Welche Lernmethoden sind am effektivsten?

Nun ist es wieder so weit und meine Prüfungen zur geprüften Wirtschaftsfachwirtin finden statt. Die ganzen letzten Wochen waren sehr hart für mich, da sich alles nur noch um Lernen gedreht hat. Bei der Gelegenheit habe ich verschiedene Methoden des Lernens probiert, um zu herausfinden, wie ich am besten und effektivsten lernen kann. Ich habe mir kleine Merkzettel geschrieben, die ich dann zu Hause an den Orten aufgehängt habe, wo ich sie ständig sehe. Ich habe mir mein Lernstoff ebenso auf einen Band aufgenommen, denn ich dann zum Beispiel in der Badewanne oder unter dem Auto fahren gehört habe.

Klingt zwar komisch und sehr merkwürdig, jedoch muss ich zugeben, dass es was gebracht hat. Hat jemand von euch auch so was gemacht? Welche Methode findet ihr am effektivsten und warum?

Meines Wissens soll alles Lernen, das über den sogenannten Spacing-Effekt arbeitet, am effektivsten sein. Hierbei lernst du etwas und fragst es in unterschiedlichen Zeiträumen wieder ab, ähnlich wie das Karteikartensystem. Dadurch, dass es für das Gehirn verhältnismäßig unvorhersehbar abgefragt wird, bleiben die Informationen wohl besser an der Oberfläche. Genaueres müsste man aber bei Ebbinghaus nachlesen.

Deine Methode finde ich gut, weil du ja praktisch diesen Spacing-Effekt nutzt und zusätzlich verschiedene Sinneskanäle: Sehen und Hören. Außerdem nutzt du die sonst sinnlose Zeit des Autofahrens auch noch.

Ich habe immer ganz stur gelernt: die wichtigen Aufgaben abgeschrieben oder selbst gelöst: Learning by doing. Ich habe aber ein technisches Studium abgeschlossen, da lag der Schwerpunkt nicht auf dem Auswendiglernen.

Ich beginne den Lernprozess grundsätzlich damit, alle meine Mitschriften abzutippen, damit ich sie in elektronischer Form vorliegen hat. Das hat meiner Meinung nach mehrere Vorteile: Zum Einen kann ich alles deutlich lesen, was bei meiner Handschrift nicht immer möglich ist, wenn das Verfasste schon vor längerer Zeit aufgeschrieben wurde. Andererseits kann ich so mein Tablet nutzen, um zu lernen. Ich spare mir also Platz und Aufwand, denn ich finde es immer wieder lästig, mit einem Hefter zu lernen, in dem ich ständig hin und her blättern muss. Ein weiterer Vorteil beim Lernen mit Textdokumenten auf dem PC ist, dass man es sich mit der Sprachausgabefunktion vorlesen kann und somit den auditiven Wahrnehmungskanal anregt. Damit hast du ja auch schon positive Erfahrungen gemacht.

Ich habe im letzten Monat 5 Klausuren geschrieben und für alle so gelernt, für zwei habe ich zusätzlich Literatur zu Hilfe genommen, besser gesagt jeweils nur ein Buch, welches einen Gesamtüberblick über das Thema gibt. Diese beiden Klausuren habe ich schließlich besonders gut absolviert, das kann aber auch daran liegen, dass die im dazugehörigen Seminar behandelten Themen mich besonders interessiert haben. Dennoch denke ich, dass Lesen immer ein guter Zusatz ist. Zu Schulzeiten, als das Abitur bevorstand, habe ich auch für ein Fach A3 Blätter beschrieben und in meinem Zimmer an meinen Kleiderschrank geklebt und damit gelernt.

Das kann man nicht pauschalisieren. Das ist definitiv vom Einzelfall abhängig. Ich persönlich bin der audio-visuelle Lerntyp. Daher hilft es mir sehr, wenn ich alle Informationen zusammenfasse, teilweise farblich die wichtigen Stellen markiere und entweder die Informationen auf Audio quatsche und mir so parallel zum Lesen oft anhöre oder aber mir selbst alles laut vorlese.