Weizen als Sattmacher ansehen?

Gestern habe ich im Fernsehen gesehen, dass ein Mann morgens fragte, wo denn seine Aufbackbrötchen wären. Die Frau meinte, dass diese aus Weizen bestünden und Weizen sei böse und käme ihr nicht ins Haus. Der Mann war aber der Ansicht, dass Weizen satt machen würde und bestand auf seine Brötchen.

Ich muss sagen, dass ich selbst immer eher das empfinden habe, dass Weizen nur sehr kurz satt macht und ich danach schnell wieder Hunger habe. Daher esse ich doch lieber Dinkel oder Roggenbrötchen. Ich meine auch, dass immer wieder gesagt wird, dass Weizen gar nicht so gesund ist und man bei einer Diät lieber Vollkornprodukte essen sollte. Stimmt es wirklich das Weizen ein Sattmacher ist? Ist bei mir eine Ausnahme, dass mich Weizen nicht länger satt macht?

Wieso sollte Weizen ein Problem sein? Du schreibst selbst, dass Vollkorn mehr sättigt. Was hat das aber nun mit Weizen zu tun? Schließlich bekommt man auch Vollkornweizenmehl und Weizenvollkornbrot und -brötchen. Dinkel oder Roggen sättigt auch nicht besser als Weizen, wenn diese Mehle nicht Vollkorn sind.

Aus was bestehen Vollkornprodukte deiner Meinung nach denn? Die bestehen zum größten Teil auch aus Weizen, nur sind die Körner nicht geschält und das Mehl enthält deshalb unter anderem mehr Ballaststoffe und ist dunkler.

Wenn du in der Bäckerei ein Roggenbrötchen oder Dinkelbrötchen oder etwas in der Art kaufst bekommst du in Wirklichkeit meistens ein Produkt, das auch verschiedenen Mehlsorten besteht und rate mal, was da auch dabei ist? Genau, Weizenmehl. Ich werde davon aber nicht schneller satt, das hängt eher davon ab, wie fest oder locker der Teig ist.

Der Glaube an den bösen Weizen basiert auf pseudowissenschaftlichen Büchern und einer Lebensmittelindustrie, die natürlich gerne auf den Hype aufspringt, weil sie so teurere verarbeitete Lebensmittel ohne Weizen verkaufen kann. Immerhin hilft das den ganz wenigen Leuten, die tatsächlich keinen Weizen vertragen.

Klar ist Weizen ein Sattmacher. Ich wüsste jetzt auch keinen Grund wieso Dinkel oder Roggen mehr sättigen sollte, es sind doch alles sehr ähnliche Getreidesorten. Dass du von Weizen nicht satt wirst kann ich mir so erklären, dass du Dinkelvollkorn und Roggenvollkornbrötchen isst und mit normalen Weizenbrötchen ohne Vollkorn vergleichst. Oder die Roggen/Dinkelbrötchen sind einfach größer. Dann liegt das aber nicht an der Getreideart sondern am Vollkorn.

Das kommt wahrscheinlich immer auf die Person und auf den Stoffwechseltyp an. Ich habe festgestellt, dass Weizen mich immer sehr schnell und vor allem auch langfristig sättigt. Brot und Brötchen halten mich sehr lange satt, genauso wie Bagel und vor allem Nudeln oder Burger und auch Pizza. Ich kenne aber auch Personen, bei denen das genau andersrum ist.

Eine Bekannte von mir verzichtet beispielsweise immer generell auf Brot und Brötchen weil sie meint, davon nie satt zu werden. Sie mein, dass sie Unmengen davon essen kann, wobei sie trotzdem nie richtig befriedigt ist und schon nach kurzer Zeit wieder Hunger bekommt. Dafür wird sie wiederum von Suppen satt, was bei mir grundsätzlich nicht der Fall ist.

Also mich persönlich macht Weizenmehl auch nur kurzfristig satt. Gerade bei Brötchen könnte ich 3 oder 4 Brötchen hintereinander essen und ich hätte immer noch Hunger. Daher verzichte ich sowieso auf Brot oder Brötchen so weit es geht und ziehe andere Speisen vor. Ich finde Essen befriedigender, was auch wirklich satt macht, auf alles andere kann ich verzichten.

Ich esse im regelmäßigen Wechsel Weizen- und Mehrkornbrötchen am Morgen und habe nicht den Eindruck, dass der sattmachende Effekt sich großartig unterscheidet, wenn die Menge einigermaßen identisch ist. Mir sind die Abwechslung und der Geschmack wichtig, und deswegen mag ich auch beides gleichermaßen. Auch andere Weizenprodukte wie Nudeln, Pfannkuchen, Kekse und Co sättigen mich eigentlich ausreichend. Man sagt zwar immer, dass Vollkorn länger vorhält und noch dazu für den Körper gesünder ist, aber ich glaube, dass nichts dagegen spricht, auch ein gewisses Maß an Weizenprodukten in seine alltägliche Ernährung zu integrieren.