Sich einfach krankmelden, wenn man keine Lust hat?
Angeblich soll ja gerade die Generation Z dafür bekannt sein, sich einfach krankzumelden, wenn sie auf etwas keine Lust hat und etwas nicht gefällt und den eigenen Vorstellungen entspricht. Das kann und will ich gar nicht beurteilen, ich denke aber, dass das gar nicht von der Generation abhängig ist, wenn sich jemand so verhält und es sicherlich auch ein paar aus Generation Y oder X gibt, die sich so verhalten. Wie seht ihr das? Meint ihr, dass besonders bestimmte Altersgruppen dafür bekannt sind, sich bei Lustlosigkeit einfach krankzumelden? Oder hat das mit dem Alter gar nichts zu tun?
Ich denke, dass das mit dem Alter nichts zu tun hat. Ich kenne auch Leute, die sich krankmelden, wenn sie keine Lust haben. Ich denke nicht, dass man es an einer Generation festmachen kann. Ich schließe auch nicht aus, dass es mir auch mal passiert ist, weil ich mich am Morgen echt schlecht gefühlt habe und im Laufe des Tages ging es mir dann besser. Aber ich kann es manchmal absolut verstehen, dass man sich krankmeldet, wenn man keine Lust hat, auch wenn ich es nicht praktiziere.
Ich würde auch sagen, dass das eher eine Frage des Charakters ist, als eine des Alters. Wenn ich in meinem Umfeld schaue, dann kann ich nicht feststellen, dass diese Thematik nur eine bestimmte Generation betrifft. Ich muss sagen, dass ich für so etwas auch kein Verständnis habe, wenn Menschen sich einfach krankmelden, auch wenn sie nicht krank sind, nur weil sie keine Lust auf etwas haben.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wann die Generation Z anfängt, weil ich diese pauschale Einteilung nach Geburtsjahrgängen sowieso für Schwachsinn halte, aber ich stelle durchaus fest, dass sich die Einstellung zur Erwerbsarbeit durchaus gewandelt hat, was ich auch positiv finde.
Die gerade mal wieder blühende Wirtschaft und der demografische Wandel eröffnen vielen Arbeitnehmern die Möglichkeit, nicht nur froh und dankbar über jeden hingeworfenen Brocken zu sein und ihr Leben der Arbeit unterzuordnen, sondern auch viele lang gepredigte preußische Tugenden und Ideale wie Fleiß und Gehorsam mal zu überdenken. Finde ich gut. Schließlich arbeiten viele Leute für ein bescheidenes Entgelt daran, dass andere Leute immer reicher und reicher werden.
Und ein Nebeneffekt kann durchaus auch sein, dass manche Arbeitnehmer sich krankmelden oder einfach mal einen Tag "schwänzen", ohne dass sie halbtot im Bett liegen. Wenn man es nicht übertreibt, sehe ich hier eigentlich kein Problem. Der wirtschaftliche Schaden hält sich sowieso in Grenzen, und schließlich müssen wir ja auch die vielen Leute mit durchschleppen, die sich immer brav abgerackert haben und vor lauter Stress und Druck psychische und körperliche Krankheiten entwickelt haben.
Ich selber behalte mir nach einigen Erfahrungen aus meiner Vergangenheit auch vor, im Zweifelsfall quasi prophylaktisch mal eine Woche oder so daheim zu bleiben, auch wenn es mir nur mittelmäßig mies geht, um das Risiko abzuwenden, gepflegt zusammenzubrechen und wochenlang auszufallen. Und von daher kann ich mich nicht über die mangelnde Arbeitsmoral von Mitgefangenen aufregen, die sich auch hin und wieder sagen: Heute halte ich den Scheiß nicht aus, ich brauche dringend eine Pause!
Ich weiß nun nicht was du mit Generation Z meinst, da mir das gerade kein Begriff ist, aber ich denke nicht, dass das an irgendeinem Alter festzumachen ist, sondern eine Sache der inneren Einstellung und des Charakters ist. Vor allem kommt es aber auch sicherlich darauf an, was man bei den eigenen Eltern so erlebt und mitbekommen hat. Wenn ein Elternteil mal wegen so etwas gekündigt wurde, dann dürfte das schon recht prägend sein, ebenso das Verhalten sich auch krank zur Arbeit zu schleppen.
Ich würde nicht auf die Idee kommen einfach zu Hause zu bleiben, nur weil ich keinen Bock habe. Immerhin muss man dann ja auch eine Krankmeldung bringen und was sagt man dann dem Arzt?
Bei vielen Arbeitgebern kannst du dich aber auch bis zum dritten Tag ohne Krankmeldung abmelden. Also muss man oft am ersten Tag noch nicht mit einer Krankmeldung ankommen. Es kommt natürlich immer auf den Arbeitgeber an. Ich habe mich jahrelang nicht mal getraut, einen Tag krankzumachen und habe mich mit Migräne zur Arbeit geschleppt, nur um kein schlechtes Bild abzugeben. Mittlerweile traue ich mich auch mal einen Tag auszusetzen, wenn etwas nicht stimmt, aber bis dahin war ein langer Weg.
Ich habe das noch nie gemacht und würde das auch nie machen. Ich könnte das ehrlich gesagt niemals mit meinem Gewissen vereinbaren. Ich habe es mich schon während der Schulzeit und auch während der Uni nicht getraut, zu schwänzen und im Arbeitsalltag nun erst recht nicht. Ich würde mich einfach so schlecht fühlen, dass ich dann einfach rein gar nichts von meinem freien Tag hätte.
Rein theoretisch könnte ich das machen, da man bei meiner Arbeit auch erst ab dem dritten Tag ein Attest vorlegen muss. Allerdings kommt das bei mir eben nicht in Frage. Sicher kommt es vor, dass ich hin und wieder mal keine Lust auf die Arbeit habe, allerdings muss ich mich dann bis zum Wochenende gedulden, wenn ich einen freien Tag will oder mir Urlaub nehmen. Man kann doch einfach nicht jeden Tag schwänzen, wenn man keine Lust hat.
Ich bin auch eher das komplette Gegenteil und habe mich schon etliche Male mit Kopfschmerzen, schlimmen Blasenentzündungen, Bauchweh und Erkältungen in die Arbeit geschleppt. Gut, bei Erkältungen sollte man besser zu Hause bleiben, aber wenn es Bauchschmerzen sind, nehme ich mir einfach Tabletten, Tee und eine Wärmflasche von zu Hause mit ins Büro und versuche mich eben da auszukurieren. Da fühle ich mich auch wohler damit, als wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe.
Generation Z ist die erste Generation, die man wirklich als "digital natives" bezeichnen kann. Alle, die davor kamen, hatten zumindest in ihrer Kindheit oder frühen Jugend noch eine analoge Phase. Deshalb kann man das schon relativ gut abgrenzen.
Wenn man sich ohne Krankheit krank meldet dann ja in der Regel weil man denkt, dass man sich das leisten kann. Die Leute, die um ihren Arbeitsplatz bangen müssen und bei einer Kündigung so schnell nichts Neues finden werden, werden sich eine Krankmeldung wohl gut überlegen. Aber wenn ich in einer Branche arbeite, in der händeringend Fachkräfte gesucht werden kann ich problemlos mal krank machen.
Jetzt werden aber gerade so ziemlich überall Fachkräfte gesucht, was bedeutet, dass die jungen Erwachsenen in ein Berufsleben starten, in dem es einfach ist krank zu machen weil das keine Konsequenzen haben wird. Von daher könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass es in der Generation Z selbstverständlicher ist sich wegen "keine Lust" einen Krankenschein zu holen.
Ich denke nicht das es unbedingt etwas mit der Generation zu tun hat bzw. mit dem Alter. Man muss schon der Typ dazu sein krank zu machen wenn man einfach keine Lust hat zu arbeiten und das hat vor allem etwas mit dem Charakter zu tun. Ich kenne einige junge Menschen die sich um nichts scheren, vor allem in der Arbeit, kenne aber auch genauso viele alte Leute denen die Arbeit egal ist. So etwas macht also vor keinem Alter halt. Ich würde so etwas nie tun und verurteile so ein Verhalten auch, glaube aber nicht das es nur ein Phänomen der Generation Z ist.
Ich könnte mir nur vorstellen das Leute heutzutage unter Umständen eher dazu bereit sind krank zu machen als früher weil man heutzutage vielleicht nicht so viele Repressalien fürchten muss. Es gab früher zum Beispiel Zeiten in denen man für Tage an denen man krankheitsbedingt nicht arbeiten konnte schlicht nicht bezahlt wurde. Außerdem ist das Arbeitsrecht heutzutage ganz anders. Man kann schwieriger gekündigt werden.
In diesem konkreten Fall müsste der Arbeitgeber zum Beispiel beweisen das der Arbeitnehmer tatsächlich nur aus Unlust nicht zur Arbeit gekommen ist. Und das ist so gut wie unmöglich sollte ein ärztliches Attest vorliegen. Sollte es wirklich so sein das heutzutage mehr Leute krank machen als früher kann ich es mir nur so erklären das sich manche vielleicht in ihrem Job zu sicher fühlen und deshalb keine Konsequenzen fürchten (müssen).
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