Positive Momente eines Jahres schriftlich sammeln?

vom 28.12.2018, 09:37 Uhr

Eine Freundin hat nun zu Weihnachten ein Glas geschenkt bekommen, auf dem "Glücksmomente 2019" steht. Dazu gab es eine kleine Anleitung. Man soll das ganze Jahr über immer wieder positive Erlebnisse auf einen kleinen Zettel schreiben und diese in das Glas werfen. Am Ende des Jahres soll man das Glas dann leeren und schauen, welche positiven Momente man erlebt hat. Meine Freundin fand diese selbst gebastelte Idee sehr schön und ich muss auch sagen, dass es mir gut gefällt und ich überlege, so ein Glas auch für meine Gäste zu basteln, die Silvester zu Besuch kommen.

Was haltet ihr von der Idee die positiven Momente eines Jahres schriftlich zu sammeln und diese am Ende des Jahres nochmal anzusehen? Habt ihr das schon gemacht? Meint ihr, dass man überrascht ist, was man vielleicht schon an positiven Erlebnissen vergessen hat? Ist das durchaus hilfreich, sich nochmal vor Augen zu führen, was alles an guten Dingen im Jahr passiert ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Idee finde ich auch gut. Manche Menschen sehen am Ende des Jahres ja nur noch die negativen Dinge. Tatsächlich füllt sich so ein Glas aber sicherlich ganz schnell und wenn man dann am Ende des Jahres hineinsieht, dann kann man vielleicht über das ein oder andere nochmal angenehm schmunzeln und lächeln. Die Idee ist wirklich nicht schlecht, wobei ich auch so ein positiv denkender Mensch bin und mich an die guten Sachen in einem Jahr erinnere. Schriftlich habe ich deswegen noch keine positiven Momente festgehalten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also wenn ein Gastgeber tatsächlich auf die Idee kommt, so etwas für seine Gäste zu basteln, ist das in meinen Augen eindeutig ein Zeichen von grenzenloser Langeweile - halt das, was ich von einer Hausfrau erwarten würde. Wenn ich Gäste erwarte, dann habe ich alle Hände voll zu tun damit, die ganzen Speisen zuzubereiten und nach der Zubereitung alles wieder aufzuräumen, was ich für Chaos angerichtet habe. Ich hätte gar nicht die Zeit da noch irgendetwas zu basteln, aber gut. Wenn den Menschen langweilig genug sind, dürfen sie sich ja beschäftigen wie sie wollen.

Abgesehen davon ist das in meinen Augen ein Geschenk, das man aus Höflichkeit toll findet, aber das ansonsten verstaubt oder man direkt nach der Ankunft zu Hause in die Tonne wirft. Was will man damit bezwecken? Psychisch Kranke oder Demenzkranke auf die Sprünge helfen? Pessimisten "bekehren"? Ich würde mich über so ein Geschenk überhaupt nicht freuen und würde das direkt entsorgen. Ich bin auch so dazu in der Lage, mich an positive Dinge im Leben zu erinnern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Man muss kein Pessimist sein um sich an schlechte Dinge wesentlich besser erinnern zu können als an gute Dinge. Das liegt leider in der menschlichen Natur, dass die subjektive Wahrnehmung sich eher auf die negativen Erlebnisse konzentriert. War wahrscheinlich irgendwann mal zum Überleben wichtig, dass man negative Erlebnisse schlechter vergessen hat.

Von daher finde ich Achtsamkeitsübungen, bei denen man sich positive Erlebnisse bewusst macht, gar nicht schlecht, weil man damit längerfristig seine Art zu denken und Dinge wahrzunehmen schon beeinflussen kann.

Allerdings gibt es dafür diverse Apps, die ich aus mehreren Gründen wesentlich praktischer finde als ein Glas. Man hat die App meistens dabei und kann einen Tag schnell ausfüllen während man zum Beispiel in der Bahn sitzt oder irgendwo wartet. Und so ein Glas ist halt ein weiteres Ding, das dann irgendwo herum steht und das man irgendwann später entsorgen muss. Immer mehr Leute haben keine Lust mehr auf ein voll gestopftes Haus und versuchen sich von unnützen Dingen zu trennen. Gerade zum neuen Jahr werden sich viele wieder vornehmen minimalistischer zu leben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Für mich fällt es auch in die Kategorie "knuffige Pinterest-Idee, die in Wirklichkeit nur halb so toll ist". Die Idee ist niedlich und macht sich auch in Bastel- und Familienblogs um den Jahreswechsel herum gut, aber da haben die Leute auch weiße Teppichböden, eine megaschöne Handschrift und genügend Zeit und Muße, um schon mal 365 Zettelchen mit der Motivschere aus farblich aufeinander abgestimmtem Papier auszuschneiden und mit Washi Tape zu verzieren. Für mich sind das ehrlich gesagt reine Illusionen.

Das Prinzip, positive Erinnerungen und Erlebnisse zu dokumentieren, halte ich jedoch durchaus für sinnvoll. Je älter ich werde, desto mehr mache ich die Erfahrung, dass im Rückblick viele an sich schöne Erfahrungen im Alltagsgrau verschwinden und man sich nur noch an ein paar Jahres-Highlights wirklich erinnert. Aber dafür würde ich eher Tagebuch schreiben oder mich online nach Alternativen umtun, mit denen ich meine "Glücksmomente" zur Not auch in der U-Bahn dokumentieren kann, ohne dafür das Basteln anfangen zu müssen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Die Idee finde ich schon irgendwie nett, aber als Gastgeschenke würde ich das auch nicht unbedingt basteln wollen. Aber es ist schon richtig, dass man sich oft eher an die negativen Sachen erinnert, wenn man zurückblickend auf ein Jahr denkt und dafür ist so ein Glas oder auch ein Notizbuch oder was auch immer eine gute Idee. Machen kann man es sich ja auch selber, wichtig ist nur, dass man es auch tatsächlich nutzt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Barbara Ann hat geschrieben:Aber es ist schon richtig, dass man sich oft eher an die negativen Sachen erinnert, wenn man zurückblickend auf ein Jahr denkt

Aha und wem soll das bitteschön so gehen? Ich habe im letzten Jahr natürlich auch das eine oder andere an "Mist" erlebt, aber ich denke ausschließlich an die positiven Dinge im Leben. Man kann lernen sich entsprechend zu fokussieren und optimistischer zu denken, sonst wird man nur depressiv. Ich brauche keine Notizen, um mich an die schönen Dinge im Leben zu erinnern. Das schaffe ich auch von ganz alleine, ich bin schließlich psychisch gesund und nicht depressiv oder gestört.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Man muss doch nicht psychisch gestört oder depressiv sein, wenn man sich durchaus auch an Negatives erinnert. Es ist auf jeden Fall so, dass einem negative Erlebnisse besser im Gedächtnis bleiben, als positive - auch wenn man völlig gesund ist. Ich erinnere mich beispielsweise auch an hauptsächlich negative Ereignisse aus meiner Kindheit, auch wenn natürlich nicht alles schlecht war und ich auch schöne Momente hatte. Ich kann die Emotionen von den schlechten Ereignissen nach all den Jahren aber besser nachvollziehen.

An sich finde ich die Idee mit dem Glas ganz nett und es ist eine schöne Sache. Wenn man grundsätzlich gerne bastelt und seinen Gästen etwas selbstgemachtes mitgeben möchte, kann man das durchaus so machen. Ich würde mich sicher auch über so etwas freuen, auch wenn ich nicht weiß, ob ich es auch regelmäßig nutzen würde.

Ich versuche einfach jeden Tag bewusst zu leben und meinen Tag am Abend immer Revue passieren lassen. Ich denke dann auch immer bewusst darüber nach, wie ich den Tag erlebt habe und was mir Positives passiert ist. Mir ist es einfach wichtig, mich damit auseinanderzusetzen und mir bewusst zu machen, dass es jeden Tag etwas gibt, was positiv ist - auch dann, wenn man beispielsweise nach langer Zeit wieder dazu gekommen ist, sich seinem Hobby zu widmen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Dieses Konzept kenne ich von diversen Blogs unter dem Namen "Jar of Happiness", und ich finde die Idee eigentlich sehr schön und inspirierend. Ich habe damals die Anleitung gelesen, dass man jeden Tag eine positive Erfahrung, die man gemacht hat, auf einen Zettel schreiben und einwerfen soll, sodass man am Ende des Jahres tatsächlich 365 schöne Erinnerungen ausschütteln kann. Neben der Gesamtheit an netten Momenten ist vor allem der Gedanke tragend, dass man jedem auch noch so stressigen und vordergründig "schwarzen" Tag eine positive Kleinigkeit abgewinnen kann - und wenn es nur ein Sonnenstrahl war, der einen am Morgen geweckt hat.

Ich betreibe selbst ein Hobby, das ein ähnliches Ziel verfolgt. Mein privates Filofax-Journal ist nämlich auch eine Art "Positivtagebuch", wo ich jeden Tag mit einem denkwürdigen Ereignis in kreativer Form mit Beschriftungen, Zeichnungen, eingeklebten Stickern oder Papierchen festhalte. Das Jahr 2018 habe ich auf diese Art und Weise tatsächlich komplett dokumentiert, und auch 2019 bin ich noch lückenlos dabei. Etwas Aufwand ist es schon, aber da es gleichzeitig mein Hobby ist, gewinne ich dem viel Gutes ab. Ein einfacher Notizzettel geht sicherlich noch schneller, aber prinzipiell finde ich, dass jede Form des Positivtagebuchs es wert ist, ein wenig Arbeit hineinzustecken - denn die Übersicht am Ende des Jahres kann sich dann durchaus sehen lassen und ruft einige schöne Erinnerungen wach.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde die Idee großartig und vor allem als Geschenk finde ich das Glas wirklich toll. Ich werde im Internet recherchieren ob es ggf. eine Anleitung für so ein Glas gibt und werde es eventuell dieses Jahr zu Weihnachten verschenken. Ich finde nämlich, dass man die vielen schönen Momente manchmal einfach „vergisst“ und sich eher an das erinnert, was nicht so gut gelaufen ist. Wenn man dann aber am Ende des Jahres das Glas öffnet und die Zettel liest, wird man feststellen, dass man das Jahr über mehr positive Erfahrungen gesammelt hat als man dachte.

Ich finde das toll und eigentlich sollte man sich positive Gedanken viel öfter aufschreiben um Sie sich im Nachhinein neu ins Gedächtnis rufen zu können. Es ist ja mittlerweile erwiesen, dass das Führen eines Tagebuchs, oder eines Heftes in das man täglich schreibt, welche positiven Dinge einem den Tag über passiert sind, helfen kann glücklicher und zufriedener durchs Leben zu gehen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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