Gentests bei Flüchtlingen zur Altersbestimmung einsetzen?
Es kommt ja vor, dass Flüchtlinge ohne Papiere beispielsweise in Deutschland auftauchen und angeben, minderjährig zu sein, um dadurch bestimmte Vorteile zu bekommen. Die Behörden haben es nicht immer leicht, das Alter tatsächlich beweisen oder feststellen zu können. Daher wurde auch schon diskutiert, ob man die Handknochen röntgen lassen könnte zur exakten Altersbestimmung, die ja auch nicht immer präzise sein soll.
Ein Genetiker hat nun einen Gentest entwickelt, mit dem man nicht nur das exakte Lebensalter (bei jungen Menschen maximal 1-2 Jahre Abweichung, bei Menschen ab 60 Jahren bis zu 10 Jahre Abweichung), sondern auch die verbleibende Lebenszeit feststellen können soll. Meint ihr, dass es sinnvoll wäre so einen Gentest zur Altersbestimmung bei Flüchtlingen ohne Papiere durchführen zu lassen? Oder seid ihr da eher skeptisch?
Täubchen hat geschrieben:einen Gentest entwickelt, mit dem man nicht nur das exakte Lebensalter (bei jungen Menschen maximal 1-2 Jahre Abweichung, bei Menschen ab 60 Jahren bis zu 10 Jahre Abweichung)
Abgesehen davon, dass ich das Wort exakt anders verstehe, wäre ein solcher Test doch eine gute Sache. Ein Gentest ist ja im Gegensatz zu einer Röntgenuntersuchung nicht gesundheitsschädlich. Es müsste natürlich gesichert sein, dass nur das Alter ausgewertet wird und nicht auch andere Daten, die vielleicht bei dem Test anfallen, wie etwa die Anfälligkeit für Krankheiten, Gendefekte und Ähnliches. Außerdem muss gewährleistet sein, dass der Test sicher ist, sich also wirklich im Ergebnis maximal um zwei Jahre vom wirklichen Alter unterscheidet. Außerdem sollte er nur im Zweifelsfall angewendet werden, also nicht bei offensichtlich minderjährigen Personen.
Leider kann kein Gentest sagen, wer Terrorist ist. Ein Pass kann dies auch nicht, aber damit wären Abschiebungen und Zuordnung wesentlich einfacher. Eigentlich dürfte niemand mehr ohne Pass über unsere Grenzen. Wir erinnern uns noch an den Monat, wo 70 Prozent aller Flüchtlinge ohne Pass waren. Gleichzeitig hatten laut einer Studie der Bundesagentur 70 Prozent immer ihr Smartphone dabei. Vielleicht sollten wir in Zukunft Handys und Pässe fest miteinander verbinden.
Eigentlich müssten wir so etwas nicht brauchen. Von den Kosten war übrigens auch nichts zu lesen. Er wäre auf jeden Fall einfacher als das Röntgenverfahren. Für mich wäre es bestenfalls eine Notlösung und kein Ersatz für sichere Grenzen, wo ohne Pass niemand weiterkommt.
Für mich wäre ja jetzt mal nicht nur das Alter interessant, sondern man muss doch auch die genaue Identität der jeweiligen Person feststellen können und das können solche Gentests wohl nicht. Und wenn bei mir einer ohne Papiere käme und würde sagen er wäre ein 17-jähriger Syrer oder Afghane, dann würde ich diese Leute zur Identitätsklärung doch kurzerhand an die jeweilige Botschaft oder an das Konsulat weiterleiten. Die haben doch gute Kanäle um das zu klären und da müssen die eben mal Überstunden machen, denn dafür sind die doch schließlich da.
Ich weiß nicht, ob ein Gentest wirklich rechtlich machbar ist. Ist das sowas ähnliches, wie die Geschichten mit dem Röntgenbild, wo die einen sagen, ja das sollte gemacht werden und die anderen sagen nein, das sei ein Recht in die Privatsphäre und Gesundheit? Wobei ich das minimale Röntgen, er oder sie wird ja nur einmal kurz geröntgt und nicht ständig, vollkommen in Ordnung finde.
Ich habe mir aber sagen lassen, dass dies nur eine Eingrenzung des Alters darstellt, was ich aber nicht schlimm finde. Wenn eine Eingrenzung von 10 Jahre möglich ist und derjenige meinte, er sei 15 und das Bild aber im Schnitt zwischen 20 bis 25 Jahre zeigt, dann ist doch schon der Fall eindeutig klar.
Ein Gentest, wie auch immer der ablaufen soll, wäre aber auch keine verkehrte Angelegenheit. Wer sich weigert, darf keine Geldleistungen mehr bekommen. Es kann eben auch nicht sein, dass man sich als Staat auf der Nase herumtanzen lassen muss und jeden das Geld als Sozialleistung geben muss und sich mit Mehridentitäten und Alterslügen verarschen lassen kann. Das geht nicht.
Es muss eine Identitätsklärung gewährleistet werden und da muss man sich auch nicht wundern, dass immer mehr fordern, dass Gentests angewandt werden usw. Es lügen eben auch zu viele, weil die Privilegien als Jugendliche hoch sind und die Hürden zum abschieben etc. ebenfalls.
Aber welche Kosten kommen auf uns zu? Was kostet der Gentest? Was kostet die Rönthgenuntersuchung? Wenn ein Hartz-IV-Bezieher seine Daten nicht nachweisen konnte, dann bekam er eben nichts. Damals drohte angeblich der Kollaps des Sozialstaates. Heute droht der noch viel mehr. Terrorismus und Clan-Kriminalität war bei Hartz IV kein Thema. Eigentlich müsste jeder abgeschoben werden, der keinen Pass hat.
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