Zwei Jahre Haft für Bild mit Köpfen genug?

Ich bin da voll auf deiner Seite Juri. Einen Buchhalter verknackt man in über 100.000 Fällen zur Beihilfe, dabei hat er wahrscheinlich nur seinen Job gemacht. Es ist auch keinen Geheimnis, dass viele den Nazis gedient haben, weil sie Angst um ihr eigenes Leben hatten. Man weiß heute ziemlich genau, wie man gegen eigene Leute vorgegangen ist, die sich gegen das Regime gestellt haben. Das haben wir ja sogar noch vor ein paar Jahrzehnten in der DDR miterleben dürfen. Dass es da mehr als genug Menschen gibt oder gegeben hat, die dann lieber ihren Job machen, als gefeuert, verurteilt oder dann eben im dritten Reich sogar umgebracht zu werden, ist denke ich verständlich.

Sich dann aber wissentlich mit dem Resultat einer Gräueltat ablichten zu lassen und das dann noch mit der Öffentlichkeit zu teilen, ist für mich das Allerletzte. Und diese Person dann juristisch so in Watte zu packen, ist ein Schlag ins Gesicht für alle Geschädigten und deren Verwandten. Wenn man einen Buchhalter an den Pranger stellt, der vielleicht aus Angst gehandelt hat, dann muss man diesen Menschen wohl noch viel mehr bestrafen. Zum einen für eine Beihilfe zum Mord, da man ja nicht ausschließen kann, dass er nicht dabei war. Und zum anderen, und das ist für mich noch viel schlimmer zu bestrafen, für das Propagieren dieser Tat oder dem Resultat dieser Tat. Für mich gehört dieser Mensch eh nicht mehr nach Deutschland. Soll er schön mal da bleiben wo er sich für entschieden hat und im höheren Alter, sofern er das erlebt, in einer Lehmhütte mal darüber nachdenken, was er falsch gemacht hat.

Im Dritten Reich war man einfach durch Geburt Teil des Regimes. Da hatte man nicht immer so viel Auswahl. Viele ausländische Militärs mussten zugeben, dass sie sich kaum anders verhalten hätten. Dagegen war der IS ein reines Zweckbündnis. Hier konnten die Leute aus dem Ausland frei wählen, ob sie mitmachen wollten oder nicht. Es gibt auch genug Kämpfer, die den IS schon vorher verlassen haben.