zeit zu tragen.
Bei Büchern handhabe ich das anders. Ich bewahre die gelesenen Bücher und die ungelesenen Bücher getrennt auf und in die Bibliothek kommen eh nur die gelesenen Bücher, die mir gefallen haben. Es kann also passieren, dass ich monatelang kein einziges gelesenes oder angelesenes Buch behalte.
Aber wie bescheuert ist es eigentlich wenn man Stoffe kauft und dann wieder verkauft? Was bringt das? Ich kaufe ja auch manchmal einen Stoff einfach weil er mir sehr gut gefällt und nicht weil ich für ein konkretes Projekt einkaufe, aber dann überlege ich mir doch irgendwann, was ich damit machen kann. Ständig Stoffe kaufen und wieder verkaufen ist doch total das Verlustgeschäft. Und wenn sich die Stoffe anfangen zu stapeln kauft man halt erst mal nichts mehr bis man die Stoffe alle verarbeitet hat.
Dass ich das immer so handhabe, würde ich nicht gerade behaupten. Aber ich versuche mich in vielen Bereichen meines Lebens an diese „Regel“ zu halten. Bei Kleidung handhabe ich es schon seit einigen Jahren so, dass für neue Sachen etwas altes gehen muss. Mein Platz ist schlicht begrenzt und selbst wenn ich mehr Platz hätte, muss man diesen Konsum von Kleidung irgendwann ein wenig eingrenzen. Ich besitze ehrlich gesagt viel zu viele Kleidungsstücke und könnte es einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren wenn noch mehr dazu kommen würden. Wenn ich mir also zum Beispiel ein neues Paar Schuhe gönne, muss dafür ein anderes ausziehen. Dieses wird dann entweder gespendet, an Freundinnen verschenkt oder verkauft.
Fast genauso handhabe ich es mit Büchern. Ich kaufe mir erst neue Bücher, wenn ich alle Bücher zu Hause gelesen habe. Und wenn ich das neue Buch kaufe, muss dafür eben ein anderes gehen. Eine Zeit lang habe ich nämlich wahnsinnig viele Bücher gekauft, ohne dass ich wirklich Zeit zum Lesen hatte. Die Bücher haben sich also ungelesen gestapelt und es kamen immer neue dazu. Diesem Verhalten musste ich einfach irgendwann einen Riegel vorschieben. Ähnlich verfahre ich übrigens auch mit Wolle (ich häkle im Winter nämlich hin und wieder): Es wird erst wieder neue Wolle gekauft, wenn die „alte“ verarbeitet ist.
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