Leben ohne Herd und Kühlschrank für Single-Haushalt komisch?

Ramones hat geschrieben:Mich würde es ja unglaublich nerven, wenn mein erwachsenes Kind ständig bei mir auf der Matte stehen würde um meinen Kühlschrank leer zu machen und bei mir zu essen. Ich denke, dass man das schon irgendwann selber im Griff haben muss.

Meine Mutter ist tot und mein Vater ein alter Mann, der gerade noch so alleine zurechtkommt. Von daher sieht es schlecht bei mir aus, mich noch bei meinen Eltern durchzuschmarotzen, was gekochtes Essen oder Lebensmittel im Allgemeinen angeht. Zwar habe ich selber keine Familie, für die ich gesundes Essen heranschaffen und auch eine gesunde Esskultur vorleben möchte, aber ich empfinde Herd und Kühlschrank als unverzichtbaren Teil einer Wohnungseinrichtung, zumindest in unserer Kultur und Ära.

Ich finde einfach, dass es bequemer ist, zumindest einen grundlegenden Vorrat an Lebensmitteln im Haus zu haben, und dazu gehören für mich auch Produkte, die man kühlen muss. Ich bin berufstätig, ich habe keine Zeit, meinen Yoghurt und meine Tiefkühlpizza einzeln aus dem Supermarkt heimzuschleppen. Und selbst wenn ich keine große Köchin bin, so muss ich die TK-Produkte im Regelfall irgendwie erhitzen und sehe auch nicht ein, wieso ich das auf dem Heizkörper oder dem Wäschetrockner machen soll, wenn es das praktische Gerät namens Herd gibt.

Nur kalt zu essen wäre mir zu trist, und Fast Food als Ersatz für eine traditionelle warme Mahlzeit geht ein paar Jahre gut, aber spätestens, wenn sich die 40 nähert, schlägt der Fraß auch auf die Gesundheit, ganz zu schweigen von den immensen Kosten. Ich habe auch keine Lust, mein ganzes Geld zu verfressen, weil ich mir nicht mal eine Suppe selber zubereiten kann.

Ein Kühlschrank mit Gefrierfächern, eine vernünftige Koch- und Backvorrichtung gehören für mich zu einem modernen Haushalt. Ich selbst lebe inzwischen auch allein, möchte aber alle das niemals missen. Schrecklich, wenn der Kühlschrank einmal kaputt ist und man täglich auf Nahrungssuche gehen muss. Haben ja sicher viele Menschen schon mindestens einmal erlebt. Passiert mir so etwas, kümmere ich mich so schnell wie möglich um Ersatz oder Reparatur.

Meine Tochter studiert bei der Bundeswehr und hat eine Stube für sich allein. Das erste, was sie sich dafür anschaffte, war ein Kühlschrank. Sie hat viel Geld zur Verfügung und kaum finanzielle Verpflichtungen. Daher geht sie öfter zum Essen oder bemüht den Lieferdienst. Aber ohne Kühlschrank käme sie gar nicht klar. Das geht bei ihr ja schon mit dem Frühstück los. Getränke stelle ich auch niemals kalt. Jedenfalls kein Wasser, Softdrinks gibt es bei mir nur äußerst selten. Allerdings liebe ich es im Sommer Sprudelwasser mit Eiswürfeln zu trinken.

Am Wochenende dann mache ich mir immer eiskalte Milchshakes mit gefrorenen Früchten. Wenn ich gute Essensreste habe, friere ich die ein und esse sie dann zum Mittag im Büro usw. Die Erfindung des Kühlschrankes war für die Menschen schon ein Segen und gerade die, die nie einen hatten, wussten ihn später um so mehr zu schätzen, als sie sich den endlich leisten konnten. Über das Kochen und Backen muss ich nicht viel Schreiben. Ich mag keine Fertiggerichte und koche für mein Leben gern und immer sehr abwechslungsreich und auch gesund.