Lieblingstier noch nie im echten Leben gesehen?
Eine Freundin von mir liebt Giraffen sehr, obwohl sie das afrikanische Säugetier noch nie im echten Leben gesehen hat. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es auch nicht mehr so viele Giraffen, da diese Tiere vom Aussterben bedroht sind. Nach Afrika reisen möchte meine Freundin auch nicht, wobei sie auch nicht in den Zoo möchte, obwohl sie gerne eine Giraffe im echten Leben sehen möchte.
Ihr Partner meint, dass Giraffen nicht ihre Lieblingstiere sein können, weil sie noch nie eine echte Giraffe gesehen hat. Ich finde, dass man sein Lieblingstier nicht im echten Leben gesehen haben muss. Was denkt ihr darüber? Muss man ein bestimmtes Tier im echten Leben gesehen haben, damit man es als Lieblingstier bezeichnen kann?
Ich finde nicht, dass man ein Lieblingstier zwingend gesehen haben muss im echten Leben. Natürlich wäre es schön und für einen selber ja auch eine Bereicherung, aber wenn man es nicht kann, weil es nur noch wenige Tiere der Art gibt und man nicht hinkommen kann, muss man eben damit leben, aber das sagt ja nichts über die Begeisterung zum Tier aus. Das Lieblingstier kann man auch als solches bezeichnen, wenn man nur darüber gelesen und sich sonst wie informiert hat.
Ich bin auch der Meinung, dass man sein Lieblingstier nicht gesehen haben muss. Sicher ist es etwas Tolles, und die meisten Leute wollen ihr Lieblingstier sicher auch einmal in echt sehen, aber man kann auch ein Tier toll finden, das man nur aus Erzählungen, Bildern und dergleichen kennt. Gerade einige Kinder würden sicher auch ausgestorbene Tiere wie den T-Rex als ihr Lieblingstier nennen, und die sind heutzutage nun wirklich schwer zu finden.
Mich überrascht hier eher, dass erwachsene Leute darüber diskutieren, wie man ein Lieblingstier definiert, und ob es als Lieblingstier "gilt" (oder "gültet", wie wir damals in der Grundschule gesagt haben ) wenn man das Vieh nur von Bildern kennt. In welchem Zusammenhang ist es wichtig, dass und ob man ein Lieblingstier hat, wenn man nicht gerade ein Freundschaftsbuch ausfüllen muss?
Ob Giraffen trotz einer Population von 13 000 Viechern allein in der Serengeti schon als vom Aussterben bedroht gelten, nur weil man vor ein paar Monaten offiziell ihren Facebook-Status von "nicht gefährdet" auf "gefährdet" umgestellt hat, steht noch dazu auf einem ganz anderen Blatt. Aber wenn man schon Wert auf ein "Lieblingstier" legt, kann das in meinen Augen sogar ein Fabelwesen oder eine längst ausgestorbene Kreatur sein. Schließlich gibt es keine Lieblingstier-Behörde, die einem ein Tier zuteilt, wenn man einen Wissenstest abgelegt hat und Videobeweise vorlegen kann, dem Tier schon einmal begegnet zu sein. Wozu gibt es denn die neumodische Erfindung namens Fernsehen?
Ich muss sagen, dass ich gar kein Lieblingstier im eigentlichen Sinne habe, aber wenn man sich viel über ein Tier informiert hat und die Tiere einfach spannend und faszinierend findet, dann kann durchaus auch ein Tier das Lieblingstier sein, das man noch nicht gesehen hat. Bei Giraffen ist das noch vergleichsweise einfach, weil man dafür in fast jeden Zoo gehen kann.
Aber wenn jemand den Kiwi als sein Lieblingstier auserkoren hat, weil die Tiere so interessant sind, dann ist das schon schwieriger. Selbst in Neuseeland gibt es vergleichsweise selten die Möglichkeit, die Tiere zu sehen und in anderen Ländern schon gar nicht. Trotzdem würde ich aber sagen, dass man diese Tiere doch als Lieblingstiere haben kann, wenn man sie eben toll findet.
Man kann doch auch viele Filme und Dokumentationen über sein Lieblingstier gesehen haben oder Bücher darüber lesen. Ich denke, dass es eben auch gar nicht immer so einfach ist, sein Lieblingstier real sehen zu können. Eben je nachdem in welchem Land das Tier beheimatet ist oder wie gefährlich es vielleicht auch für den Menschen werden könnte. Meiner Ansicht nach kann man dennoch Tiere mögen, auch wenn man sie real noch nicht gesehen hat.
Ich habe meine Lieblingstiere alle schon gesehen und das im Übrigen nicht im Zoo. In meiner Zeit in Afrika hat sich aber der Hai als Lieblingstier entwickelt. Ich habe TV-Serien schon immer verfolgt, aus reiner Neugierde, aber bei direkter Beobachtung und auch in Australien war das mein Mega-Tier bis heute. Da hab ich bereut, nicht als Meeresbiologin angefangen zu haben, aber das ist auch gar nicht notwendig. Als Volunteer nimmt man dich gerne und du kannst jederzeit wiederkommen. Je mehr Erfahrungen du dann sammelst, desto eher kommt man da rein.
Ich habe meine Lieblingstiere also schon alle getroffen. Teilweise derart hautnah, wie es andere nie schaffen werden. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn andere dieses Glück nicht hatten. Manchmal ermöglicht sich das Glück eben auch nicht und manche Lieblingstiere sind vielleicht auch ausgestorben? Einige mögen Dinosaurier, obwohl sie nicht da sind, aber das finde ich doch deswegen nicht schlimm, albern oder gar lustig. Es setzt ja niemand voraus, dass man diese Tiere dann auch schon gesehen haben muss.
Ein Lieblingstier ist wie ein Lieblingsmusiker, den hat man unter Umständen auch noch nicht getroffen, sodass ich das vollkommen in Ordnung finde. Das ich dieses Glück halt hatte, ist nicht jedem möglich und Lieblingstier ist ja auch nur eine Bezeichnung für ein Tier, was man halt besonders mag, gerne im TV sieht, vielleicht mal live sehen möchte usw.
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