Wie äußert sich Bindungsangst innerhalb einer Beziehung?

Wer unter einer Bindungsangst leidet, hat ja wie der Name bereits sagt Angst davor, eine intensive Beziehung mit jemandem einzugehen. Solchen Personen ist ihre Freiheit sehr wichtig und sie bevorzugen es daher eher, wechselnde Bekanntschaften oder "Partner" zu haben, als sich quasi endgültig auf jemand Bestimmtes festlegen.

Sicher gibt es ja aber nicht nur Singles, die eine Bindungsangst haben. Ich denke, dass an Bindungsangst leidende Personen durchaus auch Beziehungen eingehen können und oft vor allem auch wollen - auch wenn sie die Angst davor haben, eingeengt zu werden. Wie äußert sich aber Bindungsangst in einer Partnerschaft? Ich denke, dass entsprechende Personen wahrscheinlich eher weniger dazu neigen, mit ihrem Partner zusammenziehen zu wollen oder gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden.

Bei mir hat sich meine Bindungsangst darin geäußert, dass ich mit einem Jahr ziemlich lange gebrauchte habe um dann tatsächliche eine Beziehung mit meinem Partner einzugehen. Jetzt täte ich aber nichts lieber als mit ihm zusammen zu ziehen und Zukunftspläne haben wir auch.

Da fällt mir spontan ein sehr guter Freund ein. Der hatte eine Phase im Leben, in der er die Vorzüge einer Beziehung zwar nutzen wollte, aber als dann die Dame der Wahl die Zahnbürste mitgebracht hat und sich tatsächlich erdreistet hat diese auch noch in seinen Becher zu stellen, flog sie im hohen Bogen aus der Wohnung. Ich denke, dass diese Personen dann einfach weniger schnell irgendwelche Schritte gehen und es schwerer fällt sich wirklich aufeinander einzulassen, sicherlich ist das alles auch von schlechten Erfahrungen herzuführen.

Ich weiß nicht direkt, wie sich bei jemanden eine Bindungsangst bemerkbar macht. Ich habe da nur meine ganz eigenen Vorstellungen. Ich kann mir vorstellen, dass eine Bindungsangst innerhalb einer Beziehung zum Beispiel auftritt, indem die Leute sich nicht trauen, sich endlich zur Beziehung zu stellen. Heißt, dass man sich schwer damit tut, zusammen zu sein oder den veränderten Beziehungsstatus zu akzeptieren. Das habe ich derweil auch schon oft von einigen Menschen gehört.

Auch kann ich mir Beziehungsängste gut vorstellen, wenn es um das Zusammenleben kommt. Nicht jeder kann das und möchte das, weil man sich dann „eingesperrt“ oder nicht „frei“ fühlt. Vielleicht auch gerade dann, wenn in der Vergangenheit viel schief gelaufen ist, kommt es nicht selten vor, dass eine derartige Angst auftritt.

An mir selber habe ich derartige Bindungsängste aber nie wirklich erkennen können. Ich selber hatte da nie Angst. Was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich mir denke, geht es schief, habe ich eine Erfahrung mehr, vielleicht auch verschwendete Zeit und fertig. Ich nehme das recht locker und habe in meiner gesamten Lebenszeit erlernt, nicht alles so eng zu sehen und so schlimm wie es manchmal ist.

Klar wurde ich verarscht, aber deswegen kann der neue Partner da nichts für. Man ist auch nicht ganz unbedarft, ganz sicher nicht. Doch deswegen habe ich bisher nie eine direkte Beziehungsangst entwickelt und vermeide es auch, dies zu zulassen.