Welche Bücher werden eurer Meinung nach überschätzt?
Es gibt ganz viele Bücher, die ich gelesen habe, weil sie in den Bestseller-Listen waren oder sind, die extrem gehyped und mir auch oft empfohlen wurden und die ich im Endeffekt richtig schlecht fand. Dazu fahren mir als erstes die ganzen Stieg Larsson Bücher ein - Verblendung, Vergebung und wie sie noch alle heißen. Ich weiß gar nicht, ob ich die Bücher oder die Filme schlechter finden soll.
Auch nie verstanden habe ich den Hype um "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Dieses Buch fand ich eher ziemlich langweilig. Auch "Axolotol Roadkill" fand ich alles andere als gut. Welche Bücher werden eurer Meinung nach völlig überschätzt und weshalb?
Von diesen ehemaligen Bestsellern habe ich in den letzten Jahren auch einige gelesen oder zumindest angelesen, weil die gerne für die Tauschbibliothek gespendet werden. Ich habe die meisten wieder zurück gebracht und nur wenige behalten und habe mich bei vielen schon gefragt, warum die so populär waren.
Wobei Bestseller Listen ja aber nicht unbedingt bedeuten, dass die Bücher auf diesen Listen geschätzt werden und als hochwertig gelten. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass jemand "Shades of Grey" gekauft hat und gedacht hat, dass das ein literarisches Meisterwerk sei. Oder "Twilight". Diese Serie gewinnt regelmäßig die "overrated books" Abstimmungen, aber ich glaube, dass heute selbst viele Fans eingesehen haben, dass diese Bücher nicht wirklich gut sind.
Für mich fallen in die Kategorie der überschätzten Bücher viele sogenannte Klassiker. Natürlich muss man den veränderten Schreibstil und die veränderten Lesegewohnheiten bedenken und den gesellschaftlichen Kontext und so weiter, aber selbst wenn man das alles mit in Betracht zieht hat man nicht selten einfach eine Geschichte, die nicht besonders spannend ist. Und möchte ich eine langweilige Geschichte lesen nur weil die von einem bekannten Autoren vor Jahrzehnten geschrieben wurde? Definitiv nicht.
Ich muss sagen, dass ich auch schon Bücher gelesen habe, die in den Bestsellerlisten weit oben standen und die ich auch interessant fand. Am Ende musste ich für mich persönlich aber sagen, dass ich fand, dass sie überschätzt werden. Ich kann gar nicht alle benennen, aber spontan fällt mir da auch die Twilight-Serie ein. Außerdem hatte ich dieses Gefühl bei "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann. Das Buch fand ich für mein Empfinden recht langweilig, obwohl das Thema für mich schon spannend war.
Die Trilogie von Larsson fand ich eigentlich ganz gut und auch den zweiten Band vom Hundertjährigen stellenweise ziemlich lustig und skurril. Vielleicht bin ich ja einfach zufriedenzustellen oder habe ein schlichtes Gemüt. Ich denke aber nicht, dass jemand sie als sehr hochwertig einstufen würde, was eher auf das Prädikat" überschätzt" zutreffen würde. Aber wahrscheinlich ist es an dieser Stelle im Sinne von beliebt oder populär gemeint.
50 Shades of Grey habe ich mal durchgeblättert und streckenweise gelesen, das fand ich auch ganz schlimm, für mich war das ein dümmliches Geschreibsel einer verklemmten, aber willigen und älteren Frau, die sich einen sehr schlichten Softporno mit unglaublich blöden Charakteren zusammengeschrieben hat. Ich werde nie verstehen, dass Frauen sowas lesen.
Für mich persönlich als Endkonsumentin, die keinerlei Ambitionen auf ein privates Literaturstudium hat und auch Bücher nicht zum Angeben liest, sind ebenfalls manche Werke der Weltliteratur für mich persönlich überschätzt. Wobei vielleicht überschätzt hier der falsche Begriff ist, denn es würde bedeuten, dass ich einem Buch seinen Wert abspreche. Wahrscheinlicher liegt es daran, dass mir der Zugang fehlt, als Beispiel fällt mir "Früchte des Zorns" ein. Auch wenn das Ding den Nobelpreis eingeheimst hat, habe ich beim Lesen der ersten dreißig Seiten nicht verstanden warum. Das kann aber auch am Alter und an einem damaligen Desinteresse an Americana gelegen haben.
Hängt das nicht eher vom persönlichen Geschmack ab? Ich musste in der Schule diverse Bücher lesen, angefangen bei Lessing und Fontane und ich fand diese Bücher immer total grausam und schrecklich, wobei meine Deutschlehrer aber immer voll begeistert davon gewesen sind. Ist eben alles relativ und subjektiv.
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