Auswandern damit man Kinder zu hause unterrichten darf
cooper75 hat geschrieben:Ich finde ja immer witzig, Freilerner schneiden im Schnitt besser an als Beschulte und Sozialkompetenzen kann man auch in Vereinen lernen. Für viele Schüler ist die Schule einfach sinnlos abgesessene Zeit. Ich wäre begeistert gewesen, wenn ich hätte anderweitig lernen dürfen.
Wahrscheinlich ist das charakterabhängig. Ich persönlich habe eigentlich die Zeit in der Schule nicht als sinnlos abgesessene Zeit empfunden, weil die Fächervielfalt für mich letztlich doch interessant war. Mir hat es am Ende doch Spaß gemacht, thematisch zwischen Mathematik, Kunst, Geschichte, Musik, etc. von Stunde zu Stunde hin und her zu springen. Und ab der Mittelstufe hatte ich auch Freunde unter meinen Schulkameraden gefunden.
Klar kann man Sozialkompetenz auch im Verein lernen, wenn man die Kinder alternativ auch tatsächlich regelmäßig in Vereine schickt. Aber ist das denn bei den Heimunterricht-Familien in der Regel gegeben? Ich kenne mich da zu wenig aus und habe keinen Überblick. Wie gesagt, ich selbst hätte es nicht toll gefunden, wenn ich nicht zur Schule hätte gehen dürfen. Aber das empfindet sicher jeder anders.
Es gibt nicht die Freilerner. Wer aus religiösen Gründen seine Kinder von allem fernhält, der wird das immer tun und das Kind innerhalb und außerhalb der Schule zum Außenseiter machen. Wer einfach nur die Lernumgebung schaffen möchte, die zum eigenen Kind passt, wird Freundschaften und feste soziale Gruppen fördern.
Und ich fand die Fächer halt öde. Warum muss ich mich ewig mit Dingen rumschlagen, die ich nach kürzester Zeit kann oder bereits weiß? Für die Nichtschülerprüfung habe ich etwa drei Wochen jeden Tag rund vier Stunden gelernt. Was bringt es, das auf drei Jahre auszudehnen?
In fast allen anderen Ländern der Europäischen Union gilt Bildungspflicht. Entweder gibt es Programme für Freilerner oder man prüft den Lernfortschritt regelmäßig. Niemand sagt, dass das zu jedem Kind passt. Aber es gibt halt solche Kinder. Eins meiner Kinder ist das Gegenteil. Das hat im Ausland ein ganz anderes Schulsystem kennengelernt, weil es dort eingeschult worden ist. Hierzulande hat es sich nicht wohlgefühlt. Deshalb besucht es seine bevorzugte Schule im Ausland. Das geht komischerweise.
Ich habe früher immer viel negativer über das Hauslernen gedacht, aber wenn ich mal so Revue passieren lasse, was das für Menschen sind, die dann im TV zu sehen waren, wundert mich doch nichts. Wo es religiöse Ansichten gibt, wird man mit keiner Schulpflicht weit kommen usw. Das habe ich mittlerweile verstanden und wenn jemand sein Kind vor der so gefährlichen Gesellschaft weghalten will, vor Homosexualität und andere Themen, dem kann man mit Strafen usw kommen, der wird sein Kind nach eigener Fasson daheim unterrichten.
Mittlerweile möchte auch ich nicht mehr das Kind sein, welches in einer Klasse sitzt, wo 2 Deutsche sind. Zu meiner Zeit ging das noch, dass das Gleichgewicht stimmt, aber in meiner Umgebung sind 2 Schulen, wo 90 Prozent nur muslimische Schüler sind, die ihre Sprachen dann sprechen, ständig Polizei kommt, die Mädels respektlos behandeln und mehr. Heute wäre ich auch lieber das Kind, was daheim unterrichtet wird, sich auf das Wesentliche konzentrieren kann und fertig.
Ich wäre für eine Art Bildungspflicht. Diese sollte Geschichte von damals natürlich beinhalten, grundlegende Dinge in Mathe, Deutsch, Rechtschreibung und Grammatik. Englisch natürlich auch. Doch es gibt eben auch Themen, die man im Alltag nie benötigt hat. Was habe ich heute vom Fach Kunst gehabt? Gar nichts. Jede Stunde war verschwendete Zeit.
Was habe ich von Religion gehabt? Außer Wissen nichts und was bringt es mir? Auch nicht viel. Hätte ich auch dankend drauf verzichtet und habe ja bewusst dann auch später Philosophie gewählt. Sport? Brauche ich als Fach nicht. Seepferdchen & Co kann ich daheim machen und brauche keinen Lehrer dafür. Für hin und her rennen brauche ich auch niemanden.
Ich denke, dass man mit einer Art Bildungspflicht durchaus weiter käme, damit auch Menschen sich nicht gezwungen fühlen, auszuwandern.
Kätzchen14 hat geschrieben:IDoch es gibt eben auch Themen, die man im Alltag nie benötigt hat. Was habe ich heute vom Fach Kunst gehabt? Gar nichts. Jede Stunde war verschwendete Zeit.
Gerade das wiederum fand ich gut an der Schule, dass ich auch mit Dingen konfrontiert wurde, die meine Eltern vermutlich für vergeudete Zeit und sinnloses Wissen gehalten hätten. Letztlich gehörten im Rückblick gerade der Kunst- und Musikunterricht zu meinen Lieblingsfächern, von denen ich auch heute noch in gewisser Weise profitiere, wenn auch nicht im Alltag. Aber ich greife doch recht häufig auf diese Kenntnisse zurück, wenn ich ins Konzert oder ins Museum gehe.
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