Job annehmen, in Hoffnung bald etwas Besseres zu finden?
Als ich in meine jetzige Stadt gezogen bin, ging alles sehr kurzfristig, da ich erst kurz vor Vorlesungsstart eine offizielle Zusage für meinen Studienplatz bekam. Ich hatte mir dann in kurzer Zeit eine WG und einen Nebenjob suchen müssen. Von daher war ich da auch nicht allzu wählerisch, was den Job anging und hatte zwar nicht den erstbesten angenommen, aber einen, der für mich in Ordnung war.
Ich hatte mich dann aber trotzdem weiter beworben und dann auch eine Zusage für einen wesentlich besseren Job bekommen, der auch meinen persönlichen Interessen entspricht. Somit hatte ich dann nur einen Monat bei dem ursprünglichen Job gearbeitet und dann gewechselt.
Habt ihr auch schon einmal einen Job angenommen und ausgeübt, in der Hoffnung, so schnell wie möglich etwas Besseres zu finden? Würdet ihr das überhaupt machen oder euch einfach so lange bewerben, bis ihr dann quasi euren Wunschjob bekommen würdet? Letzteres kann man sich ja nicht immer leisten, wenn man auf das Geld angewiesen ist.
In der Situation war ich noch nie, dass ich tatsächlich den erstbesten Job angenommen habe oder annehmen musste. Sicherlich war ich im Studium auch mal in Situationen, wo es finanziell eher knapp war und ich das Geld hätte gebrauchen können. Ich bin aber ein Mensch, der langfristig denkt.
Soll heißen, dass ich die Gelegenheit gehabt hätte, Jobs sofort zu bekommen, die aber unzumutbar gewesen sind was die Arbeitszeiten, die körperliche Belastung und die Arbeitsbedingungen (und Bezahlung sowieso) waren. Das hätte sich früher oder später negativ auf meine Stimmung, auf meine Gesundheit, auf meine Leistungsfähigkeit und auch auf das Studium ausgewirkt, was ich nicht riskieren wollte. Dies hätte langfristig gesehen auch negativ auf meine zwischenmenschlichen Beziehungen gewirkt, sodass ich in so einem Fall lieber etwas länger suche. Ich bin in dieser Hinsicht sehr von meinem Partner unterstützt worden, sodass ich die Zeit dennoch gut überbrücken konnte.
Ich denke, dass so etwas immer von der jeweiligen Situation abhängt. In deiner Situation konntest du es ja kaum anders machen, weil du auf das Geld angewiesen warst, was der Job dir gebracht hat. Und wenn man es natürlich nicht weiß, ob und wann man einen besseren Job findet, dann ist es schon gut, wenn man einen Job hat, der einem Geld bringt, damit man über die Runden kommt.
Zum Glück stand ich selber noch nicht vor der Frage, aber ich denke, dass ich ähnlich agieren würde. Wenn der Job ja auch in Ordnung war, dann ist es ja schon mal wichtig und darauf würde ich bei aller Not wohl schon achten, dass ich keinen Job annehme, der für mich einfach untragbar wäre. Aber wenn ich einen Job annehmen müsste, in dem ich nicht vollständig zufrieden wäre, dann würde ich schon auch noch weitersuchen.
Bei einem Nebenjob den ich für das Studium oder ähnliches benötige und wo es tatsächlich nur darum geht schnellstmöglich Geld zu verdienen wäre ich sicherlich nicht wählerisch gewesen und hätte das erste angenommen, was für mich in Ordnung gewesen wäre. Ich hätte dennoch jeden x-beliebigen Job angenommen, sondern zumindest geschaut, das er im großen und ganzen passend gewesen wäre. Dennoch hätte ich dann weiter geschaut, bis ich etwas finde, was ich wirklich machen mag und wo alles stimmt.
Für einen langfristigen Job würde ich das aber nicht machen, da fange ich nichts in Vollzeit an und versuche dann nebenbei etwas anderes zu finden, bei einem Vollzeitjob muss für mich dann schon alles passen und ich mir auf vorstellen können, das ich dort Jahre bleiben mag. Es macht für ich keinen Sinn, dann 2-3 Monate vielleicht in einem Job zu sein, den ich eigentlich nicht machen mag, mir dann nebenbei noch den Stress anzutun und weiterhin Bewerbungen zu schreiben und versuchen unauffällig Bewerbungsgespräche unterzubringen. Außerdem möchte ich auch einfach in meinem Lebenslauf keine 2-3 Monate stehen haben, weil ich dann wieder gewechselt habe, da bin ich tatsächlich lieber 2-3 Monate länger arbeitslos und suche weiter.
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