Dozent 'verpetzt' Studenten bei Studiengangsleitung

In Als junger Dozent besonders viel Wert auf Disziplin legen habe ich schon einen meiner Dozenten angesprochen, der noch relativ jung ist und bei dem ich immer das Gefühl habe, dass er die Macht, die er gegenüber uns Studenten hat, ausnutzen muss. Anstatt dass er mit uns wie mit Erwachsenen umgeht, behandelt er uns also eher wie Grundschulkinder. Seine Vorlesungen hält er eigentlich gar nicht so schlecht, es sind viele praktische Übungen dabei und ich lerne bei ihm eigentlich immer relativ viel, auch wenn es meiner Meinung nach etwas schneller voran gehen könnte. Womit ich nicht ganz klarkomme ist seine Ausdrucksweise.

Er redet nämlich immer so, als wären wir zu blöd, um einige Dinge zu verstehen, weswegen er die Dinge, die nicht zu seiner Vorlesung gehören und er uns nicht beibringen muss, immer als „Magie“ bezeichnet, die wir nicht verstehen müssen, weil sie ja so kompliziert ist. Außerdem bezeichnet er jeden kleinen Fortschritt immer mit Adjektiven wie „super mega bombastisch toll“, auch wenn es sich nur darum handelt, dass wir in einer gewissen Programmiersprache „Hello World“ ausgegeben haben – also etwas, mit dem man die wenigsten von uns noch begeistern kann.

Worum es mir aber eigentlich geht, ist, dass er wie gesagt eben sehr auf Disziplin und Ordnung in seinen Vorlesungen achtet und wenn auch nur einer mal kurz etwas seinem Nebensitzer ins Ohr flüstert, dann verpetzt er den Studenten sofort bei unserer Studiengangsleitung. Das wussten wir bisher nicht, aber wir haben ihn vor kurzem durch Zufall dabei gesehen. Und ich muss sagen, dass es auch absolut zu seinem Charakter passt und in das gesamte Bild, das mein Kurs und ich von ihm haben.

Nur frage ich mich, was das bringen soll. Abgesehen davon, dass wir bei ihm im Gegensatz zu anderen Vorlesungen immer relativ brav sind und es sich wirklich um Kleinigkeiten handelt, worüber es sich dann bei der Studiengsleitung beschwert, verstehe ich nicht, was er damit erreichen will. Erwartet er vielleicht, dass unser Studiengangsleiter uns zurecht weißt? Ich glaube selbst wenn er das tun würde, würde das nichts an dem Verhalten mancher meiner Mitstudenten ändern und das sollte unserem Dozenten auch klar sein. Außerdem kann er uns doch direkt sagen, wenn er mit etwas ein Problem hat, anstatt sofort zur nächsthöheren Instanz zu rennen.

Was haltet ihr davon? Habt ihr auch schon einmal mitbekommen, dass ein Dozent die Studenten verpetzt hat oder ist das an normalen Universitäten sowieso anders als an der dualen Hochschule und die Dozenten interessiert es nicht, wenn mal ein Student in seiner Vorlesung nicht aufpasst? Was glaubt ihr wollen die Dozenten erreichen, wenn sie mit der Studiengangsleitung darüber sprechen?

Ihr habt den Dozenten beim Studiengangsleiter gesehen. Ist das so ungewöhnlich, dass sich diese zwei Personen unterhalten? Wisst ihr genau, dass er sich bei diesen Gesprächen über euch beschwert? Wenn ja, dann muss ja der Studiengangsleiter mit euch gesprochen haben. Ansonsten sind es doch nur Vermutungen von euch.

Wobei ich mich frage, was es mit Macht ausspielen zu tun hat, wenn ein Dozent auf Disziplin und Ordnung bedacht ist. Wäre es euch lieber, wenn er einfach sein Programm abspult und ihm egal ist, was ihr dabei mitbekommt und was nicht? Solche gleichgültigen Lehrkräfte gibt es doch genug in Deutschland und da sollte man froh sein, wenn man engagierte Leute hat.

Ich frage mich, inwiefern da überhaupt Beweise vorliegen oder ob es sich hier nur um Vermutungen handelt. Abgesehen davon ist es doch völlig normal, dass die Dozenten untereinander Kontakt haben, sich auch mal unterhalten und sich auf dem Flur begegnen, schließlich kooperieren die ja bis zu einem gewissen Grade auch. Abgesehen davon kann es ja auch sein, dass der Studiengangsleiter mit dem Dozenten gesprochen hat wegen irgendetwas, was mit der Lehre und Organisation der Lehre an sich zu tun hat.